16. Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment

16. Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment

Das Königlich Bayerische Reserve-Infanterie-Regiment 16 wurde als Infanterieregiment der Bayerischen Armee bei Kriegsbeginn 1914 aufgestellt und im Ersten Weltkrieg als Teil der 6. Kgl. Bay. Reserve-Division an der Westfront, zunächst vor Ypern eingesetzt. In dieser Ersten Flandernschlacht am 31. Oktober 1914 fiel der Regimentskommandeur Oberst Julius List, worauf das Regiment den Beinamen „List“ erhielt. Bei der Auflösung der Bayerischen Armee stand das Regiment in Lagerlechfeld zwischen Augsburg und Landsberg am Lech.

Inhaltsverzeichnis

Gefreiter Adolf Hitler

Adolf Hitler im Ersten Weltkrieg

Das Regiment wurde durch den Gefreiten Adolf Hitler, der dort diente, bekannt. Nachdem Hitler im Mai 1913 das Erbe des Vaters ausgezahlt worden war, zog er vom Männerwohnheim in Wien nach München um, wo er bei dem Schneider Josef Popp zur Untermiete wohnte. Der Umzug hatte auch den Zweck, dem Militärdienst in Österreich zu entgehen.

Anders als die Schilderungen seiner Jugendzeit in Mein Kampf suggerieren, konnte Hitler von seiner Waisenrente anfangs relativ gut leben. Sein Einkommen, zusätzlich aufgebessert durch den Verkauf selbst gemalter Bilder und Postkarten, lag über dem Anfangsgehalt eines Lehrers. In München las er die rassistischen Schriften Houston Stewart Chamberlains. Er betätigte sich weiterhin als Maler. Die Aquarelle und gelegentlichen Ölbilder, meist Architekturdarstellungen nach fotografischen Vorlagen verkaufte er vornehmlich in der Kunsthandlung Stuffle am Maximiliansplatz. In Mein Kampf schrieb er später, er habe sich nach einer „deutschen Stadt“ gesehnt.

Nach der Mobilmachung, am 3. August 1913 stellte er ein Gesuch an König Ludwig III. von Bayern um Eintritt in das bayerische Heer. Am 16. August wurde Hitler als Kriegsfreiwilliger angenommen und dem bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 (List) zugewiesen, dem er bis zum Kriegsende angehört hat.

Waffenunfähig

Nach längerer Suche durch die österreichische Polizei und Vorführung beim österreichischen Konsulat in München durch Beamte der Münchner Kriminalpolizei am 19. Januar 1914 fuhr er am 5. Februar 1914 zur Musterung nach Salzburg. Hier wurde er als waffenunfähig beurteilt und vom Militärdienst in Österreich zurückgestellt. Dass Hitler nicht prinzipiell dem Kriegsdienst aus dem Weg gehen wollte, zeigte er als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Der 25-jährige Hitler begrüßte begeistert den Kriegsausbruch im Jahr 1914. Eine Fotografie Heinrich Hoffmanns zeigt ihn inmitten der Großdemonstration am 2. August 1914 auf dem Odeonsplatz. Diese Fotografie wurde später massenhaft verbreitet.

Hitler trat am 16. August 1914 als Freiwilliger in die Bayerische Armee ein. Dort wurde der Österreicher am 8. Oktober 1914 auf den König von Bayern und anschließend auf den österreichischen Kaiser Franz Joseph vereidigt. Als Soldat des Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16|16. Kgl. Bay. Reserve-Infanterie-Regiments (6. Königlich Bayerische Reserve-Division) verbrachte er fast die gesamte Kriegszeit als Meldegänger an der Westfront.

Literatur

  • Karl Müller, Louis Braun: Die Organisation, Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung der Königlich Bayerischen Armee von 1806 bis 1906. München 1906
  • Hermann Rumschöttel: Das bayerische Offizierkorps 1866-1914. Berlin 1973.
  • Friedrichfranz Feeser u.a.: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914-1918 (2 Bände). Stuttgart 1930.

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