Akademischer Alpen-Club Zürich

Akademischer Alpen-Club Zürich
Akademischer Alpen-Club Zürich (AACZ)
Logo des Akademischen Alpen-Clubs Zürich
Gründung: 1896
Gründungsort: Zürich
Mitglieder (ca.): 117
Homepage: http://www.aacz.ch

Der Akademische Alpen-Club Zürich (AACZ) ist ein Akademischer Gebirgsverein in Zürich. Unternommen werden Kletter-, Hoch-, Ski- und Trekkingtouren, sowie Expeditionen. An traditionsreichen Anlässen wie dem wöchentlichen Stamm, der Semesteranfangs-, der Semesterschlusssitzung, dem Stiftungsfest, der Weihnachtskneip und dem Rehschnitzelfrass wird ein ungezwungen-geselliges Clubleben gepflegt.

Der AACZ wurde 1896 von Studenten der Zürcher Hochschulen gegründet. Die meisten von ihnen waren bereits Mitglieder anderer alpiner Vereine, hatten aber den Wunsch, mit gleichgesinnten studierenden Kollegen in die Berge zu gehen - und nicht, wie damals fast ausschliesslich üblich, am Seil professioneller Bergführer. Die "Vereinigung der Bergsteiger an der Alma mater Turicensis"[1] hatte zu Beginn den doppelten Charakter eines Alpenclubs und einer Studentenverbindung.[2] Dazu gehörten etwa Bräuche wie der "Clubcantus" oder die "Weihnachtskneipe" , aber auch die Unterscheidung zwischen "Aktiven" und "Altherren". In dieser Phase der Pionierzeit des Bergsteigens in den Schweizer Alpen gelangen den Mitgliedern des AACZ zahlreiche Erstbesteigungen und Erstbegehungen, vor allem in den Glarner und Urner Alpen. So bestiegen Wilhelm Paulcke und Victor de Beauclaire am 5. Januar 1896 mit dem Oberalpstock zum ersten Mal einen Schweizer Dreitausender mit Ski[3].

Die Mitgliederzahlen des AACZ sind eher klein (117 Mitglieder, Stand 2007): Man kennt sich untereinander und baut auf langjährige Beziehungen. Studierende, Doktoranden und Postdocs können als Aktive in den Club eintreten und bleiben als Altmitglieder dem Club oft ein Leben lang treu und unterstützen ihn. Ein fixes Tourenprogramm existiert nicht. Die hundertjährige Tradition des selbstverantwortlichen "führerlosen Bergsteigens" hat sich erhalten. Traditionell ist der AACZ ein sehr internationaler Club.

Inhaltsverzeichnis

Hütten

Im Besitz des AACZ befinden sich die Mischabelhütte (erbaut 1901/02) oberhalb von Saas Fee im Kanton Wallis und die Windgällenhütte (erbaut 1908) im Maderanertal im Kanton Uri. Beide Hütten sind öffentlich zugänglich und bewartet. Sie bilden Ausgangspunkte für Hochtouren im Mischabelgebiet und für Klettertouren und Wanderungen in den Urner Alpen. Des Weiteren gehört dem AACZ eine Selbstversorgerhütte im Fondei zwischen Davos und Arosa, die nur den Mitgliedern zugänglich ist. Der AACZ gehört der Fédération des Club Alpin Académiques de Suisse (CAA) an, welche wiederum in der Union Internationale des Associations d'Alpinisme (UIAA) vertreten ist. Mit diesem Anschluss ist er gleichberechtigt mit den Mitgliedern anderer alpiner Vereinigungen und seine Mitglieder geniessen das Anrecht von reduzierten Taxen. Im Gegenzug gewährt er in seinen Hütten den Mitgliedern der anderen Alpenvereine vergünstigte Übernachtungstarife.

Publikationen

Von Mitgliedern des AACZ wurden mehrere Kletterführer verfasst, so z.B. der Clubführer Bündner Alpen 7: Rätikon oder der Alpin-Wanderführer Nordbünden, beide von Paul Meinherz. Der erste Clubführer der Urner Alpen wurde 1905 vom AACZ veröffentlicht. Dieses Gebiet wurde bis 1989 vom AACZ bearbeitet.

Der Schweizer Dichter Hans Morgenthaler verarbeitete einige der Bergerlebnisse im AACZ in seinen Büchern.

Expeditionen

  • Hoher Atlas (Marokko) 1934
  • Grönland 1938 [4][5]
  • Cordillera Blanca (Peru) 1948[6]
  • Dhaulagiri 1953
  • Ostgrönland 1964
  • Hindukusch 1972
  • Minya Konka (China) 1981
  • Aksay (Ost-Pamir, Xinjang, China) 1998
  • Drahmo (Nepal) 1999
  • Kyashar (Nepal) 2003
  • Rolwaling (Nepal) 2005
  • Batura II (Karakorum) 2006
  • Loinbo Kangri / Phola Kyung / Nyainqentanglha (Tibet) 2006

Bekannte Mitglieder des AACZ

Einzelnachweise

  1. Hans Morgenthaler: Ihr Berge Seite 129f (1996)
  2. http://couleurkarten.ooecv.at/Schweiz/Akad.%20Alpenclub-Zuerich.htm
  3. Marco Volken: Zentralschweiz: Zwischen Rigi und Gotthard – 50 Skitouren (2009)
  4. Schweizerische Gletscherkommission: Gletscher im ständigen Wandel Seite 44 (1993)
  5. Erik Hoff: BJERGBESTIGNING I GRØNLAND Erstbesteigungen
  6. Biographie Frédéric & Dorly Marmillod: Kapitel 4: 1948-1959 To the Top of the Hemisphere (Erstbesteigungen)

Literatur

Dhaulagiri Expedition 1953
Berge der Welt. Das Buch der Forscher und Bergsteiger. Herausgegeben von der Schweizerischen Stiftung für alpine Forschungen. Band 9. Zürich, Büchergilde Gutenberg, 1954
Ostgrönland-Expedition 1964
Akademischer Alpenclub Zürich: Ostgrönland-Expedition AACZ. Juli - August - September 1964. Zürich 1964
100 Jahre Akademischer Alpen-Club Zürich 1896–1996
Eine Festschrift, verfasst von Ruedi Kaiser. Zürich 1996

Weblinks


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