Estnische Sozialdemokratische Partei

Estnische Sozialdemokratische Partei

Die Estnische Sozialdemokratische Partei (estnisch: Eesti Sotsiaaldemokraatlik Erakond), kurz SDE, ist eine sozialdemokratische Partei in Estland. Ihr Vorsitzender ist Ivari Padar. Die Partei ist Mitglied der SPE und der Sozialistischen Internationalen. Im Vergleich zu anderen sozialdemokratischen Parteien Europas stand die SDE für eine eher konservative Politik, die sich in der Zusammenarbeit mit Rechtsparteien niederschlug. Die Partei (bzw. deren Vorgänger) war drei Mal an der estnischen Regierung beteiligt (siehe Estland Die Koalitionen ab 1992) und stellt mit Toomas Hendrik Ilves seit 2006 den estnischen Staatspräsidenten.

Die Partei entstand 1990. An der Parlamentswahl 1992 nahmen die Sozialdemokraten in einer Wahlallianz mit der (agrarzentristischen) Estnische Land-Zentrumspartei teil; die Allianz errang 9,73 % der Stimmen und damit 12 Sitze in der Riigikogu und beteiligte sich an der Regierung von Mart Laar von 1992 bis September 1994 und am Kabinett Tarand (Tarand selbst gehörte der Partei Die Moderaten an), das vom November 1994 bis März 1995 bestand. Bei der Parlamentswahl von 1995 erhielten Die Moderaten nur 5,99 % der Stimmen (6 Sitzen) und blieben in Opposition.

Im Jahre 1996 folgte Zusammenschluss der Sozialdemokratischen Partei und der Estnischen Land-Zentrumspartei zur Mõõdukad (Die Moderaten). 1999 verbündete sich die Partei „Die Moderaten“ noch mit der konservativen Volkspartei (die aus Splittergruppen der Vaterlandunion bestand). Zusammen nahmen die beiden Parteien auch an der Parlamentswahl von 1999 teil (15,21 % der Stimmen und 17 Sitzen); die Parteien fusionierten formell im Herbst 1999 („Volkspartei - Die Moderaten“). Die Partei nahm von März 1999 bis Januar 2001 an der Regierung teil (siehe Kabinett Laar II).

Unter dem Namen Volkspartei - Die Moderaten trat sie auch zur Parlamentswahl 2003 an, bei der sie 7,04 Prozent der Stimmen und damit nur sechs Sitze im Riigikogu (Parlament) errang. 2004 erfolgte die Rückbenennung der Partei in Eesti Sotsiaaldemokraatlik Erakond.

Bei den estnischen Parlamentswahlen 2007 konnten die Sozialdemokraten ihren Stimmenanteil auf 10,61 Prozent ausbauen und mit 10 Sitzen erneut in die Riigikogu einziehen. Sie ist mit drei Ministern im Kabinett Ansip vertreten.

Parteivorsitzende

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Estnische Kommunistische Partei — Die Kommunistische Partei Estlands (estnisch Eestimaa Kommunistlik Partei) war von 1920 bis 1992 die führende kommunistische Partei in Estland. Während der sowjetischen Besetzung Estlands fungierte sie als estnische Unterorganisation der KPdSU.… …   Deutsch Wikipedia

  • Estnische Sozialdemokratische Arbeiterpartei — Die Estnische Linkspartei (est.: Eesti Vasakpartei, EVP) ist eine estnische politische Partei. Sie wurde am 28. November 1992 als „Estnische Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ (Eesti Sotsiaaldemokraatlik Tööpartei, ESDTP) gegründet. Seit 18.… …   Deutsch Wikipedia

  • Estnische Zentrumspartei — Eesti Keskerakond …   Deutsch Wikipedia

  • Estnische Reformpartei — Eesti Reformierakond …   Deutsch Wikipedia

  • Estnische Parlamentswahlen 2007 — Parlamentswahl in Estland 2007 (in %) [1] …   Deutsch Wikipedia

  • Partei Freier Demokraten — Dieser Artikel beschreibt die Freie Demokratische Partei der Bundesrepublik Deutschland; zur gleichnamigen Partei in der DDR siehe Freie Demokratische Partei (DDR). Freie Demokratische Partei …   Deutsch Wikipedia

  • Estnische Linkspartei — Die Estnische Linkspartei (est.: Eesti Vasakpartei, EVP) ist eine estnische politische Partei. Sie wurde am 28. November 1992 als „Estnische Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ (Eesti Sotsiaaldemokraatlik Tööpartei, ESDTP) gegründet. Seit 18.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunistische Partei Estlands — Die Kommunistische Partei Estlands (estnisch Eestimaa Kommunistlik Partei) war von 1920 bis 1992 die führende kommunistische Partei in Estland. Während der sowjetischen Besetzung Estlands fungierte sie als estnische Unterorganisation der KPdSU.… …   Deutsch Wikipedia

  • Freie Demokratische Partei Bremen — Dieser Artikel beschreibt die Freie Demokratische Partei der Bundesrepublik Deutschland; zur gleichnamigen Partei in der DDR siehe Freie Demokratische Partei (DDR). Freie Demokratische Partei …   Deutsch Wikipedia

  • Liberale Partei des Rheinlands — Dieser Artikel beschreibt die Freie Demokratische Partei der Bundesrepublik Deutschland; zur gleichnamigen Partei in der DDR siehe Freie Demokratische Partei (DDR). Freie Demokratische Partei …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”