Akademie der Bildenden Künste Wien

Akademie der Bildenden Künste Wien

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Akademie der bildenden Künste Wien
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Gründung 1692
Trägerschaft staatlich
Ort Wien, Österreich
Rektor Stephan Schmidt-Wulffen
Studenten ca. 900
Website www.akbild.ac.at
Fassade der Akademie der Bildenden Künste, Wien

Die Akademie der bildenden Künste Wien ist eine staatliche Kunstakademie in Wien und eine der ältesten Kunstakademien Europas.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wiener Kunstakademie wurde 1692 als Privatakademie des Hofkammermalers Peter Strudel nach dem Vorbild der Accademia di San Luca gegründet. 1725 erfolgte durch Jacob van Schuppen eine Neugründung als K.k. Hofakademie der Maler, Bildhauer und Baukunst. Diese erhielt nach 1740 immer weniger Unterstützung von Hof, so dass sie in van Schuppens Privathaus verlegt wurde und schließlich den Unterricht einstellte.[1] 1750 wurde die Hofakademie der Aufsicht des Oberhofbaudirektors Adam Philipp Losy von Losinthal unterstellt, der sie nach van Schuppens Tode 1751 wiederbelebte, als Protektor zunächst auch deren Leitung übernahm und ihr eine Rektoratsverfassung gab. 1754–1757 war Paul Troger Rektor der Akademie. 1772 wurden alle zu dieser Zeit in Wien bestehende Kunstlehranstalten zu einer Akademie der „vereinigten bildenden Künste“ zusammengeschlossen. 1872 erhielt die Akademie Hochschulstatus, 1998 wurde sie – unter Beibehaltung des Namens Akademie der bildenden Künste – Universität.

In den Jahren 1898 und 1910 legte Otto Wagner Entwürfe für den Neubau der Akademie auf der Schmelz vor, die aber nicht realisiert wurden.

1999/2000 wurde die seit 1850 bestehende Gliederung nach Meisterschulen durch universitäre Institute ersetzt. Nunmehr gibt es ein Institut für Kunst und Architektur (fünf Ordinariate Architektur, eines für Bühnenbild), ein Institut für bildende Kunst (acht Ordinariate Malerei, Grafik und Medienkunst, drei Ordinariate Bildhauerei), ein Institut für Wissenschaften und Technologien in der Kunst (2 Ordinariate: Restaurierung und Konservierung, Naturwissenschaften/Technologie), ein Institut für das künstlerische Lehramt (drei Ordinariate: Bildnerische Erziehung, Werkerziehung und Textiles Gestalten) und ein Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften (fünf Ordinariate: Kunstgeschichte, Philosophie, Kulturwissenschaft, Kulturphilosophie etc.).

Seit dem 1. April 1877 befindet sich die Akademie in dem von Theophil von Hansen gebauten Akademiegebäude am Schillerplatz im 1. Bezirk Wiens.

Ausstellungsräume

Lehrmittelsammlung: Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett

Angeschlossen an die Akademie sind eine Gemäldegalerie (250 Gemälde berühmter Meister von der frühen italienischen Tafelmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts bis zu Malerei im Umkreis der Akademie aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, darunter Werke von Hieronymus Bosch, Lucas Cranach, Rembrandt van Rijn, Peter Paul Rubens, Tizian, Bartolomé Esteban Murillo und Giovanni Antonio Guardi.) und das Kupferstichkabinett, eine der bedeutendsten österreichischen Grafiksammlungen. Beide Sammlungen sind nach Aufgabe und Bestimmung als „Lehrmittelsammlung“ für die Studenten der Akademie angelegt. Während der Wiener Operation wurden durch Fliegerbomben viele Kunstschätze zerstört.

Der anatomische Saal

Der anatomische Saal der Akademie der Bildenden Künste in Wien

Der anatomische Saal im Keller der Akademie der Bildenden Künste ist beinahe unverändert enthalten geblieben, nur der Podest ist aus dem Jahre 1928. Ein besonders wertvolles Stück ist der Seziertisch mit Marmorplatte, die mit Rinnen und in der Mitte mit einer Öffnung versehen ist, um Körperflüssigkeiten abzuleiten. Der Saal mit den im Halbkreis angeordneten Sitzbänken bekommt kein Tageslicht, weswegen er sich eher für theoretische Vorlesungen als für Zeichnen eignet. Nur ein einziger Professor, Ernst Anton von Frisch, der 1874–1906 Leiter des Anatomieunterichts an der Akademie war, nahm hier tatsächlich Leichensektionen vor. Das anatomische Zeichnen findet im Museum für Geschichte der Medizin (Josephinum), in Kunstmuseen, im Pathologisch-Anatomischen Bundesmuseum (Narrenturm), und im Anatomischen Institut in der Währinger Straße statt. Der anatomische Saal wurde 2005 vom Burgtheater für die Uraufführung von Klaus Pohls Stück Der Anatom mit Ignaz Kirchner verwendet.

Lehrbetrieb

Studienrichtungen

  • Architektur
  • Bildende Kunst
  • Bühnengestaltung
  • Konservierung und Restaurierung
  • Künstlerisches Lehramt
  • Doktoratsstudium der Philosophie
  • Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften
  • Doktoratsstudium der Naturwissenschaften

Bekannte Studenten & Professoren

Bekannter abgelehnte Aspirant ist Adolf Hitler (1889–1945)

Literatur

  • Johann Josef Böker: Architektur der Gotik. Bestandskatalog der weltgrößten Sammlung an gotischen Baurissen (Legat Franz Jäger) im Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künste Wien, mit einem Anhang über die mittelalterlichen Bauzeichnungen im Wien Museum am Karlsplatz, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2005, ISBN 3-7025-0510-5; Rezension von Klaus Jan Philipp in: Journal für Kunstgeschichte Band 10, 2006, Heft 4, S. 314–317 C. 1 Architektur und Plastik.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Simon Mraz; Universität Wien (Hrsg.): Die Geschichte der Akademie der bildenden Künste in den 30er und 40er Jahren des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtung des internationalen, politischen und künstlerisch-organisatorischen Umfelds. Diplomarbeit, Wien Oktober 2007 (pdf, othes.univie.ac.at). 

48.20138888888916.3652777777787Koordinaten: 48° 12′ 5″ N, 16° 21′ 55″ O


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