Ernst Walsken

Ernst Walsken
Ernst Walsken, undatiert

Ernst Walsken (* 27. Dezember 1909 in Solingen; † 22. April 1993 ebenda) war ein deutscher Maler und Widerstandskämpfer.

Leben

Ernst Walsken wurde als Sohn eines Messerreiders geboren. Er lernte auf Druck seines Vaters die Handwerke Reider und Anstreicher. Schon auf der Fachschule begann er zu malen und zu zeichnen. Auf Anregung seines Freundes Johann August Preusse, einem Meisterschüler von Paul Klee, bewarb er sich 1932 an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde immatrikuliert. Dort studierte er unter anderem bei Prof. Heinrich Nauen und bei Prof. Schnurr, bis zu seiner Relegation, die aus politischen Gründen nach dem Sommersemester 1934 erfolgte. Er gehörte einer selbstständigen Widerstandsgruppe im Rhein-Ruhr-Gebiet an und wurde im November 1935 auf Grund einer wohl unter Folter getanen Aussage eines Freundes vom Niederrhein in Solingen verhaftet.

Er wurde 1937 in einer der ersten Gruppen von Transporten in das wieder eröffnete Straf- und Arbeitslager KZ Esterwegen verbracht. Im gleichen Jahr erneute Verlegung nach Aschendorfermoor. Im KZ hörte er nicht auf zu malen. Er fertigte viele Bilder, die Freunde unter Lebensgefahr aus den Lagern schmuggelten. Er wurde 1942 in die berüchtigte Strafdivision 999 eingezogen, geriet 1943 aber in amerikanische Gefangenschaft.

Viele von Walskens Bildern wurden nach seinem Tod dem Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager (DIZ) in Papenburg übereignet, unter anderem die Sammlung Moorsoldaten.

Er war langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Vereins Solinger Künstler e.V. sowie Träger des Ehrenrings der Stadt Solingen.

Das Museum Baden widmete dem Künstler im Januar 2010 eine große Retrospektive zum 100. Geburtstag.

Walsken war verheiratet und hatte zwei Söhne und eine Tochter. Sein erster Sohn ist der Politiker und Manager Ernst Martin Walsken.

Seine Bilder gehören zu den wenigen erhaltenen künstlerischen Dokumenten aus Konzentrationslagern der Nazizeit.

Werke

  • Warten auf die Freiheit. Wuppertal: Peter Hammer Verlag. 1984. ISBN 3-87294-252-2
  • Doppelband: Warten auf die Freiheit & Gemälde • Grafik • Zeichnungen. Duisburg: swws verlag. 2009. ISBN 978-3-9812100-0-2

Weblinks


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