Ernst Piehl

Ernst Piehl

Ernst Piehl (* 1. November 1943 in Konin (Polen) ist ein deutscher Politologe. Er leitete verantwortungsvolle europäische Institutionen.

Leben

1950 mussten seine Eltern mit neun Kindern nach Deutschland aussiedeln und kam über Hannover nach Ibersheim, Kreis Worms, heute Worms-Ibersheim. Seit 1974 ist er verheiratet mit Annie Larue aus Paris. Sie haben drei Kinder: Sacha 1976, Nicolas 1979 und Christopher 1986.

1950-58 besuchte er die Volksschule Ibersheim und von 1958-64 ein Staatliches Aufbaugymnasium in Alzey, wo er das Abitur ablegte. Von 1960-70 wirkte Piehl beim Deutsch-Französisches Jugendwerk als Gruppenleiter und Bildungsreferent. Zwischen 1964-69 belegte er ein Studium der Politischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin mit Abschluss zum Diplom-Politologen. 1970-73 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. pol. in Berlin, neben beruflicher Tätigkeit in Düsseldorf.

Piehl wurde ab 1965 aktives Mitglied mit Wahlfunktion bei Europa-Union Deutschland und Europäische Bewegung. 1967-69 war er Bundesvorsitzender beim Europäisch-Föderalistischer Studentenverband (EFS-JEF). Piehl war ab 1969 Lehrbeauftragter für europäische Themen bei der FH Duisburg-Essen, FU Berlin, an den Volkshochschulen Düsseldorf und Berlin und dem Europakolleg Brügge.

Von 1969-1975 war er Referent beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut des Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) in Düsseldorf und wechselte dann als Exekutiv-Direktor zum Europäischen Jugendwerk (EJW) beim Europarat in Strasbourg. Dort befasste er sich mit der Jugendpolitik in den europ. Institutionen. Ab 1980 arbeitete Piehl beim Europäischer Gewerkschaftsbund (EGB) in Brüssel als Mitglied im Leitungsteam, und war verantwortlich für Sozial-, Regional-, Forschungs-, Bildungs- und Berufsbildungspolitik.

1984 wurde er Direktor am Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) der EU in Berlin. 1994 übernahm er die Leitung des Informationsbüros für Deutschland des Europäischen Parlaments in Berlin, Unter den Linden. Piehl wechselte 1996 als Hauptverwaltungsrat/„Programm-Manager“ zur Europäische Kommission in Brüssel.

Am 1. September 2001 trat er in den Vor-Ruhestand der Europäischen Kommission und nimmt noch ehrenamtliche Engagements, Experten- und Beratertätigkeiten wahr, in den Prozessen der Erweiterung, der Partnerschaft und der Nachbarschaft der EU.

Veröffentlichungen

Von Piehl stammen fünf Bücher und ca. 50 Aufsätze in Zeitschriften, Sammelschriften und Handbüchern (Berliner Wissenschafts-Verlag) zu den Themen: Beziehungen der EU zu ihren mittel- und osteuropäische Nachbarn:

  • Multinationale Konzerne und internationale Gewerkschaftsbewegung, 1974, ISBN 3-434-10059-8.
  • Runde Tische für Europa in allen neuen Bundesländern und Berlin: Beiträge zum Integrationsprozess von Ostdeutschland in die Europäische Union, 1995, ISBN 978-3-7946-0433-3.
  • Europa in Ostdeutschland: Zur Zwischenbilanz und zu den Perspektiven der europäischen Strukturförderung in den Neuen Bundesländern und Berlin, sowie in den Reformländern von Mittel- und Osteuropa, 1996, ISBN 978-3-7713-0528-4.
  • Der Europäische Beschäftigungspakt: Entstehungsprozess und Perspektiven, 2000, ISBN 978-3-7890-6552-1.
  • Die offene Flanke der Europäischen Union, Russische Föderation, Belarus, Ukraine und Moldau, 2005, ISBN 3-8305-0898-0.

Weblinks


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