Ernst Theodor Eichelbaum

Ernst Theodor Eichelbaum

Ernst Theodor Eichelbaum (* 23. Juni 1893 in Berlin; † 16. April 1991 in St. Peter-Ording) war ein Pädagoge und deutscher Politiker der CDU.

Leben und Beruf

Eichelbaum war Sohn des Kammergerichtsrats Julius Eichelbaum, er besuchte nach der Volksschule die Sexta des Königlichen Wilhelms-Gymnasiums in Berlin. Als sein Vater im Jahre 1904 an das Reichsgericht in Leipzig versetzt wurde, besuchte er von nun an die Thomasschule, wo er 1911 die Reifeprüfung bestand. Danach verließ er Leipzig, um Geschichte, Deutsch, Religion und Philosophie auf Lehramt zu studieren. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 meldete er sich freiwillig zum Militärdienst. Er wurde verwundet und legte in der Zeit seiner Genesung die Staatsprüfung ab. Für seine Leistungen im Regiment, als Leutnant und später als Kommandierender einer Artilleriebatterie, erhielt er neben anderen Auszeichnungen das Eiserne Kreuz erster Klasse. 1919 trat er als Studienrat in das Kollegium der Thomasschule ein, dem er bis 1943 und erneut 1945/46 angehörte. Außerdem war Eichelbaum sechs Jahre lang Inspektor im Alumnat des Thomanerchores. 1934 wird Eichelbaum, der jüdische Vorfahren besaß, Berufsverbot auferlegt und er ist von nun an für die Schadensanträge in der Stadtverwaltung zuständig. Zur Zeit des Nationalsozialismus gehörte er der Bekennenden Kirche an.

Im Oktober 1948 verließ Eichelbaum Leipzig und die sowjetische Besatzungszone und lebte seitdem in Westdeutschland. Von 1949 bis 1957 arbeitete er als Oberstudiendirektor am naturwissenschaftlichen Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld. 1952 war er Mitbegründer des Gesamtverbandes der Sowjetzonenflüchtlinge, dessen Bundesvorsitzender er bis 1963 war.

Im Jahr 2000 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Großzschocher nach Eichelbaum benannt (Eichelbaumstraße, vorher: Alfred-Rosch-Straße).

Partei

1945 gehörte Eichelbaum zu den Mitbegründern der CDU in Leipzig, deren zweiter Kreisvorsitzender er bis 1948 war. Er gehörte auch dem sächsischen Landesvorstand an. Seit 1946 Stadtverordneter, war er von 1945 bis 1948 Zweiter Bürgermeister der Stadt Leipzig.

Nach seiner Flucht in die Westzonen gehörte er der CDU in Wuppertal an. Er wurde Vorstandsmitglied der Exil-CDU und des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU.

Abgeordneter

Von 1957 bis 1965 gehörte Eichelbaum dem Deutschen Bundestag an.


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