Ernst Stahl-Nachbaur

Ernst Stahl-Nachbaur

Ernst Stahl-Nachbaur (* 6. März 1886 München; † 13. Mai 1960 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Stahl-Nachbaur wurde als Sohn des Staatsanwaltes Dr. Guggenheimer geboren. Er sollte die militärische Laufbahn einschlagen und wurde Offizier des bayerischen Leibregiment.[1] Gegen den erklärten Willen des Vaters, der zehn Jahre nicht mehr mit ihm sprach, entschied er sich dennoch für das Theater.[2] 1904/05 nahm er Schauspielunterricht bei Adolf Winds in Dresden und spielte dann an Bühnen in Hanau, Stralsund, Neustrelitz, Lübeck und Straßburg. 1913 bis 1916 arbeitete er bei den Münchner Kammerspielen, 1916 bis 1918 an der Neuen Wiener Bühne und ab 1918 in Berlin. Dort wurde er unter Max Reinhardt, Victor Barnowsky und anderen zu einem gefeierten Bühnenstar. Zu seinem Repertoire gehörten besonders Werke von Gerhart Hauptmann, Carl Zuckmayer und Georg Kaiser. Er spielte in annähernd 100 Premieren und betätigte sich mehrfach auch selbst als Theaterregisseur.

Die Filmkarriere von Ernst Stahl-Nachbaur begann 1917 unter Friedrich Zelnik. Nach erfolgreichen Stummfilmrollen gelang ihm nahtlos der Übergang zum Tonfilm, wo er 1930 in dem Streifen "Der Schuss im Tonfilmatelier" in der Rolle als Kriminalrat debütierte. Er wirkte in vier Jahrzehnten in über 80 Filmen mit. In einem Stummfilm führte er Regie. Ernst Stahl-Nachbaur war ab 1925 auch für den Rundfunk tätig. Nachdem er während der NS-Zeit in seinen Arbeitsmöglichkeiten eingeschränkt war, spielte er nach dem Krieg in verschiedenen Fernsehspielen des NWDR mit und wurde auch als Synchronsprecher eingesetzt.[3]

Er war mit der Schauspielerin Carola Toelle verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Frank Arnau (Herausgeber): Universal Filmlexikon 1932, Berlin 1932
  2. Dr. Hermann Treubner (Herausgeber): Filmkünstler. Wir über uns selbst. Berlin, Sibyllen-Verlag 1928
  3. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Siebter Band, Berlin, Schwarzkopf&Schwarzkopf 2001

Weblinks


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