Euten

Euten
Die kimbrische Halbinsel in ihren verschiedenen Gebieten (Lila-Vendsyssel, Dunkelrot-Norderjütland, Hellrot-Nordschleswig, Braun-Südschleswig, Gelb-Holstein)

Die Jüten (lat. Eutii, Euthiones, altn. Jotar, altengl. Yte, Eotas) [1] sind ein germanischer Volksstamm [2], der seine Heimat auf der Halbinsel Jütland hatte. Mit der Eroberung Jütlands im 5. Jahrhundert durch die Dänen gingen die Jüten teilweise im dänischen Volk auf, teilweise wanderten sie zusammen mit den Angeln und Sachsen nach England. Teile der Jüten siedelten in Süddänemark bis an die Eider in Schleswig-Holstein als freies Volk. Die Christianisierung setzte im 9. Jahrhundert ein.

Zusammen mit den Angeln und den Sachsen beteiligten sich die Jüten an der Landnahme Britanniens und hatten erheblichen Anteil an der Entstehung der altenglischen Sprache. Jütische Besitze in England waren vor allem Kent und die Isle of Wight. Nach mancher Vermutung sind in den Jüten die Jöten wiederzuerkennen, jene Riesen, gegen die in den Liedern der nordischen Edda der Ase Thor seine Ostfahrten unternimmt. Damit ist die Annahme verbunden, die Götterburg Asgard habe im heute von der Nordsee überfluteten Gebiet zwischen Helgoland und Halbinsel Eiderstedt gelegen und sei gleichbedeutend mit Basilea, der Königsstadt des untergegangenen Atlantis. [3]

Das Wort Jüte (Adjektiv jütisch) bezeichnet in neuerer Zeit auch die Einwohner von Jütland (dänisch jyde, jysk < jydsk), beispielsweise im alten holsteinischen Sprichwort Gott werde uns verhüten, dass wir nicht werden Jüten, welches seinen Ursprung in der im 19. Jahrhundert ungeklärten Schleswig-Holsteinischen Frage hatte. Heute kann jedoch auch Jütländer beziehungsweise jütländisch verwendet werden.

Einzelnachweise

  1. Meyers Enzyklopädie und Brockhaus
  2. Meyers Neues Lexikon (Mannheim 1979) und Meyers Enzyklopädisches Lexikon (Mannheim 1975) definieren die Jüten als nordgermanisch, während der Atlas zur Universalgeschichte von Oldenbourg/Westermann die Jüten als westgermanisch beschreibt; Brockhaus (Mannheim 2006), die Encyclopædia Britannica (Chicago 2005), das Duden-Lexikon (1980), das dtv-Lexikon (München 1971) und Meyers Lexikon online beschreiben die Jüten allgemeiner als germanischen Stamm in Jütland
  3. SPANUTH, 339

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