Ersatz Yorck-Klasse

Ersatz Yorck-Klasse
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Ersatz Yorck (Seitenriß)
Klassendetails
Schiffstyp Großer Kreuzer
(Schlachtkreuzer)
Einheiten 3
Dienstzeit nicht in Dienst gestellt
Schwesterschiffe
Ersatz Yorck
Ersatz Gneisenau
Ersatz Scharnhorst
Bauwerften
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 32.971 t
maximal: 37.400 t
Länge Wasserlinie: 227,8 m
Breite 30,4 m
Tiefgang 9,3 m
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 100, 300, 120-30 mm
  • Deck: 30 - 90 mm einschl. Böschungen
  • Barbetten: 300 mm
  • Türme: 250, 250, 150 mm
  • Leitstand vorn: 350 mm
  • Leitstand achtern: 200 mm
  • Kasematten: 150 mm
  • Zitadelle: 260 mm
  • Unterwasserschutz: T-Schott 45 - 50 mm
Antriebsanlage
Brennstoffvorrat
  • normal: 788 t Kohle und 295 t Treiböl
  • maximal: 3937 t Kohle und 689 t Treiböl
Geschwindigkeit 27,3 kn
Fahrbereich 5.500 sm bei 14 kn
Flugzeuge 3
Besatzung 1.227 Mann (Krieg)

Die Ersatz Yorck-Klasse war eine Klasse von drei geplanten Großen Kreuzern der deutschen Kaiserlichen Marine, die aufgrund der Niederlage im Ersten Weltkrieg nicht mehr fertiggestellt werden durften. Sie waren leicht weiterentwickelte Ausführungen der vorangegangenen Mackensen-Klasse und sollten ursprünglich zu ihr gehören.

Inhaltsverzeichnis

Planung

Alle drei Schiffe dieser Klasse wurden im Rahmen des Kriegsbauprogrammes von 1916 bestellt und sollten die in den ersten Kriegsmonaten verlorengegangenen Panzerkreuzer SMS Yorck, SMS Gneisenau und SMS Scharnhorst ersetzen. Zunächst sollten alle drei nach dem Baumuster der Mackensen-Klasse ausgeführt werden, nach Bekanntwerden von Details der im Bau befindlichen britischen Schlachtkreuzer der Admiral-Klasse (HMS Hood) sowie der Kiellegung der Renown-Klasse wurden die letzten drei Schiffe beginnend mit der Ersatz Yorck noch einmal überarbeitet und mit 38 cm-Geschützen ausgestattet, um mit der Kalibersteigerung auf der Gegnerseite Schritt zu halten. Ursprünglich war der Einbau dieser Waffen schon für die vorhergehenden Schiffe der Mackensen-Klasse vorgesehen, wegen befürchteter Größen- und Gewichtsprobleme sowie der Doktrin, die auf Großen Kreuzern kleinere Geschütze als auf Schlachtschiffen vorsah, wurde die Planung zunächst nicht umgesetzt und erst auf den letzten drei Schiffen der Klasse verwirklicht.

Entwurf

Im Wesentlichen entsprachen die technischen Details der Schiffe denen der Mackensen-Klasse, sie waren lediglich etwas größer, um die verstärkte Bewaffnung tragen zu können. Die nennenswertesten Veränderungen gab es in der Antriebsanlage, statt der 24 Einender-Kohlenkessel der Vorgänger sollten acht Doppelender-Kohlenkessel Verwendung finden, und die Marschturbinen wurden durch Marineturbinen ersetzt. Die Maschinen waren mit 90.000 PSw gleich stark geplant wie die der Mackensen-Klasse, wegen der größeren Verdrängung sank die geplante Höchstgeschwindigkeit um 1,5 Knoten. Bemerkenswert ist weiterhin, dass die Ersatz Yorck-Klasse als erste deutsche Großkampfschiffklasse mit nur einem Schornstein auskommen sollte. Die Zahl der Unterwasser-Torpedorohre wurde gegenüber den Vorgängern um zwei auf nur noch drei verringert, wohl wegen der schlechten Erfahrungen mit diesen Rohren auf den Großen Kreuzern der Derfflinger-Klasse, die u.a. zum Verlust der SMS Lützow führten.

Schicksal

Wie bei der Mackensen-Klasse wurde keines der Schiffe fertiggestellt. In den letzten Kriegsjahren hatten sich die Prioritäten beim Schiffbau zugunsten leichterer Einheiten (v.a. U-Booten) verschoben, so dass der Bau der Großkampfschiffe sich verlangsamte. Bei Kriegsende waren alle Einheiten zwar auf Kiel gelegt, aber der Bau war kaum ernsthaft betrieben worden (mindestens 26 Monate bis zur Fertigstellung) und in den letzten Kriegsmonaten völlig zum Erliegen gekommen. Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages durften die Schiffe nicht mehr fertiggestellt werden. Die unfertigen Rümpfe wurden nach Kriegsende auf den Hellingen abgebrochen.

Namen

Es ist nicht bekannt, welche Namen die Schiffe letztendlich tragen sollten. Deutsche (und auch österreichische) Kriegsschiffe erhielten ihren endgültigen Namen in der Regel erst beim Stapellauf, und keine der drei Einheiten war im Bau bis zu diesem Stadium oder auch nur in die Nähe desselben fortgeschritten, als der Krieg endete. Immer wieder auftauchende angebliche Namen für die Schiffe sind als reine Spekulation einzuordnen.

Literatur

  • Erwin Strohbusch: Kriegsschiffbau seit 1848, Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven 1984
  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970, J.F. Lehmanns Verlag München 1970.

Weblinks


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