Ernst O. Göbel

Ernst O. Göbel

Ernst Otto Göbel (* 24. März 1946 in Seelbach, Oberlahnkreis) ist ein deutscher Physiker und seit dem 1. April 1995 Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. In dieser Eigenschaft ist er Mitglied des Internationalen Komitees für Maß und Gewicht (CIPM) am BIPM (Meterkonvention) in Paris und seit Juli 2004 auch dessen Präsident.[1] Schwerpunkte seiner akademischen Arbeit sind die Festkörperphysik, insbesondere Halbleiterphysik und Halbleitertechnologie, die Laserphysik und Laserspektroskopie sowie die Metrologie.[2] Göbel lebt in Braunschweig, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Ernst O. Göbel wurde 1946 im hessischen Seelbach geboren. Nach seinem Abitur begann er 1966 das Studium der Physik und Mathematik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach dem Wechsel an das physikalische Institut der Universität Stuttgart promovierte er 1973 bei Manfred H. Pilkuhn zum Doktor der Naturwissenschaften. Danach blieb er an der Universität Stuttgart als wissenschaftlicher Assistent und schloss seine akademische Ausbildung 1979 mit der Habilitation und der Ernennung zum Privatdozenten ab.

Akademische Laufbahn

Nach seiner Habilitation wechselte Ernst O. Göbel als wissenschaftlicher Assistent an das Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, um 1985 als Nachfolger von Josef Stuke den Lehrstuhl für Experimentelle Festkörperphysik an der Philipps-Universität in Marburg zu übernehmen. Forschungsschwerpunkt seiner Zeit in Marburg waren insbesondere die elektronischen und optischen Eigenschaften von Halbleitern. In dieser Zeit wurde am Fachbereich Physik ein interdisziplinäres Wissenschaftliches Zentrum für Materialforschung eingerichtet, das die intensive Zusammenarbeit zwischen Physikern und Chemikern im Bereich der Materialforschung ermöglicht.

Seit dem 1. April 1995 ist Ernst O. Göbel Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.[3] Seitdem ist er ebenfalls Honorarprofessor an der Philipps-Universität in Marburg.

Forschungen im Ausland

1975: Post-Doktorand bei den AT&T Bell Labs in Holmdel, New Jersey, USA

1983: Forschungsaufenthalt an der Universität Campinas, Brasilien

1989/90: erneut Forschungsaufenthalt (Sabbatical) bei den AT&T Bell Labs in Holmdel, New Jersey, USA

Ehrungen und Mitgliedschaften

1990 wurde Ernst O. Göbel der Max-Born-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und des Institute of Physics in London verliehen.

1991 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im Jahre 1995 wurde er ausländisches Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, seit 1996 ist er außerordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2006 ausländisches Mitglied der Russischen Akademie für Metrologie. Er ist auch Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).

Von 1997 bis 2003 war er Präsident des Comité Consultatif d'Electricité (CCE) der Meterkonvention, seit 1995 ist er Mitglied des DIN-Präsidiums als Vertreter der Metrologie.

Im Jahre 2003 wurde er zum Fellow of the Institute of Physics in London ernannt.

2010 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.

Weblinks

Quellen

  1. Pressemeldung der PTB: Ernst O. Göbel wird Chef der Meterkonvention (abgerufen am 20. November 2007)
  2. Stiftung Werner-von-Siemens-Ring: Vorsitzender des Stiftungsrates (abgerufen am 20. November 2007)
  3. Pressemeldung der PTB: Neuer Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB): Amtseinführung von Professor Dr. rer.nat. Ernst Otto Göbel durch Minister Rexrodt (abgerufen am 20. November 2007)

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