Essener Rathaus

Essener Rathaus
Rathaus Essen
Rathaus Essen
Basisdaten
Ort: Porscheplatz 1 Innenstadt
Bauzeit: 1975–1979
Baustil: modern
Architekt: Theodor Seifert
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Bürogebäude
Arbeitsplätze: 1.900
Bauherr: Stadt Essen
Technische Daten
Höhe: 106 m
Etagen: 23
Nutzfläche: 69.000
Baustoff: Stahl, Stahlbeton
Baukosten: ca. 189.000.000 DM
Höhenvergleich
Essen: 2. (Liste)
Deutschland: 54. (Liste)

Das Essener Rathaus befindet sich in der Innenstadt der Stadt Essen und ist eines der größten Rathäuser in Deutschland, weshalb einige Essener Bürger es auch als eine Sehenswürdigkeit der Stadt ansehen.

Inhaltsverzeichnis

Heutiges Rathaus

Der erste Spatenstich des heutigen Rathauses, nach Plänen des Darmstädter Architekten Theodor Seifert, fand am 1. Juli 1975 statt. Das Richtfest wurde genau zwei Jahre später, am 1. Juli 1977, gefeiert, die offizielle Eröffnung fand am 7. November 1979 mit einer ersten Ratssitzung statt. Das Rathaus hat eine Höhe von 106 Metern. Von der 22. Etage aus haben Besucher aus etwa 100 Metern Höhe ein Panorama über das Stadtgebiet sowie einen Teil des Ruhrgebietes.

In 330.000 Kubikmeter umbautem Raum sind 69.000 Quadratmeter Bürofläche, ein parlamentarischer Bereich, über 700 Parkplätze in einer mehrstöckigen Tiefgarage, ein Studio-Theater und diverse Räume für Technik untergebracht. Das Rathaus bietet rund 1.900 Arbeitsplätze. In Anlehnung an den Vorgängerbau befinden sich auch hier im Eingangsbereich die Sandsteinfiguren der Essener Stadtpatronen und Heiligen Cosmas und Damian. Der Bildhauer Heinrich Kröger schuf sie für das alte Rathaus.

Für den Bau des 189 Millionen DM teuren Gebäudes benötigte man 60.000 Kubikmeter Beton, 6.500 Tonnen Baustahl sowie über 360 Kilometer Stromkabel. Man installierte 15.000 Leuchtstofflampen und baute 3.285 Fenster und 2.100 Türen ein.

Das neue Rathaus war das erste der Stadt, welches einen neuen Standort im Osten des Stadtkerns am Porscheplatz bekam, der 1951 nach dem gerade verstorbenen Ferdinand Porsche benannt wurde. Den Namen Porscheplatz trugen auch die dortigen Haltestellen des ÖPNV. Im Zuge des Fahrplanwechsels der Essener Verkehrs-AG im Dezember 2009 wurden die Bus- und U-Bahnhaltestellen am Porscheplatz in Rathaus Essen umbenannt. Mit einer Platte über der Schützenbahn, auf der 1979 das Einkaufszentrum City Center Essen entstand, wurde das Rathaus an das Stadtzentrum angebunden. Dieses City Center wurde nach mehrjährigem Umabau am 25. März 2010 als Rathaus Galerie Essen neu eröffnet.[1] Damit erhielt das Rathaus einen neuen überdachten Haupteingang.

Ein Anfang der 1980er Jahre auf dem Dach des Rathauses montierter Laserstrahl (zuerst kurzzeitig rot, später grün) schwenkte damals über das Stadtgebiet. Aufgrund der Störanfälligkeit und hoher Kosten der damals noch recht neuen Technik wurde das Gerät jedoch schon bald demontiert. Die Universität Essen übernahm es dann zu Forschungszwecken.

Vorgeschichte

Rathausgebäude ab 1840
Rathausgebäude 1888–1964

Bereits im Jahre 1272 ist erstmals ausdrücklich ein Essener Stadtrat erwähnt, woraus man auf die Existenz eines Rathauses schließen kann.

Essens ältestes nachgewiesenes Rathaus aus dem 15. Jahrhundert hatte seine Funktion über vier Jahrhunderte bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Es war ein massiver Steinbau mit hohen Staffelgiebeln an West- und Ostseite, an dessen Fassade sich die in Stein gehauenen Figuren der Stadtheiligen Cosmas und Damian befanden. 1840 bis 1842 war ein neuer klassizistischer Bau durch den Architekten Carl Wilhelm Theodor Freyse, Bruder des Architekten Heinrich Johann Freyse , errichtet worden, in dessen Erdgeschoss sich eine Polizeistation befand. Dieses Rathaus wurde im Zuge der einsetzenden Industrialisierung und der rasant anwachsenden Stadt schnell zu klein. Daraufhin wurde der Vorgänger des heutigen Rathauses, ein repräsentatives, neugotisches Gebäude nach einem Entwurf des Architekten Peter Zindel, zwischen 1878 und 1888 erbaut und im Zweiten Weltkrieg, insbesondere bei einem Luftangriff am 5. März 1943, schwer beschädigt, wobei besonders der markante Turm getroffen war. In den Jahren 1964/1965 wurde es nach Wiederaufbau abgerissen, nachdem das Grundstück an einen Kaufhaus-Konzern verkauft wurde.

Alle drei alten Rathäuser standen auf dem gleichen Grundstück gegenüber der Marktkirche, an der Südseite des alten Flachsmarktes. Vom 13. bis ins 19. Jahrhundert war hier das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Nach Abriss des dritten Essener Rathauses 1964/1965 entstand hier das heute ebenfalls nicht mehr existierende Wertheim-Kaufhaus. Heute steht hier ein Neubau mit verschiedenen Einzelhandelsgeschäften.

Vor der Eröffnung des neuen Rathauses am neuen Standort, dem Porscheplatz, hatte Essen 15 Jahre lang, von 1964 bis 1979 kein Rathaus. Übergangsweise nutzte man das alte Rathaus der ehemals selbständigen Stadt Kray; der Oberbürgermeister und der Oberstadtdirektor residierten im Amerikahaus Ruhr, dem heutigen Europahaus mit Stratmanns Theater am Kennedyplatz. Dieses kleine Haus wurde in diesen 15 Jahren von den Bürgern als Rathäuschen bezeichnet und steht heute auch aus anderen Gründen unter Denkmalschutz.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Rathaus Essen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DerWesten.de v. 25. März 2010: Rathaus Galerie eröffnet, zuletzt gesichtet am 23. April 2010
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