Erwin Blask

Erwin Blask

Erwin Blask (* 20. März 1910 in Friedrichsheyde, Ostpreußen; † 6. Februar 1999 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Leichtathlet, der bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin Zweiter im Hammerwerfen wurde und 1938 einen Weltrekord aufstellte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erwin Blask wurde 1910 in Ostpreußen als zehntes Kind geboren. Er heiratete Dora (Dorle) Voigt, die jüngere Schwester des 400-m-Läufers Harry Voigt, der 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zusammen mit Helmut Hamann, Friedrich von Stülpnagel und Rudolf Harbig die Bronzemedaille in der 4 X 400-m-Staffel gewann (3:11,8 Min.). Dora Voigt gehörte 1938 zur Weltrekordstaffel über 4 x 200 m. Beruflich war Blask Polizist, zuletzt Reviervorsteher in Frankfurt (Main). Bis zu seinem Tod 1999 lebten Erwin und Dorle Blask in Frankfurt (Main).

Sportliche Laufbahn

Der Ostpreuße Erwin Blask kam auf Grund eines Rundschreibens vom Herbst 1934 zum Hammerwerfen, als der damalige amtierende Fachamtsleiter Karl Ritter von Halt Steinstoßer, Kugelstoßer und Diskuswerfer mittlerer Klasse aufforderte, sich zum Hammerwerfen umschulen zu lassen. Zu den angeschriebenen Athleten gehörten auch Erwin Blask und Karl Hein. 1935, beim Länderkampf gegen Finnland, übertraf Erwin Blask als erster Deutscher die 50-Meter-Marke mit der Rekordweite von 50,44 m. Er gewann damit eine goldene Uhr, die ein Industrieller aus Pforzheim für den ersten 50-m-Wurf als Preis ausgesetzt hatte.

Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde Erwin Blask Zweiter im Hammerwerfen mit 55,04 m (52,55 - 55,04 - ungültig - 54,10 - 54,48 - ungültig) hinter seinem Landsmann Karl Hein, der mit 56,49 m gewann und einen olympischen Rekord erzielte.

Am 27. August 1938 stellte Blask in Stockholm mit 59,00 m einen Weltrekord auf, der bis 1948 Bestand hatte (Imre Németh: 59,02 m). Anfang August 1939 kam Blask in Norrköping (Schweden) auf 58,65 m. Er bestritt auch während des Zweiten Weltkrieges, bis 1943, Wettkämpfe.

Nach dem Zweiten Weltkrieg startete Blask weiter im Hammerwerfen. Als Dritter der Deutschen Meisterschaften 1952 verpasste er die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bei der Deutschen Meisterschaft 1953 in Augsburg nahm der 43 Jahre alte Blask als Dritter mit einem Wurf von 53,71 m Abschied vom aktiven Sport.

Er startete in seiner Rekordzeit für den Berliner Sport-Club und trainierte bei Sepp Christmann. Zuvor startete er für den Polizei-SV Königsberg, später für Grün-Weiß Frankfurt. In seiner aktiven Zeit war er 1,80 m groß und 97 kg schwer.

Erfolge

  • Silbermedaille bei den XI. Olympischen Spielen 1936
  • Weltrekord beim Länderkampf in Stockholm 1938 (59,00 m)
  • Zweiter bei der Europameisterschaft 1938 (57,34 m)
  • Sechsmaliger Deutscher Meister im Hammerwerfen und Steinstoßen
  • Siebenmalige Verbesserung des Deutschen Hammerwurfrekordes
  • Dreimalige Verbesserung des Deutschen Steinstoßrekordes
  • Ostpreußischer Meister im Tischtennis

Weblinks

  • Erwin Blask in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erwin Blask — (March 20, 1910 ndash; February 6, 1999) was a German athlete who competed mainly in the Hammer Throw. He won the silver medal for Germany at the 1936 Summer Olympics held in Berlin, Germany. He was born in Friedrichsheide and died in Frankfurt… …   Wikipedia

  • Blask — Erwin Blask (* 20. März 1910 in Friedrichsheide, Ostpreußen, heute Frydrychowo; † 6. Februar 1999 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Leichtathlet, der bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin Zweiter im Hammerwerfen wurde und 1938… …   Deutsch Wikipedia

  • Hammerwerfen — John Flanagan bei den Olympischen Spielen 1908 in London Hammerwurf (auch Hammerwerfen) ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der es einen „Wurfhammer“, heute eine Metallkugel an einem Stahldraht, so weit wie möglich zu schleudern gilt. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wolf (Hammerwerfer) — Karl Johann Friedrich Wolf (* 2. Februar 1912 in Ladenburg; † 1. März 1975 in Tübingen) war ein deutscher Hammerwerfer der Spitzenklasse. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Erfolge 3 Beruflicher Werdegang 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Wurfhammer — John Flanagan bei den Olympischen Spielen 1908 in London Hammerwurf (auch Hammerwerfen) ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der es einen „Wurfhammer“, heute eine Metallkugel an einem Stahldraht, so weit wie möglich zu schleudern gilt. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Sommerspiele 1936/Teilnehmer (Deutschland) — GER    …   Deutsch Wikipedia

  • Hammerwurf — John Flanagan bei den Olympischen Spielen 1908 in London Hammerwurf (auch Hammerwerfen) ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der es einen „Wurfhammer“, heute eine Metallkugel an einem Stahldraht, so weit wie möglich zu schleudern gilt. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wolf (Leichtathlet) — Karl Johann Friedrich Wolf (* 2. Februar 1912 in Ladenburg; † 1. März 1975 in Tübingen) war ein deutscher Hammerwerfer. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Erfolge 3 Beruflicher Werdegang …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Deutschen Meister im Hammerwurf — Der Hammerwurf der Herren wurde erstmals 1927 innerhalb der Deutschen Leichtathletik Meisterschaften durchgeführt. 1944 und 1945 fanden kriegsbedingt keine Deutschen Meisterschaften statt. Bei den Damen gibt es offizielle Meisterschaften im… …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik — Olympische Sommerspiele 1936 (Medaillenspiegel Leichtathletik) Platz Land G S B Total …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”