Esikonen

Esikonen

Das Grafengeschlecht der Esikonen (auch Asig-Sippe, später: Grafen von Reinhausen) geht zurück auf den sächsischen Edlen Hiddi (bezeugt um 813). Als Anhänger Karls des Großen hatte er sein Land verlassen müssen und war von Kaiser Karl vermutlich bei Wolfsanger im Kaufunger Wald (bei Kassel) als Graf in dem an der mittleren Diemel entstandenen sächsischen Hessengau eingesetzt worden. Hiddi hatte drei Söhne: Folkbold, Adalbald und Esiko (auch Asig, Kurzform von Adalrich). Nach Esiko, der aufgrund seiner Ehe mit Ida der Jüngeren der Schwiegersohn der Heiligen Ida von Herzfeld war, wurde das Geschlecht benannt, aus dem u. a. die Edelherren zu Itter hervorgingen. Über Ida von Herzfeld waren die Nachkommen Esikos daher mit den Karolingern verwandt.

Dem Geschlecht der Esikonen gehörten an:

  • Hiddi (Hildebold), 813 bezeugt, Graf im sächsischen Hessengau
  • Asig (Esiko), Sohn Hiddis, 839 und 842 bezeugt, Graf im sächsischen Hessengau; verheiratet mit Ida, einer Tochter des Grafen Ekbert, Dux der Sachsen (Ekbertiner), und der hl. Ida von Herzfeld
  • Cobbo der Jüngere, um 890 bezeugt, Graf im sächsischen Hessengau

Mitte des letzten Jahrzehnts des 9. Jahrhunderts kamen die Grafenrechte im sächsischen Hessengau aus unbekannten Gründen vorübergehend an die Konradiner; Graf Konrad der Ältere ist 897 bezeugt.

Nach der Rebellion und dem Tod des Herzogs Eberhard von Franken in der Schlacht von Andernach 939 zog Kaiser Otto I. den sächsischen Hessengau als Reichslehen an sich. Der nächste als Graf dort bezeugte Esikone war:

  • Elli I. (Allo), † nach 965, Graf im sächsischen Hessengau 942–965, Graf im Leinegau um 950.

Nach Ellis Tod wurde der sächsische Hessengau mit dem Leinegau vereinigt, später jedoch wieder davon getrennt. Aus dem Geschlecht der Esikonen wurden nun die Grafen von Reinhausen, später von Winzenberg-Reinhausen:

  • Reinward oder Regenwerc, bezeugt 973, 974, Graf im Gau Nithersi (=Ittergau)
  • Asicho oder Esik, bezeugt 980, Graf im Ittergau und Nethegau
  • Reinwerk, bezeugt 1022/23, Teilvogt der Paderborner Kirche
  • Elli II. von Reinhausen (* um 1010), Graf im Leinegau.

Graf Reinwerks Nachfolger Widherold ist 1051 bis 1076 im Gefolge des Paderborner Bischofs Imad nachweisbar und wurde dort als „Edelfreier Herr von Itter“ bezeichnet. Seine Herrschaft war nicht mehr die eines Grafen, sondern bezog sich wohl nur auf den Ittergau, vielleicht auch nur auf den südlichen Teil desselben, die spätere Herrschaft Itter.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Asig (Esikonen) — Asig (oder Esiko), Namensgeber des Geschlechts der Esikonen, war Graf im sächsischen Hessengau, wo er 839 und 843 bezeugt ist. Sein Name findet sich noch heute in dem des Ortes Escherode (heute Ortsteil von Staufenberg (Niedersachsen) im… …   Deutsch Wikipedia

  • Pagus Hassorum — Der Hessengau (pagus Hassorum) war im Mittelalter die größte rechtsrheinische fränkische Gaugrafschaft. Sie erstreckte sich zwischen Beverungen und Marsberg im Norden und Bad Hersfeld im Süden, und war auf zwei Stämme verteilt: der fränkische… …   Deutsch Wikipedia

  • Hiddi — (Kurz und Koseform von Hildebold; * um 750/756, † um 813) war ein sächsischer Adliger und Graf im sächsischen Hessengau, möglicherweise ein Sohn des Grafen Liutolf, der am 19. März 785 als Mönch in Fulda starb. In der Zeit von 779 bis 781 begann… …   Deutsch Wikipedia

  • Ekbert I. (Sachsen) — Ekbert I. (* um 756; † nach 811) war Graf der Dänischen Mark und sogenannter Dux der Sachsen. Er gilt als Begründer des Adelsgeschlechts der Ekbertiner. Obwohl in den Quellen als sächsischer Graf beschrieben, war Ekbert vermutlich eher ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Asig — steht für: Asig (Esikonen), den Namensgeber des Geschlechts der Esikonen ASIG bzw. ASiG ist die Abkürzung für: das deutsche Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) Arbeiter Siedlungsgenossenschaft, eine Zürcher Baugenossenschaft, siehe ASIG… …   Deutsch Wikipedia

  • Edelherren zu Itter — Die Edelherren zu Itter waren ein edelfreies Adelsgeschlecht mit Besitz im Itter und Hessengau und erschienen in zwei aufeinander folgenden Stämmen. Inhaltsverzeichnis 1 Erstes Haus 2 Zweites Haus 3 Die Herrschaft Itter im 14. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Göttingen-Herberhausen — Blick über Herberhausen im Winter Herberhausen ist ein östlicher Stadtteil der Universitätsstadt Göttingen. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Haholde — Die Haolde (oder Haholde) waren ein nur bruchstückhaft bekundetes Grafengeschlecht, das im 10. und 11. Jahrhundert im westlichen Teil des Raums Paderborn Warburg amtierte. Der Stammsitz der Haolde wird nach Prof. Wenskus im Ort Lehmhausen im… …   Deutsch Wikipedia

  • Hessengau — Der Hessengau (pagus Hassorum) war im Mittelalter die größte rechtsrheinische fränkische Gaugrafschaft. Sie erstreckte sich zwischen Beverungen und Marsberg im Norden und Bad Hersfeld im Süden, und war auf zwei Stämme verteilt: der fränkische… …   Deutsch Wikipedia

  • Immad — Imad, auch Immad (althochdt.: der allumfassend Edle) (* um 1000; † 3. Februar 1076 in Paderborn) war von 1051 bis 1076 Bischof von Paderborn. Imad war nach seinen eigenen Urkunden und der Vita seines Vorvorgängers Bischofs Meinwerk ein Sohn von… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”