Eucharistischer Segen

Eucharistischer Segen
Das in der Monstranz ausgesetzte Allerheiligste auf dem Tabernakel

Der Eucharistischer Segen ist in der römisch-katholischen Kirche eine besonders feierliche Form des Segens. Der Name kommt daher, dass er mit einer in der Feier der Heiligen Messe gewandelten Hostie (dem Allerheiligsten) gespendet wird, die die nach katholischem Glauben wahrhaft der Leib Christi ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der eucharistische Segen hat gemeinsam mit anderen eucharistischen Frömmigkeitsformen seine Wurzeln im frühen dreizehnten Jahrhundert, insbesondere beeinflusst durch die Einführung des Hochfestes Fronleichnam. Damals trafen sich marianische Bruderschaften und Gilden allabendlich vor einer Statue Unserer Lieben Frau und sangen Hymnen. Diese Andachten waren oft begleitet von einer Aussetzung des Allerheiligsten Altarsakramentes. Sowohl während als auch am Ende des Gottesdienstes wurden mit dem Allerheiligsten die Gläubigen, insbesondere auch die Kranken, gesegnet. Diese Tradition ist heute noch in Lourdes gegenwärtig.

Liturgische Handlung

Der Priester oder der Diakon erteilt dabei den knienden Gläubigen den Segen nicht mit der Hand, sondern mit der Monstranz oder dem Ziborium. Meist läuten dazu Ministranten wie bei der Wandlung mit den Altarschellen. Nach dem Segen wird das Allerheiligste wieder in den Tabernakel übertragen. Der Eucharistische Segen wird häufig mit zwei Hymnen von Thomas von Aquin eingeleitet: „O salutaris hostia“ und „Tantum ergo“.

Liturgischer Ort

Der eucharistische Segen wird vor allem bei Andachten und anderen Gottesdiensten, in denen keine Wandlung stattgefunden hat, gespendet.

Der eucharistische Segen ist keine losgelöste Form der Eucharistieverehrung, sondern schließt sich an eine gewisse Zeit der Eucharistischen Anbetung oder eine Prozession an. Es ist nicht erlaubt, die Aussetzung des Allerheiligsten nur vorzunehmen, um den Eucharistischen Segen erteilen zu können.

Gewöhnlich schließt der eucharistische Segen daher insbesondere längeren Anbetungszeiten, beispielsweise beim Ewigen Gebet, am Herz-Jesu-Freitag oder die Ölbergstunde am Gründonnerstag ab. Er kann aber auch im Rahmen von Maiandachten erteilt werden, wenn dabei eine Zeit der stillen sakramentalen Anbetung eingebunden war.

Bei der Fronleichnamsprozession wird der eucharistische Segen an den einzelnen Stationen sowie zum Schluss der Prozession erteilt. Auch bei Prozessionen an Bitttagen kann der eucharistische Segen gespendet werden.

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