Ernests Gulbis

Ernests Gulbis
Ernests Gulbis Tennisspieler
Ernests Gulbis
Nationalität: LettlandLettland Lettland
Geburtstag: 30. August 1988
Größe: 190 cm
Gewicht: 77 kg
1. Profisaison: 2004
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Hernán Gumy
Preisgeld: 2.262.719 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 103:100
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 21 (7. Februar 2011)
Aktuelle Platzierung: 51
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 20:18
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 130 (23. November 2009)
Aktuelle Platzierung: 326
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox: 4. April 2011

Ernests Gulbis (* 30. August 1988 in Riga) ist ein lettischer Tennisspieler.

Inhaltsverzeichnis

Privates

Gulbis kommt aus einer wohlhabenden lettischen Familie. Sein Vater Ainārs ist Investmentbanker und seine Mutter Milēna Theaterschauspielerin. Ernests kommt aus einer sportlichen Familie. Sein Vater war wie sein Großvater Alvils Gulbis Basketballspieler. Sein Großvater konnte mit dem sowjetischen Team einen Europameistertitel feiern.

Aufgrund seines Spielstils und Auftreten auf und neben dem Platz wurde er schon oft mit dem früheren Weltranglistenersten Marat Safin verglichen. Unter anderem sorgte er 2009 für Aufregung, als er eine Nacht nach einem Streit mit einer Frau im Gefängnis von Stockholm verbringen musste ("Das war eine tolle Erfahrung, jeder sollte einmal eine Nacht im Gefängnis verbringen")[1]. Oder 2010 als er dem Österreicher Andreas Haider-Maurer dem Einzug ins Finale in Wien ermöglichte, weil er zuvor seine Teilnahme zurückzog und somit Haider Maurer als Lucky Loser ins Teilnehmerfeld rutschte. Grund dafür war angeblich, dass sein Vater zu lange auf sein Essen warten musste und er daraufhin dem Kellner heißen Kaffee ins Gesicht geschüttet hat.[2]

Karriere

Jugend

Gulbis wurde ab dem Alter von 12 vom ehemaligen Davis-Cup-Teamchef der deutschen Mannschaft, Niki Pilić, in seiner Tennisakademie in München trainiert. 2004 wurde er Profi und spielte seine ersten Futureturniere, ein Jahr später konnte er bereits seinen ersten Turniersieg auf dieser Ebene in Friedberg feiern und war zum ersten Mal für Lettland im Davis Cup im Einsatz. Kein Wunder, dass man auf solche junge Spieler zurückgreifen muss(te), lag doch das Tennisbudget des lettischen Tennisverbands zu dieser Zeit bei gerade mal 7.000 Euro.[3]

2006-2009

2006 schaffte er seinen ersten Challengerturniersieg (in Eckental) und machte das erste Mal wirklich auf sich aufmerksam indem er das Halbfinale des ATP Turniers in St. Petersburg erreichte. Nur Dank einer Wildcard dabei konnte er am Weg ins Semifinale drei tschechische Spieler (Vik, Dlouhy und Hernych) besiegen und musste sich dann erst Mario Ancic geschlagen geben. Dieses Ergebnis katapultierte ihn von Platz 204 auf 156.

Nach zwei Challengerturniersiegen zu Beginn des Jahre war er erstmals in den Top100 der ATP Rangliste zu finden, danach versuchte sich Gulbis vermehrt bei ATP Turniere; kam aber selten über die erste Runde hinaus. Erst bei den US Open ließ er sein Talent wieder aufblitzen und erreichte nach einem klaren Dreisatzsieg gegen den damaligen Top10 Spieler Tommy Robredo das Achtelfinale (l. vs. Carlos Moya 5:7, 2:6, 7:65, 4:6)

2008 war dann der große Durchbruch für Gulbis. Er erreichte regelmäßig die zweite Runde bei den ATP Turnieren und hatte zum Ende des Jahres eine positive 24-22 Bilanz. Größter Erfolg in diesem Jahr waren zweifelsohne das Erreichen des Viertelfinales bei den French Open und sein erster Turniersieg auf der ATP Tour im Doppel (mit Rainer Schüttler in Houston.

2009 erlebte Gulbis Karriere ihre erste Stagnation. 13 Erstrundenniederlagen verursachten einen Rückfall in der Rangliste von Platz 53 auf 90 und das obwohl er in seinem ersten Spiel in Brisbane noch seinen früheren Trainingspartner und damaligen Weltranglistendritten Novak Djokovic schlagen konnte. Trotzdem konnte er im Doppel mit Dmitri Tursunow in Indianapolis seinen zweiten Turniersieg feiern.

2010-2011

Im Februar 2010 gewann er seinen ersten Titel auf der ATP World Tour in Delray Beach, wo er den an Nr. 2 gesetzten Kroaten Ivo Karlovic in 2 Sätzen mit 6:2 und 6:3 besiegte. Damit ist er der erste Lette, der einen Titel auf der ATP-Tour gewinnen konnte. Für eine große Überraschung sorgte Gulbis beim Masters in Rom, wo er in der zweiten Runde Roger Federer besiegte und sich erst im Halbfinale knapp dem späteren Sieger Rafael Nadal geschlagen geben musste. Eine Woche später jedoch verlor er beim Madrid Masters im Viertelfinale gegen Federer. Diese guten Leistungen schlugen sich im Ranking nieder und Gulbis zog erstmals in die Top 30 ein. Auf Grund der sehr guten Performance während der Sandplatzsaison waren die Erwartungen für die French Open sehr groß, allerdings musste Gulbis schon in der ersten Runde gegen Julien Benneteau verletzungsbedingt aufgeben. Diese Verletzung zwang ihn auch, die gesamte Rasensaison inklusive Wimbledon auszulassen. Erst in Los Angeles während der nordamerikanischen Hartplatzsaison stieg Gulbis wieder in die Tour ein, konnte aber nicht mehr an die Form im Frühjahr anknüpfen und es folgten (bis auf ein Achtelfinale in Cincinnati) eine Reihe von Erst- und Zweitrundenniederlagen. Im Herbst setzte sich diese Tendenz fort und bis auf ein Viertelfinale in Bangkok und ein Achtelfinale in Paris konnte Gulbis kaum reüssieren - allerdings beendete er die Saison auf Platz 24.

Zu Beginn des Jahres 2011 gelangte er in Sydney wieder in ein ATP-Halbfinale, bei den Australian Open scheiterte er doch überraschend deutlich schon in Runde eins an Benjamin Becker. Trotzdem erreichte er Anfang Februar mit Platz 21 sein bisheriges Career High in der Weltrangliste. Gulbis setzte daraufhin einige Turniere aus, um sich körperlich zu erholen. Im Frühjahr verzichtete er darauf, seinen Titel in Delray Beach zu verteidigen und startete stattdessen in Dubai, wo er aber schon in der zweiten Runde ausschied - und ihn im Ranking aus den Top 30 beförderte. Auch bei den Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami drang Gulbis nicht weit ins Feld vor. Die Sandplatzsaison musste er auch größtenteils auslassen - und konnte somit die guten Leistungen aus dem Vorjahr nicht verteidigen, was einen Absturz im Ranking bedeutete: Mitte Mai lag er nur noch auf Platz 85. Zudem erreichte er weder bei den Grand-Slam-Turnieren in Roland Garros und in Wimbledon noch bei den kleineren Turnieren im Queen's Club oder in Atlanta die zweite Runde. Damit setzte Gulbis seinen Negativtrend bei Major-Turnieren fort: sein letzter Matchgewinn bei einem Grand Slam war in Wimbledon im Jahr 2009. Erst in Los Angeles gelang dem Letten die Trendwende: im Viertelfinale schlug er Juan Martín Del Potro, im Halbfinale den Lokalmatador Alex Bogomolov junior und im Finale konnte er sich gegen die amerikanische Nummer eins Mardy Fish durchsetzen und damit seinen zweiten ATP-Titel gewinnen.

Erfolge ATP Tour

Legende
Grand Slam
Tennis Masters Cup
ATP Masters Series
ATP World Tour Masters 1000
ATP International Series Gold
ATP World Tour 500
ATP International Series
ATP World Tour 250
Titel nach Belag
Hartplatz (3)
Sand (1)
Rasen (0)
Teppich (0)

Einzel

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 28. Februar 2010 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Delray Beach Hartplatz KroatienKroatien Ivo Karlović 6:2, 6:3
2. 31. Juli 2011 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mardy Fish 5:7, 6:4, 6:4

Doppel

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Endergebnis
1. 14. April 2008 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Houston Sand DeutschlandDeutschland Rainer Schüttler UruguayUruguay Pablo Cuevas
SpanienSpanien Marcel Granollers
7:5, 7:6
2. 18. Juli 2009 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indianapolis Hartplatz RusslandRussland Dmitri Tursunow AustralienAustralien Ashley Fisher
AustralienAustralien Jordan Kerr
6:4, 3:6, [11:9]

Erfolge Challenger Series

Einzel

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. November 2006 DeutschlandDeutschland Eckental Teppich DeutschlandDeutschland Philipp Petzschner 6:3, 6:0
2. Februar 2007 FrankreichFrankreich Besançon Hartplatz FrankreichFrankreich Édouard Roger-Vasselin 6:4, 3:6, 6:4
3. März 2007 Bosnien und Herzegowina Sarajevo Hartplatz TschechienTschechien Jan Mertl 4:6, 6:4, 7:6
4. Oktober 2007 BelgienBelgien Mons Hartplatz BelgienBelgien Kristof Vliegen 7:5, 6:3

Weblinks

 Commons: Ernests Gulbis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]

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