Erlanger Tanz- & Folkfest

Erlanger Tanz- & Folkfest
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Erlangen
Erlangen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Erlangen hervorgehoben
49.59636111111111.004311111111280Koordinaten: 49° 36′ N, 11° 0′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Höhe: 280 m ü. NN
Fläche: 76,9 km²
Einwohner: 104.650 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1361 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 91052–91058
Vorwahlen: 09131,
0911 (OT Hüttendorf),
09132 (OT Neuses),
09135 (OT Dechsendorf)
Kfz-Kennzeichen: ER
Gemeindeschlüssel: 09 5 62 000
Stadtgliederung: 20 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
91052 Erlangen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Siegfried Balleis (CSU)

Erlangen ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Die Stadt ist Sitz des Landkreises Erlangen-Höchstadt und mit knapp 105.000 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2008)[1] die kleinste der insgesamt acht Großstädte des Freistaates Bayern.

Erlangen bildet zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden sie die Metropolregion Nürnberg, eine von elf Metropolregionen in Deutschland.

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1974 die Grenze von 100.000, wodurch Erlangen zur Großstadt wurde.

Heute wird die Stadt vor allem durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und zahlreiche Niederlassungen des Elektrokonzerns Siemens AG geprägt. Man ist zudem bestrebt, die Bundeshauptstadt der Medizintechnik zu werden. Ein weiter in die Geschichte zurückreichendes, aber immer noch spürbares Element ist die Ansiedlung von Hugenotten nach der Rücknahme des Edikts von Nantes im Jahre 1685.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Erlangen liegt am Rande des mittelfränkischen Beckens, im Wesentlichen parallel zum Fluss Regnitz und zum Main-Donau-Kanal. Nördlich der Innenstadt mündet die von Osten kommende Schwabach in die Regnitz.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden beziehungsweise gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt Erlangen, sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt:

Das gemeindefreie Gebiet Mark, die Gemeinden Möhrendorf, Bubenreuth, Marloffstein, Spardorf und Buckenhof sowie das gemeindefreie Gebiet Buckenhofer Forst (alle zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehörend), die kreisfreien Städte Nürnberg und Fürth, die Gemeinde Obermichelbach (Landkreis Fürth) sowie die Stadt Herzogenaurach und die Gemeinde Heßdorf (beide Landkreis Erlangen-Höchstadt).

Stadtgliederung

siehe auch: Liste der Stadtteile von Erlangen

Das Stadtgebiet Erlangens wird in 20 Stadtteile eingeteilt. Dabei handelt es sich teilweise um ehemals selbständige Gemeinden, andererseits auch um neue Siedlungen, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Zeit als Stadtteilnamen eingeprägt haben. Oft sind die Stadtteilgrenzen daher amtlich nicht festgelegt worden und die Grenzen durchaus auch fließend.

  • Schallershof
  • Siedlung Sonnenblick
  • Sieglitzhof/Buckenhofer Siedlung
  • Steudach
  • Tennenlohe

Für statistische Zwecke ist das Stadtgebiet in 39 statistische Bezirke unterteilt, die sich teilweise mit den Stadtteilen decken. Die Grenzen dieser Bezirke sind im Unterschied zu denen der Stadtteile genau definiert.

Statistische Bezirke Erlangens
  • 01: Altstadt
  • 02: Markgrafenstadt
  • 03: Rathausplatz
  • 04: Tal
  • 10: Heiligenloh
  • 11: Alterlangen
  • 12: Steinforst
  • 20: Burgberg
  • 21: Meilwald
  • 22: Sieglitzhof
  • 23: Loewenich
  • 24: Buckenhof
  • 25: Stubenloh
  • 30: Röthelheim
  • 32: Sebaldus
  • 33: Röthelheimpark
  • 40: Anger
  • 41: Rathenau
  • 42: Schönfeld
  • 43: Forschungszentrum
  • 44: Bachfeld
  • 45: Bierlach
  • 50: Eltersdorf
  • 51: St. Egidien
  • 52: Tennenlohe
  • 60: Neuses
  • 61: Frauenaurach
  • 62: Kriegenbrunn
  • 63: Hüttendorf
  • 70: Kosbach
  • 71: In der Reuth
  • 73: Häusling
  • 74: Steudach
  • 75: Industriehafen
  • 76: Büchenbach Dorf
  • 77: Büchenbach Nord
  • 78: Büchenbach West
  • 80: Dechsendorf West
  • 81: Dechsendorf Ost
  • 82: Mönau

Die Bezirke werden als kleinste räumliche Einheiten für statistische Auswertungen herangezogen. So wurde von der Stadtverwaltung für jeden Bezirk ein Datenblatt über dessen Bevölkerungsstruktur angelegt, das Informationen zu Bevölkerungsanzahl, Geschlecht, Nationalität, Familienstand, Religionszugehörigkeit, Altersgruppen, Haushaltsgröße, Haushaltstyp sowie Arbeitslosigkeit enthält.

Grundbuch- und vermessungsrechtlich relevant sind jedoch weder die Stadtteile noch die Bezirke, sondern nur die Gemarkungen. Die Stadt Erlangen besteht aus den folgenden Gemarkungen:

  • Bruck
  • Büchenbach
  • Eltersdorf
  • Erlangen
  • Frauenaurach
  • Großdechsendorf
  • Hüttendorf
  • Kosbach
  • Kriegenbrunn
  • Tennenlohe

In den 1967 und 1972 im Rahmen der Gemeindereform nach Erlangen eingemeindeten Orten (Groß-)Dechsendorf, Eltersdorf, Frauenaurach (mit Neuses, Hüttendorf, Kosbach (mit Häusling und Steudach), Kriegenbrunn und Tennenlohe wurde jeweils ein Ortsbeirat eingerichtet. Die Zahl der Mitglieder des Ortsbeirats richtet sich nach der Einwohnerzahl des Stadtteils und bewegt sich zwischen fünf und sieben. Die Ortsbeiräte wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten, zu hören.

Klima

Erlangen befindet sich in einer Übergangszone von maritimem zu kontinentalem Klima: sie ist zwar, wie bei kontinentalem Klima üblich, verhältnismäßig arm an Niederschlägen (Jahresmenge 650 mm), jedoch mit einem Jahresmittel von 8,5 °C relativ warm. Insbesondere der Burgberg schützt das Gebiet der Kernstadt vor kalter Polarluft. Dagegen sorgt der Regnitzgrund für häufigen Nebel.

Geschichte

Allgemeine Geschichte der Stadt

Frühgeschichte

Der Kosbacher Altar

Das Regnitztal wurde schon in der Frühgeschichte als Durchgangsweg in Nord-Süd-Richtung genutzt. Aufgrund der relativ kargen Böden kam es jedoch kaum zu einem frühen Ackerbau und den damit verbundenen Siedlungsaktivitäten. Die wenigen archäologischen Funde deuten an, dass eine stärkere Besiedlung der Raumes um Erlangen erst ca. 2000 v. Chr. einsetzte. Der bekannteste Fund ist der 1913 entdeckte Grabhügel nördlich von Kosbach, in dem eine große Anzahl von Bronze- und Keramikobjekten gefunden wurden und dessen Steinsetzung als Kosbacher Altar in die Literatur einging. Insgesamt blieb der gesamte Raum jedoch bis etwa zum Jahr 1000 vergleichsweise siedlungsfrei.

Von der Villa Erlangon bis zum Dreißigjährigen Krieg

Die früheste namentliche Erwähnung Erlangens finden wir in einer Urkunde aus dem Jahre 1002.

Bereits 976 hatte Kaiser Otto II. die Kirche St. Martin in Forchheim samt Zubehör an das Bistum Würzburg geschenkt. Der spätere Kaiser Heinrich II. bestätigt 1002 diese Schenkung. Anders als bei Ottos Schenkung wird in Heinrichs Urkunde dieses Zubehör wesentlich detaillierter aufgeführt. Darunter findet sich auch eine „villa (Dorf) erlangon“. Neben der Bestätigung der Schenkung aus dem Jahre 976 schenkt Heinrich jetzt noch zusätzlich zwei Meilenquadrate unmittelbar östlich der Regnitz, je eines südlich und nördlich der Schwabach, die also jenes Gebiet umfassen, in dem heute die ältesten Teile der Erlanger Altstadt liegen.

Eine eingehende Untersuchung der Urkunde Heinrichs II. [2] schließt daraus, dass jene villa erlangon räumlich getrennt von dem Gebiet der Meilenquadrate gelegen haben muss, weil diese ja Gegenstand einer neuen, gesonderten Schenkung sind. Da es den Ortsnamen „Erlangen“ in Deutschland mit Ausnahme des westlich der Regnitz gelegenen und heute eingemeindeten Dorfes Alt-Erlangen kein zweites Mal gibt, liegt es daher nahe, dass aus der villa erlangon das „andere“ Erlangen, also das heutige Alterlangen hervorgegangen ist.

Größe und Umfang der beiden Meilenquadrate entsprechen etwa dem Flächenbedarf eines Dorfes und stützen so die Annahme, dass im Zeitpunkt der Beurkundung östlich der Regnitz eine Rodungssiedlung im Entstehen war, die durch diese Schenkung legitimiert worden ist und die später – wie auch in vergleichbaren Fällen [3] – den Namen der Muttersiedlung übernommen hat. Die neue Siedlung entstand auf der nach Westen vorgeschobenen, hochwasserfreien Sanddüne in einem Dreieck, das heute von Hauptstraße, Schulstraße und Lazarettstraße eingefasst wird. Die Herkunft des Ortsnamens „Erlangen“ liegt im Dunkeln. Versuche, hauptsächlich von der Lokalforschung, den Namen von Erlen (Baumart) und Anger (Wiesengrund) abzuleiten, halten der Ortsnamensforschung nicht stand.[4]

Insbesondere der Aufstieg Nürnbergs zu einer europäischen Handelsmetropole und der damit verbundene Anstieg von Verkehr und Handel begünstigte die Entwicklung vor allem der neuen Siedlung, die ab 1348 Großenerlang genannt wurde. Im Gegensatz dazu stagnierte das ursprüngliche Dorf Erlangon und wurde konsequenterweise ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Alterlang, Kleinerlang oder Wenigenerlang genannt.

1361 erwarb Kaiser Karl IV. die Siedlung Großenerlang (nicht aber die ursprüngliche Siedlung Alterlang) vom Bischof von Bamberg und machte es zum Lehen des Königreichs Böhmen. 1374 erhielt der Ort durch König Wenzel Marktrechte sowie eine eigene Münzstätte, 1398 das Stadtrecht. Wahrscheinlich bald nach 1361 erbaute der neue Landesherr für die Verwaltung des erworbenen Besitzes in den Regnitzwiesen westlich des Ortes eine Burg, auf der ein Amtmann residierte. Diese Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg (1632) zerstört. Im 18. Jahrhundert hausten in der Ruine vorwiegend arme Leute. Als ab 1770 die Grundmauern nach und nach einstürzten, wurde die Burg geräumt, die Reste wurden 1782 abgetragen. Ihre genaue Lage war nicht mehr bekannt. Völlig überraschend stieß man im November 1981 bei Ausschachtungsarbeiten auf die Fundamente und den Brunnen dieser Burg. Sie stand auf den heute bebauten Grundstücken zwischen Fuchsengarten und Martinsbühler Straße. [5]

1402 gelangte die Stadt als Teil des Fürstentums Kulmbach (bzw. nach 1604 Fürstentum Bayreuth) an die Hohenzollern. Erlangen war die Hauptstadt des so genannten Unterlandes des Fürstentums, das die Gebiete bis nach Neustadt an der Aisch umfasste und vom Oberland um Bayreuth durch einen Landkorridor getrennt war.

1528 erfolgte der friedliche Anschluss des gesamten Markgrafentums einschließlich Erlangens an die Reformation. Weniger friedlich waren die immer wieder vorkommenden kriegerischen Ereignisse, so der Hussiteneinfall im Jahre 1430, der Erste und der Zweite Markgrafenkrieg 1449 bzw. 1553 sowie vor allem der Dreißigjährige Krieg, in dem Erlangen fast vollständig zerstört wurde.

Die Gründung der Neustadt 1686

Nach dem Dreißigjährigen Krieg verödete Erlangen. Fast 20 Jahre lang war die Stadt und ihr Umland praktisch unbewohnt. Die Situation änderte sich erst 1685, als der französische König Ludwig XIV. das Edikt von Nantes widerrief, welches seinen calvinistischen Untertanen – von ihren Gegnern Hugenotten genannt – u. a. Glaubensfreiheit zugestand. Der Widerruf löste eine Flüchtlingswelle von ca. 400.000 Hugenotten nach Nordamerika, Großbritannien, der Schweiz und in das Deutsche Reich aus.

Diese Situation nutzte Markgraf Christian Ernst und bot den Flüchtlingen das Recht auf Ansiedlung in Erlangen, um die Wirtschaft in seinem durch den Dreißigjährigen Krieg gebeutelten Herrschaftsgebiet wieder anzukurbeln. Die ersten sechs Hugenotten erreichten Erlangen am 17. Mai 1686, etwa 1500 folgten in mehreren Wellen. Schon bald wurde klar, dass das kleine Dorf Erlangen diese Massen nicht unterbringen konnte und eine neue Siedlung notwendig war.

Der Entwurf der Erlanger Neustadt von J. M. Richter

Als Standort der Neustadt genannten Siedlung wurde das Gebiet südlich des bisherigen Ortes Erlangen gewählt, welches aus verkehrstechnischer Sicht und wegen des Vorhandenseins von Wasserkraft durch die Regnitz als sehr geeignet erschien. Die neue Stadt wurde von dem markgräflichen Oberbaumeister Johann Moritz Richter nach den Gesichtspunkten einer idealen barocken Planstadt für etwa 7500 Familien samt Manufakturen und einer eigenen Kirche angelegt. Der Entwurf sah einen rechteckigen Grundriss symmetrisch zur Hauptstraße sowie zwei große Plätze vor. Der Bau begann am 14. Juli 1686 mit dem temple, der Hugenottenkirche. Im ersten Jahr wurden etwa 50 der geplanten 200 Häuser fertiggestellt. Da der Zuzug der Hugenotten nicht den Erwartungen entsprach, stagnierte der weitere Ausbau jedoch und erhielt erst 1700 durch den Beschluss, ein markgräfliches Schloss mit zugehörigem Park und Nebengebäuden zu errichten, neue Impulse. 1706 vernichtete ein Großbrand fast das gesamte ursprüngliche Erlangen, nun Altstadt genannt. Damit ergab sich die Gelegenheit, den barocken Entwurf der Neustadt auf die Altstadt auszudehnen und somit ein einheitliches städtebauliches Gesamtkonzept zu schaffen. Mitte des 18. Jahrhunderts war dieses im Wesentlichen abgeschlossen.

Der Homann-Plan von 1721 zeigt die Integration von Erlanger Neustadt und wiederaufgebauter Altstadt in das barocke Gesamtkonzept

Die ab 1701 nach seinem Gründer Christian-Erlang bezeichnete Neustadt wurde nicht nur zum Ziel der Hugenotten, sondern auch der Lutheraner und Deutsch-Reformierten. 1698 lebten etwa 1000 Hugenotten sowie 317 Deutsche in Erlangen. Aufgrund dieser Zuwanderung wurden die Hugenotten jedoch bald zu einer französisch sprechenden Minderheit in einer deutschen Stadt. Zu einer echten Integration kam es jedoch erst 1715, als mit dem Tod Ludwigs XIV. eine Rückkehr nach Frankreich endgültig unmöglich wurde und die Flüchtlingsmentalität sich in eine Einwanderermentalität wandelte. Der französische Einfluss nahm in der Folgezeit weiter ab. So wurde 1822 zum letzten Mal ein Gottesdienst in der Hugenottenkirche in französischer Sprache gehalten.

Erlangen im Königreich Bayern

1792 gelangte Erlangen mit der Markgrafschaft zum Königreich Preußen, 1806 durch den Sieg Napoleons unter französische Herrschaft und 1810 an das Königreich Bayern. 1812 wurden Altstadt und Neustadt – bis dahin weiterhin Christian-Erlang genannt – zu einer Stadt vereinigt, die den Namen Erlangen erhielt. In der Folgezeit kam es zu einem raschen Ausbau von Stadt und Infrastruktur. Vor allem die Eröffnung des Ludwig-Kanals und der Eisenbahnverbindungen sowie die Garnison und die Universität gaben der Stadtentwicklung wichtige Impulse.

Bereits bei der bayerischen Gemeindeform von 1818 erhielt die Stadt eine eigene Verwaltung, was man später als „kreisfrei“ bezeichnete. 1862 wurde das Bezirksamt Erlangen gebildet, aus dem der Landkreis Erlangen hervorging.

Weimarer Republik

Hochinflation, Reparationszahlungen und Weltwirtschaftskrise bescherten den demokratiefeindlichen Parteien NSDAP, DNVP und KPD nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg auch in Erlangen einen starken Zulauf. Es etablierte sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die durch Industrieansiedlungen noch verstärkt wurde. Bei den Stadtrats-, Landtags- und Reichstagswahlen konnte die SPD zunächst eine relativ stabile Mehrheit um 40 % halten. Demgegenüber standen die Parteien der Mitte und der Rechten, deren Anhänger aus dem Mittelstand, der Universität, des Beamtentums und der Frauen kamen. Die NSDAP war ab 1924 im Stadtrat vertreten. Sie beherrschte ab 1929 als erste innerhalb der deutschen Hochschullandschaft die Studentenvertretung der Universität. Diese war zu dieser Zeit ein Zentrum nationalistischer und antidemokratischer Gesinnung, viele Studenten und Professoren wurden geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus.

Ab 1930 eskalierte die politische Situation, angefacht durch die von der Weltwirtschaftskrise ausgelöste Massenarbeitslosigkeit. Es kam zu Aufmärschen und Straßenkämpfen der rechten und linken Verbände. Trotz des starken Zulaufs der NSDAP konnte die SPD bei der Reichstagswahl 1933 34 % der Stimmen gewinnen (reichsweit: 18,3 %).

Nationalsozialismus

Eine Plakette auf dem Schlossplatz erinnert an die Bücherverbrennung 1933

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kam es auch in Erlangen zu Boykotten jüdischer Geschäfte und zur Bücherverbrennung. Der NSDAP-Stadtrat ernannte Hitler, Hindenburg und Streicher zu Ehrenbürgern, die Hauptstraße wurde in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. In der Reichspogromnacht wurden die jüdischen Familien misshandelt, erniedrigt, ausgeplündert und in der Folge in die Konzentrationslager eingewiesen. 1944 wurde die Stadt als "judenfrei" deklariert.

Die akademische Gemeinschaft unterstützte zum großen Teil die Politik der NSDAP, einen aktiven Widerstand der Universität gab es nicht. In der Heil- und Pflegeanstalt (heute Klinikum am Europakanal) kam es zu Zwangssterilisationen sowie Selektionen von Kranken für die nationalsozialistische „Euthanasie“, die Aktion T4.

Ab 1940 wurden Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in den Erlanger Betrieben eingesetzt. 1944 machten diese bereits 10 % der Erlanger Bevölkerung aus. Die Unterbringung in Barackenlagern sowie die Behandlung waren menschenverachtend.

Erlangen nach dem Zweiten Weltkrieg

Den Zweiten Weltkrieg überstand Erlangen fast unversehrt. Beim Anrücken der überlegenen amerikanischen Truppen am 16. April 1945 übergab der örtliche Kommandant der deutschen Truppen, Oberstleutnant Werner Lorleberg, die Stadt kampflos und vermied so einen ebenso aussichtslosen wie verlustreichen Häuserkampf im Stadtgebiet. Lorleberg selbst, der bis zuletzt als Anhänger des nationalsozialistischen Regimes galt, kam am selben Tag bei der Thalermühle ums Leben. Ob er von deutschen Soldaten erschossen wurde, als er eine versprengte Kampfgruppe zur Aufgabe bewegen wollte, oder ob er dort nach Überbringung der Kapitulationsnachricht Selbstmord beging, ist nicht abschließend geklärt. An ihn erinnert in Erlangen der nach ihm benannte Lorlebergplatz. Der kleine Vermerk über Lorleberg, der an dem Straßenschild angebracht ist, weist allerdings auf dessen „Opfertod“ hin, der Erlangen vor der Vernichtung bewahrt habe.

Ansichtskarte des Nürnberger Tors

Nach der Übergabe der Stadt beschädigten zunächst amerikanische Panzer das letzte erhaltene Stadttor (das 1717 erbaute Nürnberger Tor) schwer, kurz darauf wurde es gesprengt. Das geschah wohl auch auf Betreiben von in der Hauptstraße ansässigen Geschäftsinhabern, die ebenso wie die durchziehenden amerikanischen Truppen das barocke Tor wegen seiner relativ schmalen Durchfahrt als Verkehrshindernis empfanden. Die anderen Stadttore waren bereits im 19. Jahrhundert abgerissen worden.

Logo zur 1000-Jahr-Feier der Stadt

Bei der Kreis- und Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Erlangen mit dem Landkreis Höchstadt an der Aisch vereinigt. Erlangen selbst blieb kreisfreie Stadt und wurde Sitz des neuen Landkreises. Durch Eingliederung von Umlandgemeinden wurde die Stadt erheblich vergrößert, so dass sie im Jahre 1974 die 100.000-Einwohner-Grenze überschritt und damit zur Großstadt wurde. Im Jahr 2002 feierte Erlangen sein 1000-jähriges Bestehen.


Die Geschichte der Erlanger Garnison

Bis in das 18. Jahrhundert wurden die Soldaten des Markgrafen bei Einsätzen im Erlanger Raum bei Privatleuten einquartiert. Nach dem Übergang in das Königreich Bayern 1810 bemühte die Stadt sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen mehrfach um die Einrichtung einer Garnison, zunächst jedoch ohne Erfolg. Als 1886 die allgemeine Wehrpflicht mit der Option eingeführt wurde, gleichzeitig Militärdienst zu leisten und studieren zu können, wurde die Garnison zu einem lebenswichtigen Standortfaktor für die Stadt und vor allem für die Universität. Ein erneutes Gesuch hatte Erfolg, so dass am 12. März 1886 das 6. Jägerbataillon in Erlangen einzog. Die Bayerische Armee war in verschiedenen städtischen Gebäuden untergebracht und nutzte u. a. den heutigen Theaterplatz für ihre Übungen. Zudem wurde im Meilwald ein Schießstand eingerichtet.

Das Jägerdenkmal in der Hindenburgstraße erinnert an das 6. Jägerbatallion

Im Jahre 1877 wurde in der Bismarckstraße die erste Kaserne („Jägerkaserne“) fertiggestellt. Ein Jahre später wurde das Jägerbatallion durch ein Infanteriebataillon abgelöst. Im Jahre 1890 kam es zur Stationierung des gesamten 19. Infanterieregimentes, welche den Bau der Infanteriekaserne sowie des Exerzierplatzes nach sich zog. 1893 wurde in der Nordwestecke des Exerzierplatzes ein „Barackenkasernement“ eingerichtet und ab 1897 als Garnisonslazarett genutzt. Als letztes zog 1890 das 10. Feldartillerieregiment in die Stadt, für das die Artilleriekaserne errichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt ca. 24.600 Einwohner, 1.160 Studenten sowie nun insgesamt 2.200 Soldaten, denen die Bevölkerung vor allem nach den militärischen Erfolgen 1870/71 gegen Frankreich eine hohe Wertschätzung entgegenbrachte.

Im Ersten Weltkrieg kämpften beide Erlanger Regimenter an der Front, wobei über 3.000 Soldaten ihr Leben verloren. Nach dem Krieg behielt Erlangen seinen Status als Garnisonsstadt. Da der Vertrag von Versailles eine Reduzierung des Heeres auf 100.000 Soldaten vorschrieb, verblieben jedoch nur kleinere Einheiten der neu gegründeten Reichswehr in der Stadt.

Ansichtskarte vom 19. bayrischen Infanterieregiment

Die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 sowie die folgende Wiederaufrüstung führten auch in Erlangen zu einer massiven Erweiterung der militärischen Anlagen. So wurden die Rheinlandkaserne, die Panzerkaserne, ein Verpflegungsamt, ein Munitions- und Gerätelager sowie ein Standortübungsplatz im Reichswald bei Tennenlohe errichtet.

Der Einmarsch der US-Armee am 16. April 1945 bedeutete für Erlangen nicht nur das Ende des Zweiten Weltkrieges, sondern auch das Ende als Standort für heimische Truppen. Stattdessen bezogen nun US-amerikanische Verbände die unzerstört geblieben Militäreinrichtungen, die in den Folgejahren sogar noch beträchtlich erweitert wurden: Der Kasernenbereich wurde auf 128 Hektar ausgedehnt, der Wohnbereich für die Soldaten und ihre Angehörigen auf 8,5 Hektar und der Übungsplatz in Tennenlohe auf 3.240 Hektar. Im Durchschnitt waren in den 1980er Jahren etwa 2.500 Soldaten sowie 1.500 Angehörige in Erlangen stationiert.

Die Erlanger Bevölkerung begegnete der Anwesenheit der Amerikaner von Anfang an mit gemischten Gefühlen. Zwar begrüßte man deren Schutzfunktion sowie die mit der Stationierung verbundenen Arbeitsplätze, doch waren die häufigen Konflikte der Soldaten mit der Zivilbevölkerung sowie die zahlreichen Manöver ein ständiger Stein des Anstoßes. Zu ersten offenen Protesten kam es während des Vietnamkrieges. Diese richteten sich gegen das Übungsgelände und den Schießplatz in Tennenlohe, wo auch Atomwaffen vermutet wurden, sowie gegen die Munitionsbunker im Reichswald. Helmut Horneber, der für das amerikanische Übungsgelände lange Jahre als Forstdirektor zuständig gewesen war, wies 1993 darauf hin, wie vorbildlich die amerikanischen Truppen die Waldflächen geschützt hätten. [6]

Aufgrund der zahlreichen Probleme gab es bereits Mitte der 1980er Jahre Überlegungen, die Garnison aus dem Stadtbereich zu verlagern. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 verdichteten sich die Anzeichen eines bevorstehenden Abzugs. 1991 wurden die in Erlangen stationierten Truppen zum Einsatz in den Golfkrieg abkommandiert. Nach dessen Ende begann die Auflösung des Standortes, die bis Juli 1993 vollzogen war. Am 28. Juni 1994 wurden die Liegenschaften offiziell dem Bund übergeben. Damit endete die 126-jährige Geschichte Erlangens als Garnisonsstadt.

Die Geschichte der Erlanger Universität

Der Gründer der Universität, Markgraf Friedrich

Das zweite für die Entwicklung Erlangens entscheidende Ereignis war, neben der Gründung der Neustadt, die Gründung der Universität. Bereits zu Zeiten der Reformation existierten dazu entsprechende Pläne, doch erst 1742 stiftete Markgraf Friedrich von Brandenburg Bayreuth eine Universität für die Residenzstadt Bayreuth, die bereits 1743 nach Erlangen verlegt wurde. Die mit bescheidenen Mitteln ausgestattete Einrichtung fand zunächst keinen rechten Anklang. Erst als Markgraf Karl Alexander von Brandenburg Ansbach und Bayreuth sie auf eine breitere wirtschaftliche Basis stellte, erhöhte sich die Studentenzahl langsam. Dennoch blieb sie unter 200 und sank bei der Eingliederung des Markgrafentums in das Königreich Bayern auf ca. 80 ab. Die drohende Schließung wurde nur deswegen abgewendet, weil Erlangen die einzige lutherische theologische Fakultät des Königreiches besaß.

Der Aufschwung kam wie bei den anderen deutschen Universitäten zu Beginn der 1880er Jahre. Die Studentenzahlen stiegen von 344 im Jahr 1870 auf 1000 im Jahr 1890. Lagen in den Anfangsjahren die Jurastudenten vorn, so war zu Beginn der bayrischen Zeit die Theologische Fakultät am beliebtesten. Diese wurde erst 1890 von der Medizinischen Fakultät überholt. Die Zahl der ordentlichen Professoren stieg von 20 im Jahre 1796 auf 42 im Jahre 1900, von denen fast die Hälfte von der Philosophischen Fakultät angestellt waren, zu der auch die Naturwissenschaften zählten. Diese bildeten erst ab 1928 eine eigene Fakultät. Heute gibt es über 26000 Studenten, 268 Lehrstühle und 264 Professuren an 11 Fakultäten (Stand Wintersemester 2006/2007).

1897 wurden die ersten Frauen zum Studium zugelassen, die erste Promotion einer Frau fand 1904 statt. Nach ihrem Gründer Markgraf Friedrich und nach ihrem Förderer Markgraf Alexander erhielt die Universität den Namen Friedrich-Alexander-Universität.

Das Erlanger Schloss, Sitz der Friedrich-Alexander-Universität

1818 gelangte das markgräfliche Schloss mit dem Schlossgarten in den Besitz der Universität. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde an den Rändern des Schlossgarten mehrere größere Universitätsgebäude errichtet, so das Kollegienhaus sowie das Universitätskrankenhaus.

Die Weltkriege überstand die Universität vergleichsweise unbeschadet, doch führte die von der amerikanischen Besatzungsmacht angeordnete Entnazifizierung zur Amtsenthebung zahlreicher Hochschullehrer. Die entstandenen Lücken wurden u. a. durch Aufnahme von Professoren aus den ehemaligen Ostgebieten geschlossen, was zu einem Wechsel von einem überwiegend protestantischen Lehrkörper zu einem mehrheitlich katholischen führte.

Die Nachkriegszeit führte zu einer weiteren Expansion, nicht nur der Studentenzahlen, sondern auch der Lehrstühle. Vor allem die Zusammenarbeit mit der nach Erlangen zugezogenen Siemens AG gab dem weiteren Ausbau entscheidende Impulse und führte u. a. zum Bau des Südgeländes für die technischen und naturwissenschaftlichen Fakultäten. 1961 wurde die Hindenburg-Hochschule Nürnberg als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät und 1972 die Pädagogische Hochschule als Erziehungswissenschaftliche Fakultat integriert. Der Name der Universität wurde daraufhin in „Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“ geändert.

Die Studentenrevolte der 60er-Jahre kam mit leichter Verspätung und deutlich abgeschwächt nach Erlangen.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Erlangen eingegliedert wurden:

  • 1. April 1920: Alterlangen (Gemeinde Kosbach)
  • 1. August 1923: Büchenbach[7] und Weiler Neumühle
  • 15. September 1924: Bruck
  • 1960: Teile von Eltersdorf
  • 1. Januar 1967: Kosbach inklusive Häusling und Steudach
  • 1. Juli 1972: Eltersdorf, Frauenaurach, Großdechsendorf, Hüttendorf, Kriegenbrunn, Tennenlohe
  • 1. Juli 1977: Königsmühle (Stadt Fürth)

Vor allem die Eingemeindungen im Jahre 1972 haben wesentlich dazu beigetragen, dass Erlangen 1974 die 100.000-Einwohner-Grenze überschritt und damit offiziell Großstadt wurde.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit lebten nur wenige Hundert Menschen in Erlangen. Durch zahlreiche Kriege, Seuchen und Hungersnöte stieg die Einwohnerzahl nur langsam. Infolge der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verödete der Ort 1634 vollständig. Erst 1655 lebten mit 500 Einwohnern in Erlangen wieder so viele wie vor dem Krieg. Bis 1760 stieg die Bevölkerung auf über 8000. Durch die Hungersnöte 1770 bis 1772 sank die Bevölkerung bis 1774 auf 7724. Nach einem Anstieg bis 1800 auf 10.000 Personen ging die Einwohnerzahl Erlangens infolge der napoleonischen Kriege bis 1812 auf 8592 zurück.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts verdoppelte sich diese Zahl bis 1890 auf 17.559. Auf Grund zahlreicher Eingemeindungen stieg die Bevölkerung der Stadt bis 1925 auf 30.000 und verdoppelte sich bis 1956 auf 60.000. Durch die Kreis- und Gebietsreform 1972 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt 1974 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.[8] Bis 1820 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1495 ~460
1557 ~410
1619 ~520
1634 0
1655 ~500
1690 ~1.100
1708 ~2.500
1723 ~3.930
1752 7.939
1760 8.140
1774 7.724
1792 8.178
1800 ~10.000
Jahr Einwohner
1812 8.592
1820 9.271
1. Juli 1830¹ 9.831
1. Dez. 1840¹ 10.630
3. Dez. 1852¹ 10.910
3. Dez. 1861¹ 10.896
3. Dez. 1864¹ 11.202
3. Dez. 1867¹ 11.546
1. Dez. 1871¹ 12.510
1. Dez. 1875¹ 13.597
1. Dez. 1880¹ 14.876
1. Dez. 1885¹ 15.828
1. Dez. 1890¹ 17.559
Jahr Einwohner
2. Dez. 1895¹ 20.892
1. Dez. 1900¹ 22.953
1. Dez. 1905¹ 23.737
1. Dez. 1910¹ 24.877
1. Dez. 1916¹ 19.688
5. Dez. 1917¹ 19.599
8. Okt. 1919¹ 23.521
16. Juni 1925¹ 29.597
16. Juni 1933¹ 32.348
17. Mai 1939¹ 34.066
29. Okt.1946¹ 45.536
13. Sep. 1950¹ 50.011
25. Sep. 1956¹ 60.378
Jahr Einwohner
6. Juni 1961¹ 69.552
31. Dez. 1965 78.800
27. Mai 1970¹ 84.110
31. Dez. 1975 100.671
31. Dez. 1980 101.845
31. Dez. 1985 99.628
25. Mai 1987¹ 99.808
31. Dez. 1990 102.440
31. Dez. 1995 101.406
31. Dez. 2000 100.778
31. Dez. 2005 103.197
31. Dez. 2006 103.753
31. Okt. 2007 104.600
31. Dez. 2008 104.962

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Protestantische Kirchen

Turm der Neustädter Kirche
Hugenottenkirche mit Hugenottenplatz im Vordergrund

Die Bevölkerung Erlangens gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1017 zum Bistum Bamberg. 1528 wurde von Bürgermeister und Rat der erste lutherische Pfarrer verpflichtet und damit die Reformation eingeführt, so dass Erlangen über viele Jahre eine protestantische Stadt blieb. In der 1686 von Markgraf Christian-Ernst für die französischen Glaubensflüchtlinge gegründeten Neustadt gab es nur reformierte Gemeinden. Die französisch-reformierte Gemeinde gab es ab 1686 und nach der Ansiedlung von reformierten Flüchtlingen aus der deutschsprachigen Schweiz und der Pfalz wurde 1693 auch eine deutsch-reformierte Gemeinde gegründet.

1802 wurden die protestantischen Gemeinden Erlangens dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Gleichzeitig wurde Erlangen Sitz eines Dekanats, das alle Gemeinden unter sich vereinigte.

1853 erhielten die reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode und 1919 trennten sie sich formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949 „Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern“ nannte. Letztere hatte in Erlangen über viele Jahre den Sitz ihres Moderamens. Durch die Vereinigung der deutsch-reformierten und der ehemals französisch-reformierten Gemeinde gab es seit 1920 in Erlangen nur noch eine reformierte Gemeinde, aber mehrere lutherische Gemeinden. Die lutherischen Gemeinden gehören heute noch zum Dekanat Erlangen, das als Dekanat für beide Konfessionen gegründet worden war und seit 1919 nur noch die lutherischen Gemeinden betreut. Es ist Teil des Kirchenkreises Nürnberg.

Die reformierte Gemeinde Erlangen ist inzwischen Teil der Evangelisch-reformierten Kirche – Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland. Hier gehört sie zum Synodalverband XI.

Als besondere Gemeindeformen existieren in der lutherischen Kirche die Landeskirchlichen Gemeinschaften mit eigenen Gottesdiensten und Angeboten. Seit 1993 gibt es die ELIA Gemeinde. Diese entstand aus einem Konflikt in der Gemeinde in Bruck um die Charismatische Bewegung. Zunächst stand das Kürzel ELIA für „Erlanger Laien im Aufbruch“, heute deutet die Gemeinde ELIA als „Engagiert, Lebensnah, Innovativ, Ansteckend“. Die Gemeinde ist durch eine Vereinbarung an die Landeskirche gebunden, finanziert und organisiert sich aber wie die Gemeinschaften selbst. Für das Gottesdienstprojekt LebensArt wurde ELIA 2002 beim Förderpreis „Fantasie des Glaubens“ von der EKD ausgezeichnet. Die Veranstaltungen finden im Gemeindehaus am Bohlenplatz statt.

Neben den historischen Konfessionen gibt es in Erlangen seit Jahrzehnten eine Freie Evangelische Gemeinde am Fuchsengarten und die Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) an der Äußeren Brucker Straße. 1984 entstand in Tennenlohe die „Gemeinde am Wetterkreuz“ die dem Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden und damit im weiteren Sinne der Pfingstbewegung angehört. Zur „Gemeinde am Wetterkreuz“ gehört der Erlanger Stamm der christlichen Pfadfinderschaft „Royal Rangers“.

Katholiken

Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Erlangen auch wieder Katholiken (ab 1711 „Religions- und Gewissensfreiheit“, jedoch ohne eigene Gottesdienste). Die erste katholische Messe wurde 1784 im Altstädter Rathaus abgehalten. Ab 1786 bestand ein Kurat und 1787–1790 wurde das Bethaus Mater dolorosa erbaut. 1813 wurde die erste Pfarrei errichtet, die ab 1826 zum Dekanat Herzogenaurach gehörte. Weitere Pfarreien wurden errichtet. Sie alle gehören zum Bistum Bamberg. 1937 wurde Erlangen Sitz eines Dekanats innerhalb der Erzdiözese Bamberg.

Durch Eingemeindungen von überwiegend katholischen Umlandgemeinden wie z. B. Büchenbach haben sich die Anzahl der Protestanten und der Katholiken angeglichen, so dass heute nur noch ein leichtes Übergewicht zu Gunsten der Protestanten besteht. Die Eingemeindungen dieser katholischen Gemeinden gingen nicht immer ganz spannungsfrei vor sich.

Judentum

1408 wurden erstmals Juden urkundlich in Erlangen erwähnt, 1478 auch ein Rabbi. Am 26. März 1515 beschloss der markgräfliche Landtag die Ausweisung der Juden. Dies hat vermutlich auch die Existenz der Erlanger jüdischen Gemeinde beendet. Den hugenottischen Einwohnern der Neustadt sicherte Markgraf Christian Ernst 1711 ein Niederlassungs- und Gewerbeverbot für Juden zu. Daher blieb das jüdische Leben auf Erlangens Nachbargemeinden Bruck, Baiersdorf und Büchenbach beschränkt.

Herz Jesu am katholischen Kirchplatz, die erste katholische Kirche in Erlangen
  • In Bruck lebten seit 1431 Juden, 1604 wird ein „Judenhaus“ erwähnt, das wohl als Synagoge für die noch kleine jüdische Gemeinde von sechs Familien (1619) diente. Nachdem diese aber rasch auf 37 Familien (1763) anwuchs, wurde bereits 1707 eine neue Synagoge errichtet. 1811 zählte die Gemeinde 184 Einwohner (ca. 15 % der damaligen Bevölkerung), 1859 waren es noch 108.
  • In Baiersdorf erfolgte die erste urkundliche Erwähnung einer jüdischen Gemeinde 1473. Deren Bestand wird aber bereits für eine frühere Zeit vermutet, insbesondere weil die ältesten Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof ins frühe 14. Jahrhundert datiert werden. Dieser Friedhof hatte einen weiten Einzugsbereich bis nach Forchheim und Fürth. Bereits 1530 bestand eine Synagoge, obwohl nach der 1515 beschlossenen Vertreibung der Juden aus der Markgrafschaft nur noch eine jüdische Familie in Baiersdorf lebte. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Synagoge 1651 wieder errichtet, die Gemeinde war von neun Familien 1619 auf 83 Familien 1771 angewachsen. Als zweitgrößte jüdische Gemeinde im Markgraftum Brandenburg-Bayreuth war hier auch Sitz des Landesrabbinats. 1827 erreichte die jüdische Gemeinde mit 440 Mitgliedern (30 % der Bevölkerung) ihre größte Mitgliederzahl.
  • In Büchenbach gestattete der Bamberger Dompropst 1681 Juden die Niederlassung. Es entstand eine jüdische Gemeinde, die 1811 74 Mitglieder zählte und 1813 eine Synagoge errichtete. 1833 lebten 103 Juden im Ort.
Eine Gedenktafel erinnert an das zerstörte Denkmal Jakob Herz'
Das neue Denkmal Jakob Herz aus dem Jahre 1983

1861 führte der bayerische Landtag die allgemeine Freizügigkeit für Juden in Bayern ein. Damit wurde Juden die Niederlassung in Erlangen möglich. Viele jüdische Familien aus den Umlandgemeinden zogen wegen der besseren Perspektiven nach Erlangen, zugleich schrumpften die Gemeinden in Bruck, Baiersdorf und Büchenbach, wo bereits 1874 die Gemeinde aufgelöst wurde. 1867 zählte die neue Erlanger Gemeinde bereits 67 Mitglieder, die am 15. März 1873 zur eigenständigen Kultusgemeinde wurde. Die Brucker Gemeinde ging darin auf. 1891 weihte die Gemeinde einen eigenen Friedhof ein. Dagegen wurde das Rabbinat von Baiersdorf 1894 aufgelöst, nach 1900 lebten in Bruck keine Juden mehr. Der Erlanger Gemeinde gehörten dagegen profilierte Persönlichkeiten wie der Arzt und Ehrenbürger Jakob Herz und die Mathematikerin Emmy Noether an. Ersterem wurde am 5. Mai 1875 ein Denkmal errichtet, das am 15. September 1933 zerstört wurde. Eine Stele erinnert seit 1983 an diesen Vorgang mit der Inschrift: Wir denken an Jakob Herz, dem Bürger dieser Stadt ein Denkmal setzten und zerstörten.

Während der nationalsozialistischen Diktatur verringerte sich bis 1938 die Zahl der Erlanger Juden zunächst von 120 auf 44 Personen. In der Reichspogromnacht wurde der Erlanger Betsaal zerstört, die Synagoge in Baiersdorf abgerissen. Am 20. Oktober 1943 wurde die letzte jüdische Einwohnerin Erlangens ins KZ Auschwitz deportiert. 77 Angehörige der jüdischen Gemeinde Erlangens wurden von den Nazis ermordet.

Von den ursprünglichen jüdischen Einwohnern kehrte keiner nach Erlangen zurück. Dennoch wuchs die Zahl der Juden bis in die 1970er-Jahre soweit an, dass der Verleger Shlomo Lewin die Gründung einer neuen Gemeinde plante. Am 19. Dezember 1980 wurde er mit seiner Lebensgefährtin ermordet, vermutlich durch ein Mitglied der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann. Es kam jedoch nie zu einer Verurteilung, da der mutmaßliche Täter Selbstmord beging.[9] Nach diesem Verbrechen blieb die Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Diese Idee gewann erst durch den Zuzug von jüdischen Auswanderern aus der ehemaligen Sowjetunion neuen Auftrieb. Am 1. Dezember 1997 entstand in Erlangen wieder eine Israelitische Kultusgemeinde, der im Jahr 2000 300 Mitglieder angehörten. Am 2. April 2000 weihte die Gemeinde einen neuen Betraum ein.

Trotz aller offiziellen Erklärungen zur Toleranz tat sich die Stadt Erlangen schwer mit dem Umgang mit der NS-Zeit. Erst 1983 wurden Adolf Hitler und Julius Streicher die Ehrenbürgerschaft aberkannt.

Islam

Seit 1980 besteht in Erlangen der Türkisch-Islamische Kulturverein Erlangen (DITIB). Seitdem entstanden auch weitere Vereine wie der Islamische Studentenverein Erlangen (1984) und die Islamische Glaubensgemeinschaft (1995). Diese drei bilden gemeinsam seit Dezember 1999 die Islamische Religionsgemeinschaft Erlangen e. V., die sich um die Durchführung islamischen Religionsunterrichtes an staatlichen Schulen kümmert. Das erste Mal in Bayern wurde 2001 an der Erlanger Pestalozzi-Grundschule das Fach „Islamisch religiöse Unterweisung in deutscher Sprache“ an einer staatlichen Schule eingeführt. Richtiger „Islamunterricht“ als Unterrichtsfach wurde erstmals in ganz Deutschland an der Grundschule Brucker Lache eingeführt.

Neben den drei erwähnten Verbänden besteht seit 1993 auch noch der Türkische Verein für soziale Dienste.

Siebenten-Tags-Adventisten

Siebenten-Tags-Adventisten sind seit mindestens 1903 in Erlangen vertreten. 1995 bezogen sie in Bruck das neue Gemeindezentrum. Im Jahr 2003 wurde eine weitere Gemeinde (ERlebt) gegründet, die sich in der Hindenburgstraße versammelte; letztere hat im Oktober 2007 ebenfalls in Bruck ein neues Gemeindehaus eingeweiht. Zwischen beiden Gemeinden besteht eine gute Zusammenarbeit. Die Adventisten nehmen am Erlanger Stadtgeschehen aktiv teil. Ihr soziales Engagement zeigt sich u.a. an der Pfadfinderarbeit (Stamm „Erlanger Markgrafen“) oder an öffentlichen Blutspendeaktionen, die in den Gemeinderäumen durchgeführt werden. Der Verein „Christen für Kultur e.V.“ wurde im Jahr 1999 von Erlanger Adventisten gegründet.

Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas meldeten am 22. März 1923 ihre erste Versammlung in Erlangen an, die jedoch polizeilich nicht genehmigt wurde. Nach dem Verbot im April 1933 kam es zu verstärkten Repressionen, die bis zur Ermordung des Erlanger Mitglieds Gustav Heyer in der NS-Tötungsanstalt Hartheim am 20. Januar 1942 führten. Die Gustav-Heyer-Straße in Bruck erinnert seit 2000 daran. 1948 erfolgte die Reorganisation der Gemeinde, die sich 1975 in zwei Versammlungen teilte. 1980 errichteten die Zeugen Jehovas in Bruck einen eigenen Versammlungsraum („Königreichssaal“).

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind in Erlangen mit einer eigenen Gemeinde und einem Ortsbischof vertreten. Die Gemeinde gehört zum Pfahl Nürnberg. Das Gemeindezentrum der Mormonen befindet sich in Alterlangen.[10]

Neben den oben genannten Glaubensgemeinschaften bestehen noch weitere Freikirchen und Religionsgemeinschaften in Erlangen.

Politik

Das modernisierte Rathaus
Bürgermeister Heinrich August Papellier

In Erlangens Altstadt ist seit dem 14. Jahrhundert ein Rat nachweisbar. An der Spitze der Stadt standen zwei Bürgermeister, die alle vier Wochen wechselten. Ab 1715 gab es sogar vier Bürgermeister.

In der Neustadt lag die Verwaltung zunächst beim reformierten Presbyterium. 1697 gab es vier Bürgermeister, die ein Jahr amtierten, davon drei Franzosen und ein Deutscher. Ab 1701 gab es vier Bürgermeister und acht Räte, die zwei Jahre amtierten. Danach wurde die Verwaltung mehrmals umgestaltet.

Nach der Vereinigung von Altstadt und Neustadt 1812 wurde das bayerische Gemeindeedikt eingeführt. Ab 1818 wurde die Stadt von einem Bürgermeister geleitet, der ab 1918 meist den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Daneben gab es ab 1818 einen Stadtmagistrat mit zehn, ab 1900 zwölf Magistratsräten und als zweite Kammer die Gemeindebevollmächtigten mit 30, ab 1900 36 Mitgliedern. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nur noch einen Stadtrat.

1978 zog mit Wolfgang Lederer von der Grünen Liste erstmals ein grüner Politiker in einen bayerischen Stadtrat ein.

Die Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1818:

  • 1818–1827: Johann Sigmund Lindner
  • 1828–1855: Johann Wolfgang Ferdinand Lammers
  • 1855–1865: Carl Wolfgang Knoch
  • 1866–1872: Heinrich August Papellier
  • 1872–1877: Johann Edmund Reichold
  • 1878–1880: Friedrich Scharf
  • 1881–1892: Georg Ritter von Schuh
  • 1892–1929: Theodor Klippel, ab 1918 Oberbürgermeister

Erlangen wird derzeit von einem mehrheitlich durch CSU und FDP/FWG (Freie Wählergemeinschaft) bestimmten Stadtrat regiert. Die Bevölkerung in Erlangen ist politisch vergleichsweise aktiv und nutzt insbesondere die Möglichkeit zur direkten Demokratie, wie die hohe Zahl an Bürgerentscheiden der vergangenen Jahre zeigt, die alle die für ihre Wirksamkeit notwendige Wahlbeteiligung erreicht haben:

  • 1998: Verkauf Erlanger Stadtwerke (Ergebnis: Kontra Verkauf)
  • 1998: Durchgangsstraße Röthelheimpark (Ergebnis: Pro Durchgangsstraße)
  • 2000: Tiefgarage Theaterplatz (Ergebnis: Kontra Tiefgarage)
  • 2004: Erlangen-Arcaden (Ratsbegehren, Bau eines Einkaufszentrums) (Ergebnis: Pro Arcaden)
  • 2005: Erlanger Bäder (Ergebnis: Kontra Privatisierung)
  • 2005: Taxistandplatz Altstadt (Ergebnis: Pro Verlagerung)
  • 2005: Erlangen-Arcaden (Bürgerbegehren und Ratsbegehren, Ergebnis: Pro Ratsbegehren)

Verschiedene Organisationen sind neben den Parteien in Erlangen kommunalpolitisch aktiv. Dazu zählen Initiativen, die sich jeweils anlässlich konkreter Themen gründen (siehe insbesondere die obigen Bürgerentscheide) und anschließend wieder auflösen.

Das „Altstadtforum“ ist ein überparteiliches Bündnis aus 19 Organisationen (u. a. alle im Stadtrat vertretenen Parteien, Bürgerinitiativen und Vereine). Es setzt sich für eine attraktive, lebenswerte und zukunftsfähige Erlanger Altstadt ein.

Außerdem gibt es in Erlangen ein von den 12–18 Jahre alten Jugendlichen alle zwei Jahre gewähltes Jugendparlament.

Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Erlangen hat 50 Mitglieder und setzt sich wie folgt zusammen:

CSU SPD Grüne/GL FDP ödp FWG Erlanger Linke sonstige Gesamt
seit 2008 21 13 7 4 2 1 2 0 50 Sitze
2002–2008 24 16/15/14b 5/4c 3 1/3b 1 0 0/1c 50 Sitze
1996–2002 23 18 4 2 1 2 0 0 50 Sitze
1990–1996 20/22a 21/19a 4 3 0 1 0 1 50 Sitze
1984–1990 21 23 3 2 0 1 0 0 50 Sitze
1978–1984 22 24 1 2 0 0 0 1 50 Sitze

aIm Laufe der Legislaturperiode traten zwei Stadträte von der SPD zur CSU über, die dadurch stärkste Fraktion wurde.

bNach der Kommunalwahl 2002 hatte die SPD 16 und die ödp einen Sitz. Aus der SPD-Fraktion trat zunächst ein Mitglied, später ein weiteres Mitglied aus. Beide schlossen sich schließlich der ödp an, die dadurch Fraktionsstatus erhielt.

cIm Laufe der Legislaturperiode trat ein Stadtrat aus der Fraktion der Grünen aus und gehörte dem Gremium als Fraktionsloser an.

Wappen

Das Wappen der Stadt Erlangen zeigt im geteilten und oben gespaltenen Schild: vorne in Silber einen linksgewendeten, golden gekrönten und bewehrten roten Adler mit goldenen Kleestängeln und von Silber und Schwarz geviertem Brustschild; hinten in Silber ein golden gekrönter und bewehrter, rot gezungter schwarzer Adler mit goldener Halskrone, Kleestängeln und den goldenen Großbuchstaben E und S auf der Brust; unten in Blau über silberner Zinnenmauer wachsend ein doppelschwänziger, golden gekrönter, rot gezungter goldener Löwe. Hierbei handelt es sich um das kleine Stadtwappen). Werden die drei Teile des Wappens auf separaten Schildern dargestellt, über denen der zollerische Brackenkopf mit schwarz-silbernen Helmdecken zu sehen ist, dann handelt es sich um das große Stadtwappen.

Die Stadtflagge ist Weiß-Rot. Der Löwe im unteren Teil des Wappens steht für die Erlanger Altstadt. Dabei handelt es sich um den luxemburgischen Löwen, der seit 1397 in den Stadtsiegeln nachweisbar ist. In der oberen Hälfte stehen der brandenburgische und der preußische Adler, welche die Neustadt Erlangens symbolisieren. Sie schmückten das Neustädter Wappen seit 1707. Die Buchstaben E und S stehen für Elisabeth Sophie, die Gattin des Markgrafen Christian Ernst.

Stadtsignet

Stadtsignet

Seit 1977 verwendet die Stadt Erlangen als Erkennungszeichen neben dem Stadtwappen ein 1976 von dem Münchner Designer Walter Tafelmaier entworfenes Signet mit dem Schriftzug Stadt Erlangen, er setzte mit seinem Entwurf den Leitspruch „Erlangen – offen aus Tradition“ graphisch um. Auf quadratischem Grundriss sind in fünf vertikalen und horizontalen Reihen 24 Einzelquadrate so angeordnet, dass in der Mitte der rechten Seite ein freier Platz ausgespart bleibt. Das Stadtsignet symbolisiert den Grundriss der barocken Planstadt, das fehlende Quadrat steht für die Offenheit der Stadt. Das Motto wurde 1974 in einem Wettbewerb gefunden. Signet und das 1974 in einem Wettbewerb gefundene Motto erinnern laut Stadtlexikon „an die wiederholte Aufnahme von Flüchtlingen und Zuwanderern aus dem In- und Ausland sowie deren große Bedeutung für die Entwicklung der Kommune“.

2007 gab es auf Anregung des Oberbürgermeisters Überlegungen, das Signet wieder durch das Stadtwappen zu ersetzen. Dies wurde jedoch von der Mehrheit der Bürger abgelehnt.

Städtepartnerschaften

Erlangen unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Daneben bestehen weitere Partnerschaften:

Patenschaft

  • 1949 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Brüx übernommen.
  • 1951 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Komotau übernommen.

Die Heimatstuben der beiden Gebiete befinden sich im „Stutterheim-Palais“ am Marktplatz.

Wirtschaft

Die Wirtschaft in Erlangen wird wesentlich geprägt durch die Aktivitäten der Siemens AG und ihrer verbundenen Unternehmen sowie der Friedrich-Alexander-Universität. Der Wirtschaftsstandort gehört zu den attraktivsten in ganz Deutschland. So belegte die Stadt in der von dem Schweizer Unternehmen Prognos im Jahre 2007 durchgeführten Analyse der Wettbewerbsfähigkeit aller 439 deutschen kreisfreien Städte und Kreise nach München (Landkreis), München (Stadt) und Starnberg den 4. Platz (2004: Platz 7). Insbesondere im Wachstum (2001–2004: 31,4 %) erreichte die Stadt dabei weit überdurchschnittliche Werte.[11]

Die Wirtschaft vor Gründung der Hugenottenstadt 1686

Bis zur Gründung der Neustadt im Jahre 1686 durch Markgraf Christian Ernst bestand die Wirtschaft in Erlangen praktisch ausschließlich aus der Landwirtschaft. Die Flussauen von Regnitz und Schwabach boten gute Standorte für Äcker und Wiesen, die über Wasserschöpfräder bewässert wurden. Die Flüsse selbst boten Gelegenheit zum Fischfang. Der Wald östlich der Regnitz einschließlich der dort liegenden Steinbrüche bildete über Jahrhunderte eine wesentliche Lebensgrundlage für die frühen Erlanger Bürger. Der Burgberg begünstigte durch sein Klima den Anbau von Obst und Wein. Auf Zeidelweiden wurde eine Waldbienenwirtschaft betrieben.

Neben der Landwirtschaft existierte ein für den lokalen Bedarf produzierendes Kleingewerbe. So boten im Jahre 1619 ein Bader, ein Büttner, ein Glaser, ein Schlosser, ein Schmid, ein Schreiner, ein Wagner, ein Ziegler, zwei Metzger, zwei Müller, zwei Schuster, drei Zimmerleute, fünf Bäcker, fünf Schneider, fünf Steinmetzen, acht Tuchmacher sowie mehrere Wirte und Braumeister in Erlangen ihre Dienste an.

Die immer wieder auftretenden kriegerischen Ereignisse erwiesen sich für die wirtschaftliche Entwicklung als verheerend. So wurde Erlangen im Dreißigjährigen Krieg vollständig zerstört, die Bevölkerung ausgelöscht oder vertrieben.

Zeichen der 1686 von J.P.Gills und J.Mengin gegr. Handschuhmanufaktur an der Ecke Goethestr./Bahnhofsplatz

Die Entwicklung der Gewerbe 1686 bis 1812

Nach den desaströsen Folgen des Dreißigjährigen Krieges bemühte sich Markgraf Christian Ernst, die völlig am Boden liegende Wirtschaft wieder zu beleben. Er ließ dazu wohlhabende oder wirtschaftliche tüchtige Hugenotten anwerben und in der 1686 neu gegründeten Hugenottenstadt (Neustadt) ansiedeln. Durch diese aktive Wirtschaftspolitik wurde zunächst das Gewerbe der Strumpfwirker etabliert, ein technisch hochstehender Wirtschaftszweig, der in Deutschland nahezu unbekannt war. Daneben entwickelten sich die Hutfabrikation, die Handschuhfertigung sowie die Weißgerberei zu wichtigen Gewerbezweigen.

Anfänglich fast ausschließlich in französischer Hand, wurden diese Gewerbe durch die deutsche Zuwanderung zunehmend deutsch. So befanden sich 1775 unter den insgesamt 277 Strumpfwirkermeistern nur noch 19 mit französischer Herkunft. Nur die Handschuhmacherei und die Weißgerberei blieben bis 1811 französische Monopole. Mit der deutschen Zuwanderung gelangten weitere Gewerbezweige nach Erlangen, so der Kattundruck, der auch überregionale Bedeutung gewann und Ende des 18. Jahrhunderts zu den größten Betrieben Erlangen zählte.

Aufgrund der exportorientierten Wirtschaft der Hugenottenstadt galt Erlangen als „Fabrikstadt“, ein Typ, der in Franken nur noch durch Fürth und Schwabach vertreten war.

Die Industrialisierung 1812–1945

Die Neuordnung Mitteleuropas nach den napoleonischen Kriegen sowie die anschließende protektionistische Zollpolitik führten zum Verlust der traditionellen Absatzmärkte und damit zum Niedergang der Erlanger Gewerbe. Im Jahre 1887 war das Strumpfwirken praktisch erloschen. Ebenso verschwanden die Kattunfabriken und Hutmanufakturen. Nur Weißgerber und Handschuhmacher konnten sich noch bis in das 20. Jahrhundert halten.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts konnte sich die Erlanger Wirtschaft auf niedrigem Niveau langsam konsolidieren. Neben der Landwirtschaft, den restlichen Gewerbebetrieben sowie dem lokalen Handwerk trat zunehmend die Industrie als vierter Wirtschaftszweig in Erscheinung. Produziert wurde vor allem Bier. Die Keller im Burgberg waren für die Reifung und Lagerung der Biere hervorragend geeignet, so dass ein qualitativ hochwertiges Produkt entstand, das weltweit gefragt war. Ende 1860 exportierte Erlangen dreimal so viel Bier wie München. Die Erfindung der Kühlmaschine zu Beginn der 1880er Jahre brachte diesem Höhenflug ein jähes Ende. Heute existieren in Erlangen nur noch zwei Brauereien.

Neben der Produktion von Bier erlangte die Fertigung von Kämmen eine große Bedeutung. Mit Hilfe der ersten Erlanger Dampfmaschine wurden durch den Unternehmer Johann Georg Bücking im Jahre 1845 ca. 1,2 Millionen Kämme produziert. Damit beherrschte das Familienunternehmen den gesamten deutschen, europäischen sowie nordamerikanischen Markt. Ebenso international tätig war Emil Kränzlein mit seiner Bürstenfabrik, die vor dem Ersten Weltkrieg mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigte und ihre Produkte weltweit vertrieb.

Die Gründung der Baumwollspinnerei AG im Jahre 1880 eröffnete einen neuen Wirtschaftszweig in Erlangen. Durch mehrere Fusionen entstand 1927 die Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg (ERBA), die vor dem Zweiten Weltkrieg über 5000 Mitarbeiter beschäftigte.

In diesem Haus am Schlossplatz befand sich die Werkstatt von Erwin Moritz Reiniger
Eine Gedenktafel erinnert an die Ursprünge der Medizintechnik in Erlangen

Ein weiterer, für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Erlangens wesentlicher Betrieb war die Werkstatt des Universitätsmechanikers Erwin Moritz Reiniger, in der er ab 1876 optische und feinmechanische Geräte herstellte. 1886 wurde daraus das Unternehmen Reiniger, Gebbert & Schall gegründet, die bereits erfolgreich mit der Medizinischen Fakultät der Universität kooperierte. Nach der Entwicklung des Röntgengerätes 1895 durch Wilhelm Röntgen in Würzburg nahm Reiniger sofort Kontakt auf und vereinbarte die Herstellung von Röntgengeräten in seinem Erlanger Werk. 1925 erwarb die Siemens & Halske AG das Unternehmen und gliederte ihre eigene Abteilung für Medizinische Technik ein. Vor dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten bereits mehr als 2000 Mitarbeiter in den Erlanger Siemens-Reiniger Werken. Aus diesen Werken entstand der heutige Geschäftsbereich Medizintechnik der Siemens AG.

Ebenfalls globale Bedeutung erreichte ab 1908 die Bleistiftspitzerindustrie, die zeitweise 80 % des Weltmarktes bediente.

1920 wurde die Fa. Gossen gegründet. Sie fertigte v.a Messinstrumente. 1963 kam Gossen zur Siemens AG; heute gibt es Gossen nicht mehr.

Die Entwicklung zur Siemens-Stadt ab 1945

Das Ende des Zweiten Weltkrieges hatte für die Erlanger Wirtschaft weitreichende Konsequenzen: Die beiden in Berlin ansässigen Siemens-Unternehmen Siemens & Halske (S&H) und Siemens-Schuckertwerke (SSW) hatten bereits vor dem absehbaren Zusammenbruch Maßnahmen für einen Neuanfang getroffen. Spezielle Teams (sogenannte Gruppenleitungen) sollten den Umzug nach München (S&H) und Hof (SSW) vorbereiten. Aufgrund der Nähe zur sowjetischen Zone suchte die Hofer Gruppe um Günther Scharowsky jedoch bald einen neuen Einsatzort, der nach etlichen Sondierungen im unzerstörten Erlangen gefunden wurde. Dabei spielte die Tatsache, dass mit den Siemens-Reiniger-Werken bereits ein Siemens-Standort in Erlangen existierte, eine wesentliche Rolle.

Der „Himbeerpalast“, die Zentrale der Siemens AG in Erlangen

Gestartet wurde am 25. Juni 1945 mit einem Voraus-Team von zwei Mann. Anfang 1946 waren es bereits 200 SSW-Mitarbeiter, die aufgrund der Raumnot auf 15 Standorte verteilt waren. Um Abhilfe zu schaffen, wurde 1948–1953 auf der damals größten Baustelle Süddeutschlands das neue Siemens-Verwaltungsgebäude errichtet (wegen seiner Farbe auch „Himbeerpalast“ genannt). Für die Mitarbeiter wurden südlich davon große Wohnparksiedlungen gebaut. In den folgenden Jahren entstanden weitere Bürobauten: Das Bingelhaus (1956–1958), das Hochhaus (1959–1962) sowie das Siemens-Forschungszentrum (1959–1968). In keiner anderen bayrischen Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg so viel und so lange gebaut wie in Erlangen.

1956 beschäftigte SSW über 6000 Mitarbeiter, 1966 bereits über 10.000. Die Zusammenführung der drei Siemens-Unternehmen SSW, SRW und S&H zur Siemens AG im Jahre 1966 bedingte einen erneuten wirtschaftlichen Schub. Allein in dem Zeitraum von 1985 bis 1995 investierte der Konzern eine Milliarde DM in den Standort Erlangen. Die Mitarbeiterzahl erreichte 1986 mit 31.000 den bisherigen Höchststand. Aufgrund von Verlagerungen nach Nürnberg-Moorenbrunn und Forchheim liegt er heute bei ca. 25.000. Neben dem Geschäftsbereich Siemens Medical Solutions bzw. Healthcare(Medizintechnik) sind die Bereiche Industrial Solutions and Services (Anlagengeschäft), Transportation Systems (Verkehrstechnik), Power Generation (Energieerzeugung), Power Transmission and Distribution (Energieübertragung und -verteilung), Fertigungsstätten des Bereiches Automation and Drives (Automatisierungs- und Antriebstechnik) sowie zahlreiche Stabsabteilungen in Erlangen beheimatet. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen wurde auf dem freiwerdenden Gelände der neue Stadtteil Röthelheimpark errichtet, in dem die Siemens-Medizintechnik weitere Fertigungsstätten und Bürogebäude errichtete. Das Gebäude von Reiniger und Schall, das nach dem Zweiten Weltkrieg den Kern des Unternehmensbereichs Medizintechnik (UB Med) beherbergte, wurde Ende 2000 der Stadt Erlangen aus Anlass des bevorstehenden Stadtjubiläums geschenkt mit der Auflage, hier ein Medizin- und Wissenschaftsmuseum einzurichten ("Museumswinkel"). Auf dem restlichen Gelände des früheren UB Med steht seit 2008 das Wohngebiet "Im Museumswinkel".

Weiterhin sind zahlreiche Siemens-Töchter und Siemens-Beteiligungen in Erlangen angesiedelt, u. a. die Europazentrale der Areva NP (ehemals Framatome), eines französischen Konzerns, in dem die Siemens AG durch die Eingliederung der Sparte Nukleartechnik eine Beteiligung hält.

Andere international tätige Unternehmen

Neben der Siemens AG hat sich mit der Solar Millennium ein weiteres weltweit tätiges Unternehmen der Energiebranche in Erlangen etabliert. Solar Millennium wurde 1998 gegründet, und plant und errichtet Solarkraftwerke, die auf der Parabolrinnentechnologie basieren.

Die Publicis Groupe ist ein multinationaler Werbedienstleister mit dem Hauptsitz in Frankreich und gehört zu den vier bedeutendsten Werbedienstleistern weltweit. Die Erlanger Niederlassung ist die größte in Deutschland.

Schwerpunkte der aktuellen Wirtschaftspolitik

Förderung von Existenzgründungen und innovativer Technologien

Das IZMP in der Henkestraße

Die Förderung von Fortschritt und Innovation sowie die Schaffung eines investitionsfreundlichen Umfeldes haben in Erlangen eine lange Tradition. So wurde bereits 1985/86 zusammen mit den Städten Fürth und Nürnberg das Innovations- und Gründerzentrum Nürnberg-Fürth-Erlangen GmbH (IGZ) in Tennenlohe gegründet. Aus diesem Gründerzentrum heraus entstanden neue Unternehmen, die neue Impulse für das Wirtschaftsleben setzten später erfolgreich an der Börse platziert wurden. Zu ihnen gehören u. a. die Wavelight AG und die November AG.

Das IGZ wurde 2003 durch das Innovationszentrum Medizintechnik und Pharma (IZMP) ergänzt, welches insbesondere Existenzgründer und innovative Unternehmen aus den Gebieten Medizintechnik, Pharmaforschung sowie Bio- und Gentechnologie unterstützt. Bereits im März 2006 wurde der Grundstein für eine erste Erweiterung des IZMP gelegt.

Darüber hinaus wurde die "Erlangen AG" als Zusammenschluss von Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Ziel gegründet, systematisch und konsequent neue Wissensressourcen zu erschließen, Wege in neue Märkte aufzuzeigen und die positiven Differenzierungsmerkmale des Standortes international zu vermarkten.

Als Ergebnis der langjährigen Bemühungen zur Förderung neuer, innovativer Technologien wurde Erlangen im Jahre 1998 als erste bayrische Großstadt mit dem Titel Wirtschaftfreundlichste Gemeinde von der bayrischen Staatsregierung ausgezeichnet.

Medizin und Medizintechnik

Mit seinen 22 Universitätskliniken, dem Klinikum am Europakanal sowie dem Waldkrankenhaus St. Marien besitzt Erlangen weltweit die höchste Dichte an Krankenhäusern. Zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität, dem Siemens-Geschäftsbereich Healthcare sowie über 100 mittelständischen Unternehmen wurde ein einmaliges Kompetenzzentrum für Medizin, Medizintechnik und Pharma gebildet. Beinahe jeder vierte Arbeitnehmer verdient heute sein Brot in den Bereichen Medizintechnik und Gesundheit.

Dieser Standortvorteil soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Die Stadt hat sich das Ziel gesetzt, Bundeshauptstadt der medizinischen Forschung, Produktion und Dienstleistung zu werden. Um auch die umliegendene Region in diese Anstrengungen mit einzubeziehen, wurde das "medical valley" gegründet.

Infrastruktur und Verkehr

Straßenverkehr

Vier Verkehrswege (Bahn, Straße, Kanal, Fluss) im Regnitztal bei Erlangen

Die Lage Erlangens an der Verbindungsstraße Nürnberg-Bamberg hat schon in frühen Zeiten die Entwicklung der Stadt positiv beeinflusst. Bereits 1653 wurde für die Reit- und Botenpost der Fürsten Thurn und Taxis eine Poststation eingerichtet. Die Gründung der Neustadt 1686 ließ den Verkehr kräftig ansteigen, so dass bereits 1708 mit der Pflasterung der städtischen Straßen begonnen wurde. Nach 1900 begann der motorisierte Verkehr in Erlangen seinen Siegeszug: Im Jahre 1905 wurden bereits acht Motorräder und zwei PKW registriert. 1912 wurde die erste Buslinie nach Nürnberg eröffnet. 1925 existierte pro 100 Einwohner ein Kfz, 1939 waren es bereits 20. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Massenmotorisierung, die das Stadtbild entscheidend veränderte: Der Ludwigskanal wurde zugeschüttet und an seiner Stelle der Frankenschnellweg (A 73) gebaut. Die Nebenbahnen verschwanden, um Platz für den Ausbau des Straßennetzes zu schaffen.

Durch die einsetzende Umweltbewegung wurde eine Wende erreicht und einige schon geplante Bauvorhaben wie die Überquerung des Regnitzgrundes durch den Kosbacher Damm nicht mehr ausgeführt. Stattdessen wurde der öffentliche Nahverkehr sowie der Fahrradverkehr ausgebaut und die Innenstadt durch die Einrichtung einer Fußgängerzone vom Autoverkehr befreit.

Dennoch gab es seitdem immer wieder Straßenbauprojekte, die zu teilweise erheblichen Diskussionen und Protesten geführt haben bzw noch führen. Dazu gehören u. a.:

  • Allee am Röthelheimpark: Die Frage, ob diese zentrale Straße im neuen Stadtteil Röthelheimpark zwei- oder vierspurig ausgebaut werden sollte, wurde sehr kontrovers diskutiert. Gegner des vierspurigen Ausbaus argumentierten, dass der Ausbau zu einem erheblichen Anstieg des Durchgangsverkehrs vor allem in Ost-West-Richtung führen würde. Durch einen Bürgerentscheid im Jahre 1998 wurde schließlich die Entscheidung für den vierspurigen Ausbau getroffen.
Hier soll die geplante Südumgehung verlaufen
  • Südumgehung: Die Einstellung der Sekundärbahn Erlangen-Gräfenberg 1963 führte dazu, dass der Osten Erlangens nur noch mit Bussen durch öffentliche Nahverkehrsmittel erschlossen ist. Während des Berufsverkehrs kommt es zu häufigen Staus entlang der Kurt-Schumacher-Straße sowie besonders im Ortsbereich von Buckenhof. Um hier eine Entlastung zu schaffen, plant das Bauamt Nürnberg eine Verbindung der Kurt-Schumacher-Straße und der Staatsstraße 2243 südlich von Buckenhof und Uttenreuth (Südumgehung). Diese Straße würde durch den Buckenhofer Forst führen, ein beliebtes Naherholungsgebiet. Zusätzliche Probleme ergeben sich aus der Tatsache, dass ein Vogelschutzgebiet und ein Wasserschutzgebiet durchquert werden müsste. Die Gegner der Südumgehung propagieren als Alternative den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durch Realisierung der Stadt-Umland-Bahn.

Heute liegt Erlangen verkehrsgünstig an zwei Bundesautobahnen und einer Bundesstraße:

Autobahnen

Bundesstraßen

Schienengebundener Verkehr

Mit der Eröffnung des Ludwig-Süd-Nord-Bahn-Abschnitts von Nürnberg nach Bamberg am 25. August 1844 kam die Eisenbahn nach Erlangen. Der Zugang zu dem überregionalen Eisenbahnverkehr führte zu einem Sprung in der Verkehrsentwicklung. Am 17. November 1886 wurde die Sekundärbahn Erlangen-Gräfenberg und am 16. April 1894 die Lokalbahn Erlangen-Bruck–Herzogenaurach eröffnet.

Der Verkehr auf der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg wuchs nach der Wiedervereinigung rasant an. Mit der Einrichtung der ICE-Linie München-Berlin erhielt der Bahnhof Erlangen Zugang zum ICE-Netz und damit eine schnelle Verbindung in die beiden Metropolen. Mit der Eröffnung der geplanten Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt wird sich die Reisezeit nach Berlin weiter verringern. Folgende Verbindungen werden über Erlangen bedient:

Fernverkehr

  • München–Augsburg–Nürnberg–Erlangen–Lichtenfels–Leipzig–Berlin–Hamburg/Rostock-Warnemünde (ICE)

Regionalverkehr

  • Nürnberg–Erlangen–Bamberg–Haßfurt/Schweinfurt (– Würzburg)/Coburg–Sonneberg (Thüringen)
  • Plattling–Regensburg–Neumarkt in der Oberpfalz–Nürnberg–Erlangen–Bamberg
  • Nürnberg–Erlangen–Bamberg–Lichtenfels–Kronach/Ludwigsstadt–Saalfeld (Saale)

Demgegenüber konnten die beiden Nebenbahnen im Wettbewerb mit dem Straßenverkehr nicht bestehen: Am 16. Februar 1963 fand die letzte Fahrt auf der Strecke nach Gräfenberg statt, am 28. September 1984 wurde der Personenverkehr nach Herzogenaurach eingestellt, Güterverkehr findet nach Stilllegung des Kohleverkehrs zum Großkraftwerk Franken II nur noch über den Bahnhof Frauenaurach zum Gelände des Hafens Erlangen (Müllumladeanlage) statt.

Bis 2010 soll eine geplante S-Bahn-Verbindung zwischen Forchheim und Nürnberg ihren Betrieb mit einigen Bahnhöfen in Erlangen aufnehmen.

Schiffsverkehr

Obwohl Erlangen an der Regnitz liegt, konnte sich dort aufgrund der zahlreichen, für die Mühlen eingerichteten Wehre sowie der Wasserschöpfräder kein Schiffsverkehr entwickeln. Erst die Eröffnung des Ludwig-Donau-Main Kanals im Jahre 1843 brachte den Schiffsverkehr nach Erlangen. Nach anfänglichem Erfolg verlor der für kleine, von Pferden gezogene Schuten ausgelegte Kanal (Treidelverkehr) mit seinen über 100 Schleusen bald Marktanteile an die aufkommende Eisenbahn und erzielte ab 1863 nur noch Verluste. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb eingestellt. Der Abschnitt zwischen Nürnberg und Erlangen wurde Anfang der 1960er-Jahre aufgefüllt und als Trasse für den Frankenschnellweg genutzt.

Die Idee, Main und Donau mit einem Kanal zu verbinden und so eine Wasserstraße von der Nordsee bis in das Schwarze Meer zu schaffen, wurde jedoch nicht fallengelassen. Bereits 1959 begannen die Arbeiten an dem neuen, wesentlich größeren und leistungsfähigeren Main-Donau-Kanal (Europakanal). Am 30. Oktober 1970 erreichte der Kanal Erlangen, 1992 wurde er in seiner vollen Länge eröffnet. Erlangen erhielt einen Hafen, in dem im Jahre 2000 ca. 450.000 Tonnen Güter umgeschlagen wurden.

Flugverkehr

Eine internationale Flugverkehrsanbindung besteht über den Flughafen Nürnberg.

Öffentlicher Nahverkehr

Bushaltestelle Hugenottenplatz

Den ÖPNV versorgen mehrere Stadt- und Überlandbuslinien der Erlanger Stadtwerke (ESTW) und des Omnibusverkehr Franken (OVF), die alle in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg integriert sind. Die Buslinien führen fast alle durch das Stadtzentrum. Der größte Teil der Überlandbuslinien startet am Zentralen Omnibusbahnhof westlich des Bahnhofes. Östlich des Bahnhofes befinden sich die Haltestellen Bahnhofplatz und Hugenottenplatz, an denen hauptsächlich die Stadtbuslinien halten. Ein weiterer wichtiger Knotenpunkt befindet sich an der Kreuzung Güterhallen-/Güterbahnhofstraße. Die Haltestelle Hauptpost wurde am 8. September 2007 nach dem an dieser Stelle errichteten Einkaufszentrum in Arcaden umbenannt.

Schienengebundener ÖPNV und das Projekt einer Stadt-Umland-Bahn in Erlangen

Eine Wiederbelebung des schienengebundenen Nahverkehrs wurde zunächst 1977 durch den Vorschlag der Siemens AG diskutiert, über eine ca. 7,5 km lange H-Bahn-Strecke die wichtigsten Siemens-Standorte mit dem Bahnhof zu verbinden. Die H-Bahn, eine der Wuppertaler Schwebebahn ähnliche Konstruktion, fuhr bereits seit 1976 erfolgreich auf einer Versuchsanlage auf dem Siemens-Forschungsgelände in Erlangen. Die Strecke sollte vom Erlanger Gerätewerk über Büchenbach-Nord zum Großparkplatz und von dort durch einen Tunnel bis zur Schuhstraße und anschließend oberirdisch bis zur Siemens-Hauptverwaltung führen. Die von der Stadtverwaltung zusätzlich gewünschten Strecken hätten aufgrund der engen Platzverhältnisse den Abbruch ganzer Häuserzeilen notwendig gemacht. Im November 1978 entschied sich der Stadtrat mit knapper Mehrheit gegen die Durchführung des Projektes.

Die Idee eines schienengebundenes Verkehrssystem für Erlangen wurde jedoch schon wenig später wieder aufgegriffen. Bereits nach der Stilllegung der Eisenbahnstrecke nach Herzogenaurach 1984 und angesichts der schon 1961 erfolgten Einstellung des Zugverkehrs nach Neunkirchen am Brand gab es seit Mitte der 1980er in Erlangen Überlegungen zur Schaffung einer umweltfreundlichen Verkehrsanbindung des Umlandes. Das Modell einer Stadtbahn wurde dabei Anfang der 1990er-Jahre zu einem von allen Fraktionen getragenen Konzept einer Regionalstadtbahn weiterentwickelt, die vor Ort als Stadt-Umland-Bahn oder kurz als StUB bezeichnet wird. Ab 1992 beteiligte sich Siemens Transportation Systems sowohl technisch als auch finanziell im Projekt. 1995 beschlossen die Stadt Erlangen sowie die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim grundsätzlich den Bau und Betrieb des StUB-Grundnetzes auf Grundlage vorangegangener Kosten-Nutzen-Analysen und Durchführbarkeitsprüfungen. Das Grundnetz umfasst in Form eines nach Süden, Westen und Osten ausgerichteten, T-förmigen Netzes drei Verbindungen nach Nürnberg-Thon, Herzogenaurach sowie Eckental über Neunkirchen am Brand. Streckenbeginn wäre jeweils im Stadtzentrum Erlangens. In Thon hätten die Fahrgäste Anschluss an das Nürnberger Straßenbahnnetz, in Eckental an die Gräfenbergbahn. Mögliche Erweiterungen führen u. a. von Erlangen aus nach Hemhofen, wo Anschluss an die Aischgrundbahn von Forchheim nach Höchstadt an der Aisch bestünde. Ebenso gehört die Bahn im Wiesenttal von Forchheim nach Ebermannstadt zum Maximalnetz.

In einer Machbarkeitsstudie von 1993 wurden die Gesamtkosten für das StUB-Projekt auf knapp 1 Milliarde D-Mark beziffert, für die Trassen des Grundnetzes davon allein rund 413 Millionen DM. 1997 lehnte das bayerische Wirtschaftsministerium die Aufnahme des Projektes in Förderprogramme des Landes und des Bundes ab. Ohne diese Kofinanzierung steht eine Realisierung der Stadt-Umland-Bahn nicht in Aussicht. Dennoch ist das Thema regelmäßig Bestandteil der öffentlichen und politischen Debatte in Erlangen und Umgebung. Eine BürgerInitiative für umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal thematisiert das Projekt ebenso immer wieder[12] wie führende Politiker der beteiligten Landkreise.[13] Noch im ersten Quartal 2008 soll eine neue Standardisierte Bewertung (Nutzen-Kosten-Untersuchung) für das StUB-Grundnetz in Auftrag gegeben werden.[14][15]

Als einziges zeitnahes Projekt eines schienengebundenen ÖPNV soll die in Nord-Süd-Richtung verlaufende S-Bahn-Verbindung der Stadt Erlangen mit den Nachbarstädten Fürth und Nürnberg bis 2010 fertiggestellt und eröffnet werden.

Erlanger Stadtwerke und kommunale Betriebe

Die Erlanger Stadtwerke (ESTW) haben ihren Ursprung in der 1858 gegründeten Erlanger Gasgesellschaft AG, welche mit einem eigenen Gaswerk die Gasversorgung der Stadt sicherstellte. 1915 wurde der Betrieb umbenannt in Städtische technische Werke Erlangen. Im Jahre 1939 wurde daraus ein Eigenbetrieb der Stadt Erlangen unter der Bezeichnung Stadtwerke Erlangen, 1967 eine Eigengesellschaft unter dem Namen ESTW – Erlanger Stadtwerke AG. Alleiniger Anteilseigner der Gesellschaft ist die Stadt Erlangen.

Die Stadtwerke versorgen Erlangen mit Elektrizität, Wärme, Erdgas und Wasser, betreiben die Erlanger Schwimmbäder, errichten und betreuen die Straßenbeleuchtungs- und Verkehrssignalanlagen und sind zuständig für die Umsetzung des Stadtverkehrs in Erlangen.

Neben den Stadtwerken betreibt die Stadt Erlangen eine Reihe von kommunalen Betrieben zur Errichtung und Wartung von Infrastrukturobjekten. Dazu gehören u. a.:

  • der Entwässerungsbetrieb EBE, der u. a. das Klärwerk Erlangens betreibt. In der Vergangenheit wurde immer wieder diskutiert, diesen Betrieb den Erlanger Stadtwerken zuzuordnen, bisher jedoch ohne Ergebnis,
  • der Betrieb Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung ist u. a. für die Müllabfuhr und die städtischen Grünanlagen zuständig.

Erlangen verfügt über einen eigenen Schlachthof, der von der stadteigenen Erlanger Schlachthof GmbH betrieben wird.

Einzelhandel

Seit Herbst 2007 wird die Einzelhandelslandschaft der Erlanger Innenstadt durch die überdachte Einkaufspassage Erlangen Arcaden mit fast hundert Einzelhandelsgeschäften auf drei Etagen geprägt. In zwei Bürgerbegehren (2004 und 2005) hatte sich die Erlanger Bevölkerung für die Errichtung der Passage auf dem Gelände der ehemaligen Hauptpost ausgesprochen.

Die Haupt-Einkaufsstraße verläuft als Nord-Süd-Achse durch Erlangen. Im nördlichen Bereich zwischen Wasserturmstraße über Schlossplatz und Hugenottenplatz zur Henkestraße ist sie unter dem Namen Hauptstraße eine echte Fußgängerzone. Im südlichen Bereich zwischen Henkestraße und Rathausplatz verläuft sie unter dem Namen Nürnberger Straße. Dort ist sie nicht als Fußgängerzone ausgewiesen, jedoch autofrei und tagsüber nur von Radfahrern befahren. Die Erlangen Arcaden sind mit Eingängen im Bereich Henkestraße/Nürnberger Straße sowie an der Nürnberger Straße etwa in Höhe des Galeria-Kaufhof-Warenhauses/Neuer Markt an diese Haupt-Einkaufsstraße angebunden.

Bildung und Kultur

Schulen

Über das Stadtgebiet von Erlangen sind 16 Grundschulen verteilt; weiterhin gibt es vier Hauptschulen, zwei Realschulen, eine städtische Wirtschaftsschule, eine Schule für Kranke, zwei Förderschulen, vier Privatschulen (darunter je eine Montessori- und Waldorfschule), vier berufliche Schulen und sechs Gymnasien. Das älteste Gymnasium ist das Gymnasium Fridericianum, gegründet 1745 als Gymnasium Illustre. 1833 eröffnete die Landwirtschaft- und Gewerbeschule am Holzmarkt (heutiger Hugenottenplatz), aus der später das Ohm-Gymnasium wurde. Aus dem 1873 von Rosa (1908–1919) und Maria Vömel (1840–1886) gegründeten Vömelschen Privattöchterinstitut gingen sowohl das Christian-Ernst-Gymnasium als auch das Marie-Therese-Gymnasium hervor. Neugründungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund des Bevölkerungswachstums sind das Albert-Schweitzer-Gymnasium (1965 als Gymnasium Erlangen-West) und das Emmy-Noether-Gymnasium (1974 als Gymnasium Südwest).

Die fünfte Privatschule ist die Franconian International School (FIS). Seit der Fertigstellung zum Schuljahr 2008/2009 gibt es ein übergreifendes Angebot vom Kindergarten über die "Elementary School" bis hin zur "Middle-" und "Highschool". Unterrichtet werden soll nach internationalen Curricula auf Englisch, nach der zwölften Klasse kann das weltweit als Universitäts-Zulassung anerkannte "International Baccalaureate" erworben werden.[16]

Wissenschaft und Forschung

Erlangen ist seit 1743 Universitätsstadt, mit über 25.000 Studierenden ist die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg nach der Ludwigs-Maximilians-Universität die zweitgrößte Universität in Bayern.

Im Umfeld der Universität ließen sich zahlreiche Forschungsinstitute in der Stadt nieder, so

  • das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), an dem unter anderem das MP3-Dateiformat entwickelt wurde,
  • das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB),
  • die Max-Planck-Forschungsgruppe am Institut für Optik, Information und Photonik der Friedrich-Alexander-Universität (IOIP),
  • das Forschungszentrum der Siemens AG,
  • das Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) Abteilung Thermosensorik und Photovoltaik und
  • das Bayerisches Laserzentrum (BLZ).

2009 wird außerdem das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts seine Arbeit in Erlangen aufnehmen.

Theater und Kinos

Die Stadt Erlangen betreibt ein eigenes Stadttheater. Hauptspielstätte ist das Markgrafentheater, das älteste bespielte Barocktheater in Süddeutschland aus dem Jahre 1718. Zum Stadttheater gehört außerdem das "Theater in der Garage".

Ein weiteres Theater ist die private Kleinkunstbühne "Fifty-Fifty". Darüber hinaus gibt es das Experimentiertheater des Institus für Theater- und Medienwissenschaft der Universität.

Die freie Theaterszene hat sich in der Arbeitsgemeinschaft "Freies Theater Erlangen" zusammengeschlossen, die ihre Interessen gegenüber der städtischen Kulturpolitik vertritt.

In Erlangen gibt es vier Kinos: Das CineStar-Kino am Neuen Markt, die Lammlichtspiele in der Hauptstraße, das Kulturzentrum E-Werk und das Kino Manhattan.

StummFilmMusikTage Erlangen

Seit 1997 wird das barocke Markgrafentheater einmal jährlich zum Kinopalast. Das Programm bietet eine breite Palette klassischer (und manchmal auch aktueller) Stummfilmproduktion. Anders als bei anderen Stummfilmfestivals werden die Filme hier fast ausschließlich mit Ensemble- oder Orchester-Begleitung aufgeführt. Zu hören sind dann neben den wenigen erhaltenen Originalkompositionen hochkarätige Neukompositionen zeitgenössischer Komponisten.

Das viertägige Festival ist als Biennale konzipiert, bietet seinem Publikum aber in den "Zwischenjahren" ein eintägiges "Intermezzo" mit Stummfilmklassikern. Zum regulären Festivalprogramm gehören darüber hinaus Ausstellungen, Publikumsgespräche mit Musikern, Komponisten und Filmexperten sowie das rund um die Uhr geöffnete Filmcafé mit Live-Musik.

Museen

Die Stadtverwaltung betreibt im Altstädter Rathaus am Martin-Luther-Platz ein Stadtmuseum, das die Erlanger Geschichte zeigt. Historisch interessant sind auch die antiken- sowie ur- und frühgeschichtliche Sammlungen der Friedrich-Alexander-Universität.

Darüber hinaus gibt es zwei Kunstmuseen in der Stadt: Die Städtische Galerie befindet sich üblicherweise im barocken Palais Stutterheim am Marktplatz, wurde jedoch 2007 wegen Renovierung vorübergehend in den sog. Museumswinkel ausgelagert, einem ehemaligen Siemens-Gebäude, in dem Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind. Zweites Kunstmuseum ist das Museum im Loewenich'schen Palais, direkt neben den neu errichteten Erlangen Arcaden. Ein drittes Museum, das "Museum für Kultur und Technik der Medizin, Kunst und Wissenschaft" ist in Planung und soll im Museumswinkel eingerichtet werden.

Medien

Als Tageszeitung sind die Erlanger Nachrichten konkurrenzlos. Den überregionalen Mantel liefern die Nürnberger Nachrichten, deren Verlag Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg beide Zeitungen herausgibt. Der Erlanger Lokalteil wird zwar von einer eigenen Lokalredaktion in Erlangen betreut, aber seit 1998 vollständig in Nürnberg gedruckt. Nur ein Nischendasein führt der Fränkische Tag, dessen Lokalteil über den Landkreis Erlangen-Höchstadt zwar regelmäßig auch die Rubrik "Erlangen" enthält, im Stadtgebiet jedoch nur über den Einzelhandel oder über den Postvertrieb erhältlich ist.

Mit der Monatszeitung Was Lefft – später kam der Untertitel Worte statt Taten hinzu – gab es seit Januar 1976 ein links ausgerichtetes Stadtmagazin, das lokalpolitische Themen und Fragen der internationalen Politik behandelt. Anfang des neuen Jahrtausends beschloss der Trägerverein die Gründung der raumzeit als neue linke Monatszeitung für den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen. Sie erschien aber seit 2005 nur noch im Internet und wurde Ende desselben Jahres eingestellt.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Zeitschriften, die sich meist an einen eingeschränkten Publikumskreis wenden. Je nachdem, wer hinter diesen Zeitschriften steht, kann Inhalt, Aufmachung, Erscheinungsintervall und Verbreitung sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum reicht vom Amtsblatt der Stadt Erlangen über Stadtteilzeitungen bis zu Mitteilungsblättern der Kirchengemeinden. Beispiele für unterschiedliche Stadtteilzeitungen sind die „Altstadtzeitung“ des Altstadtforum Erlangen und das aus gedruckten losen Blättern bestehende Puzzle aus Büchenbach.

Als kostenlos verteilte Szeneinfos mit Veranstaltungstipps liegen v.a. in Kneipen und Einrichtungen der Universität der hugo! sowie die Erlanger Ausgaben der im Großraum Nürnberg erscheinenden Stadtmagazine Doppelpunkt und curt aus.

Vorwiegend an Senioren wendet sich die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Herbst-Zeitlose.

Der Straßenkreuzer ist eine Obdachlosenzeitschrift für den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, die im freien Straßenverkauf verbreitet wird.

Mit Radio Downtown gab es ab dem 1. Februar 1987 einen eigenen Hörfunksender für Erlangen, der sich mit einem zunächst neunstündigen Programm, das später auf 16-Stunden ausgeweitet wurde, etablierte. Die Frequenz UKW 95,8 teilte sich Radio Downtown mit dem freien Radiosender Radio Z aus Nürnberg. Populär war Radio Downtown besonders wegen seines breiten Raumes für Bands aus Franken. Über die Regionalcharts konnten sich Bands und Musiker wie Fiddler’s Green, Throw That Beat In The Garbagecan, Merlons of Nehemiah (seit 2001 Merlons Lichter), J.B.O., die Wellucken Allstars oder auch Kevin Coyne ein breiteres Publikum erschließen. Die Frequenz wurde schließlich am 3. Dezember 1995 von der NRJ Group für den Radiosender Energy Nürnberg übernommen.

Musik

Franz Seeberger, Besitzer des Musiklokals Starclub, hatte 1978 als Marc Seaberg einen Hit mit dem Song Looking for Freedom, der 1989 in einer Version von David Hasselhoff an der Spitze der deutschen Charts stand.

Michael Holm hatte in den 70-ern mehrere deutsche Top-Hits, und wurde später mit seinem Musikprojekt Cusco mehrfach für den Grammy nominiert.

Die Fun-Metal-Band J.B.O. wurde 1989 von vier Erlangern gegründet, auf Konzerten wird das Bier der Brauerei Kitzmann mit eigenen rosafarbenen Etiketten verkauft.

Mit Fiddler’s Green gibt es eine weitere Erlanger Band, die deutschlandweit Auftritte geben.

Werner Heider, Komponist, Pianist und Dirigent wohnt und lebt in Erlangen.

Tanz- & Folkfest

Nachdem die Stadt Erlangen in den 70er und 80er Jahren für seine vom städtischen Freizeitamt organisierten Folkfestivals sehr bekannt war, ist diese Veranstaltungserie schließlich ganz verschwunden. Seit 1998 findet aber wieder alle zwei Jahre ein internationales Folktanzfestival statt, das die Tradition der Folkfeste in Erlangen fortführt. Dieses Folktanzfest ist eines der wenigen Festivals in Deutschland, bei dem die "Tänze der Völker" (z. B. Tänze aus Irland, der Bretagne, Bulgarien, Griechenland, Israel, etc.) in Workshops erlernt und bei Tanznächten zu Live-Musik (Bal Folk, Céilí, Fest-noz) getanzt werden können. Es findet immer Ende April/Anfang Mai statt und umfasst somit auch einen "Tanz in den Mai". Seit Anfang an gibt es jedes Mal ein Schwerpunktthema (z.B. Länderspecial Afrika oder Deutschland, Kinder, Senioren) das von verschiedenen Seiten bedacht wird.

Das drei- bis fünftägige Festival wird ehrenamtlich von den Mitgliedern und Freunden des Vereins "Erlanger Tanzhaus e. V." sowie dem Studentenwerk Erlangen-Nürnberg organisiert und durchgeführt und zieht Besucher aus ganz Deutschland an. Es bietet seinen Gästen einerseits die Möglichkeit, sich über verschiedene Tanzstile zu informieren und andererseits auch die eigenen Kenntnisse in den entsprechenden Bereichen weiter zu vertiefen. Im Jahr 2002 fand das Tanz- & Folkfest im Rahmen der Feierlichkeiten zu "1000 Jahre Erlangen statt" und brachte erstmals die Tanzstile aller Erlanger Partnerstädte auf eine gemeinsame Bühne.

Sport

Erlangen weist eine Vielzahl von Sportvereinen auf, die im Sportverband Erlangen zusammengeschlossen sind. Die größten sind der Turnverein (TV) 1848, der Turnerbund (TB) 1888, die Sportgemeinschaft Siemens (SGS), die Spielvereinigung (SpVgg) 1904, der Fußball- und Sportverein (FSV) Erlangen-Bruck und der Allgemeine Sport-Verein (ATSV).

Schon länger bietet die Schwimmsportgemeinschaft Erlangen von 1981 (SSG 81 Erlangen), ein Zusammenschluss der Schwimmabteilungen von TB 1888 und SGS mit dem Schwimmverein Erlangen, die Grundlage für sportliche Erfolge. Die Zwillingsbrüder Björn und Bengt Zikarsky holten 1996 bei den Olympischen Spielen Bronze. Die Nürnbergerin Hannah Stockbauer wurde 2003 dreifache Schwimmweltmeisterin. Teresa Rohmann holte mehrere internationale Medaillen und nationale Meistertitel, Daniela Götz hat mit der DSV-Staffel bereits mehrere internationale Medaillen geholt, wartet jedoch noch auf einen internationalen Einzeltitel. Auch der Nachwuchs holt immer wieder deutsche Jugendtitel. Die Sportschwimmhalle im Röthelheimbad wurde 2004 auf Betreiben des Oberbürgermeisters Siegfried Balleis auf den Namen „Hannah-Stockbauer-Halle“ getauft. Allerdings fanden das nicht nur viele Bürger und Stadtratsmitglieder übertrieben, auch Stockbauer selbst konnte sich damit nicht recht anfreunden.

Vor der Blüte der Schwimmer war v.a. die Leichtathletik der TB 1888 sehr erfolgreich. Hier wuchs auch der Hürdensprinter Florian Schwarthoff auf, der bei den Olympischen Spielen 1992 Bronze über 110 m Hürden gewann.

Erlangen hat eine lange Tradition im Handball. In den 1990er Jahren spielten zeitweise zwei Vereine in der Zweiten Bundesliga Süd (Hallenhandball): Die Christliche Sportgemeinschaft (CSG) Erlangen (ab der Saison 1989/90) und die Handballgemeinschaft (HG) Erlangen (ab der Saison 1996/97), ein Zusammenschluss der Handballabteilungen des TB 1888 und des TV 1848. Nach der Saison 2000/01 zog sich die HG aus der Zweiten Liga zurück. 2001 fusionierten CSG und HG Erlangen zum Handballclub (HC) Erlangen, der nach der Saison 2003/04 in die Regionalliga Süd abstieg. In der Saison 2007/08 gelang dem Verein der Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Erlanger Spielertage, im E-Werk (seit 1987)
  • Ende April: Weekend of Fear, Filmfestival für obskure Filme
  • Mai/Juni (immer ab dem Donnerstag vor dem Pfingstsonntag): Bergkirchweih, Volksfest seit 1755
  • Mai/Juni in ungeraden Jahren: Internationales Figurentheater-Festival zusammen mit den Städten Nürnberg, Fürth und Schwabach (seit 1979)
  • Juni in geraden Jahren: Internationaler Comic-Salon (seit 1984)
  • Juli: Internationales Theater-Festival ARENA der jungen Künste
  • Juli: Schlossgartenfest der Friedrich-Alexander-Universität
  • August: Marktplatzfest mit Handwerk, Kunst und Brauchtum
  • August: Erlanger Poetenfest (seit 1980)
  • Oktober: Die Lange Nacht der Wissenschaften (seit 2003 biennal)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz und Historischer Weihnachtsmarkt auf dem Neustädter Kirchenplatz.

Internationales Figurentheater-Festival, Internationaler Comic-Salon und Erlanger Poetenfest galten um das Jahr 2000 herum aus finanziellen Gründen als existenzbedroht. Zumindest die letzteren beiden Veranstaltungen haben sich – auch durch neue Sponsoring-Konzepte – ihrer städtischen Unterstützung jedoch inzwischen versichern können, zumal besonders der Internationale Comic-Salon für Rekordumsätze in Hotellerie und Gastronomie sorgt.

Umweltschutz

Der Umwelt- und Naturschutz genießt in Erlangen seit Beginn der Umweltbewegung in Deutschland Ende der 1960er-Jahre einen hohen Stellenwert. Eine Reihe nationaler und internationaler Auszeichnungen belegen den Erfolg der Anstrengungen. So wurde der Stadt 1988 der Titel „Partner des Europäischen Umweltjahres 1987/88“ verliehen sowie 1990 und 1991 der Titel „Bundeshauptstadt für Natur- und Umweltschutz“. Das Jahr 2007 wurde von der Stadtverwaltung zum Umweltjahr unter dem Motto „natürlich ERLANGEN“ ausgerufen. Ein Schwerpunkt ist der Ausbau der Photovoltaik. Von 2003 bis 2008 wurde die in Erlangen installierte Leistung auf 4700kW verzehnfacht, so dass jährlich etwa 0.7 % des Erlanger Strombedarfs gedeckt wird. Erlangen ist seit 2007 die erste Großstadt, in der jede öffentliche Schule eine Solaranlage hat.

Verkehr

Ein Erdgasbus am Erlanger Bahnhof im Einsatz

Bereits in den 70er-Jahren wurde mit einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik des damaligen OB Dr. Dietmar Hahlweg der Grundstein für den hohen Anteil des Fahrrads am Gesamtverkehr gelegt. Sein besonderes Augenmerk galt der Einführung von Radwegen auf den Gehwegen. In der gesamten Bevölkerung ist das Fahrrad ein verbreitetes Verkehrsmittel. Radfahrende Anzugträger mit Aktentasche sind kein ungewöhnlicher Anblick. Früher stritten Erlangen und Münster regelmäßig um den Titel der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands.

Mit dem Einsatz von Erdgasbussen im öffentlichen Nahverkehr haben auch die Erlanger Stadtwerke einen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Feinstaub geleistet.

Natur- und Landschaftsschutz

Auf dem Gebiet der Stadt wurden zwei Gebiete als Naturschutzgebiete (NSG) erklärt und genießen damit gemäß Artikel 7 des Bayerischen Naturschutzgesetzes den höchsten Schutz für Pflanzen und Tiere. Dies sind:

  • Das 1964 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Feuchtbiotop Brucker Lache, welches 1984 von ursprünglich 76 ha auf 110 ha erweitert wurde. Südlich des Naturschutzgebietes liegt in unmittelbarer Nachbarschaft das Walderlebniszentrum Tennenlohe, eines von fünf Walderlebniszentren der Bayerischen Staatsforstverwaltung.
  • Das im Oktober 2000 eingerichtete Naturschutzgebiet Exerzierplatz, ein 25 ha großes Sandbiotop, das auch Teil der Sandachse Franken ist.

In direkter Stadtnähe liegt zudem das mit 934 ha größte mittelfränkische Naturschutzgebiet, der Tennenloher Forst. Das schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er-Jahre als Schieß- und Standortübungsplatz genutzte Gelände ist eines der letzten großflächigen Sandökosysteme Süddeutschlands. Im Jahre 2003 wurde hier ein 50 ha großes Freigehege für eine Herde von Urwildpferden (Przewalski-Pferde) eingerichtet.

Als weitere Naturschutzgebiete sind in der Diskussion:

  • Die Dechsendorfer Lohe, ein 56 ha großes Gebiet im Seebachgrund, deren ausgedehnte Feuchtwiesen und Trockenwälder als schützenswert gelten
  • Ein 47 ha großes Gebiet im nördlichen Regnitztal in der Nähe des Wasserkraftwerkes West, das alle Abstufungen von Sandtrockenrasen bis zu Feuchtwiesen aufweist.

Neben den Naturschutzgebieten gibt es in Erlangen 21 Landschaftsschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 3538 ha, also fast der Hälfte des gesamten Stadtgebietes. Im Unterschied zum Naturschutzgebiet steht bei diesen der Schutz der speziellen Landschaft und ihres Erholungswertes sowie die Erhaltung eines leistungsfähigen Naturhaushaltes im Fokus. Dazu gehören:

  • Der Holzweg in Büchenbach, ein traditioneller Verbindungsweg zwischen Büchenbach und dem Waldgebiet Mönau, über den sich die Einwohner Büchenbachs sich über Jahrhunderte mit Holz versorgten. Dadurch hat sich ein Hohlweg gebildet, dessen Ränder mit artenreicher Magerrasenvegetation bewachsen sind.
  • Der Sandmagerrasen an der sogenannten “Riviera”, einem Fußweg entlang der Schwabach. Dieses Gebiet wurde Anfang 2000 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.
  • Der Hutgraben Winkelfeldern und Wolfsmantel (186 ha), ein in einer Hangmulde westlich von Kalchreuth entspringender Wasserlauf, der westlich von Eltersdorf in die Regnitz mündet. Dieses Gebiet wurde 1983 zu Landschaftsschutzgebiet erklärt.
  • Das südwestlich von Büchenbach gelegene Bimbachtal, das 1983 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde.
  • Das 56 ha große Gebiet Grünau
  • Das Gebiet um den Dechsendorfer Weiher (169 ha)
  • Die Mönau (570 ha)
  • Die Dechsendorfer Lohe (70 ha)
  • Der Seebachgrund (112 ha)
  • Das Moorbachtal (50 ha)
  • Das Regnitztal (883 ha)
  • Der Meilwald mit Eisgrube (224 ha)
  • Das Schwabachtal (66 ha)
  • Der Steinforstgraben mit Kosbacher Weiher und Dauerwaldstreifen östlich des Main-Donau-Kanals (157 ha)
  • Der Rittersbach (66 ha)
  • Der Schutzstreifen beiderseits der BAB 3 (47 ha)
  • Der Klosterwald (197 ha)
  • Das Aurachtal (182 ha)
  • Römerreuth und Umgebung (110 ha)
  • Der Bachgraben (9 ha)
  • Die Brucker Lache (331 ha)
Wasserschöpfräder bei Möhrendorf

Die von Bebauung freigehaltenen Regnitzwiesen sorgen dafür, dass die Hochwasser, die häufig im Herbst und späten Winter auftreten, gefahrlos ablaufen können. Bedingt durch die weitläufigen Regnitzwiesen konnte sich eine große Weißstorchpopulation bilden. Die Horste in Bruck, Eltersdorf und Frauenaurach sind regelmäßig belegt. Seit einigen Jahren brütet ein Storchenpaar sogar in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt auf dem Kamin der Brauerei Steinbach.

In den Aurachwiesen im Südwesten von Erlangen wurde im Jahr 2004 ein historisches Wasserschöpfrad wieder in Betrieb genommen. Etwa 10 weitere Wasserschöpfräder befinden sich nördlich von Erlangen bei Möhrendorf. Diese seit dem 15. Jahrhundert fast unverändert und vollständig aus Holz erbauten Räder waren früher in sehr großer Zahl am gesamten Verlauf der Regnitz zwischen Fürth und Forchheim verbreitet. Die wuchtigen Holzkonstruktionen, die an Mühlräder erinnern, werden heutzutage von ehrenamtlichen Helfern zu Beginn der Sommersaison aufgestellt und am Ende der Saison abgebaut und eingelagert. Zum Teil werden sie heute zur Bewässerung von Feuchtbiotopen genutzt, die dem Erhalt der Nahrungsgrundlage für die heimischen Störche dienen.

Sehenswürdigkeiten

Historische Bauwerke

Schloss, davor Hugenottenbrunnen
Erlangen Schlossplatz
Orangerie im Schlossgarten
Hugenottenkirche
Das Platenhäuschen am Burgberg
Hugenottenbrunnen im Schlossgarten, dahinter Orangerie
Aromagarten Erlangen
Die Prometheus-Skulptur im Burgberggarten
  • Die jetzige Innenstadt, die ehemalige Neustadt Erlangen, ist als Ensemble sehenswert. Sie ist als barocke Plan- und Idealstadt errichtet worden und gehört heute mit ihren schnurgeraden Straßen- und Platzfronten und den einheitlichen Fassaden der fast durchwegs zwei- und dreigeschossigen traufständigen Häuser zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland.
  • Die Schlossanlage mit dem markgräflichen Schloss, dem Schloss- und Marktplatz sowie dem Schlossgarten, in dem sich u. a. die Orangerie, die ehemalige Konkordienkirche (heute Geologisches Institut), der Hugenottenbrunnen sowie das Reiterstandbild des Markgrafen Christian Ernst befinden.
  • Das Markgrafentheater, das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands.
  • Das Palais Stutterheim, in dem sich heute die Stadtbücherei sowie die Städtische Galerie befinden.
  • Das Egloffsteinsche Palais, welches 1718 am damaligen Stadtrand für Carl Maximilian Freiherr von Eggloffstein errichtet wurde. Bemerkenswert ist insbesondere der ehemalige Festsaal mit einer prächtigen Stuckdecke, die Domenico Cadenazzi zugeschrieben wird. 1749 wurde das Gebäude von der Stadt erworben, nachdem es vorübergehend der Universität gehörte. Seitdem wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt, unter anderem als Armeninstitut, Tabakfabrik und für verschiedene Schulen. Seit der Renovierung im Jahr 1998 wird es ausschließlich von der Volkshochschule genutzt. In diesem Gebäude befand sich auch die Wohnung des Dichters und Orientalistikprofessors Friedrich Rückert.
  • Der ehemalige Wasserturm (Apfelstr. 12) wurde 1705 als erster Turm der Neustadt errichtet. Er war ursprünglich sechsgeschossig und diente der Wasserversorgung des Botanischen Gartens, der Springbrunnen und der Wasserspiele in der Orangerie. Seit 1818 ist er im Besitz der Universität, die den Wasserturm zur Wasserversorgung ihrer am Schlossgarten angesiedelten Institute benutzte. Drei Stockwerke wurden 1876 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Zwei Räume wurden zwischen 1839 und 1897 als Karzer der Universität genutzt. Ein Raum davon ist noch heute im originalen Zustand erhalten.
  • Das Altstädter Rathaus am Martin-Luther-Platz. Das Gebäude wurde 1733/1734 bis 1740 in der Mitte der östlichen Front des Martin-Luther-Platzes errichtet, nachdem 1706 das Rathaus beim Altstadtbrand zerstört worden war. Nach der Zusammenlegung der Rathausfunktionen in der Neustadt 1812 diente das Gebäude unterschiedlichen Verwendungen. Seit 1964 wird das Gebäude für das Stadtmuseum genutzt. Es wurde 1988 renoviert.
  • Die unauffällige kleine Burgbergkapelle ist das älteste Gebäude der Stadt. Sie stammt wahrscheinlich aus den 15. Jahrhundert, wird aber erstaunlicherweise weder in der Erlanger Stadtgeschichte, noch in der Kirchengeschichte vor 1709 erwähnt. Sie war eine Einsiedelei und hatte wohl den Auftrag der Siechenbetreuung außerhalb der Stadtmauern. In der Nähe befindet sich heute noch das mittlerweile umgebaute Siechenhaus.
  • Das Platenhäuschen am Burgberg, in dem August Graf von Platen im Sommer 1824 das Lustspiel Der Schatz des Rhampsinit fertigstellte.
  • Die ehemaligen Bierkeller im Burgberg
  • Die Reste der alten Stadtmauer inklusive der Gedenktafeln für das 1945 von einem amerikanischen Panzer beim Durchfahren beschädigte Nürnberger Tor, welches anschließend gesprengt werden musste.
  • Das Loewenichsche Palais, welches Mitte des 18. Jahrhunderts von Loachim Christoph Heer im Barockstil erbaut wurde und ab 1817 als Wohngebäude und Tabakfabrik der Familie Loewenich diente. Bis 1941 im Familienbesitz, wurde es anschließend von der Post genutzt und ist heute ein Kunstmuseum.
  • Die in den Jahren 1910–1913 im Jugendstil erbaute alte Universitätsbibliothek, welche die Hausbibiliothek des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth beherbergte. Darunter befanden sind u. a. zahlreiche kostbare Handschriften, die Markgräfliche Sammlung sowie eine Münzsammlung.

Kirchen

  • Die evangelisch-reformierte Hugenottenkirche am Hugenottenplatz, die älteste Kirche der Hugenotten außerhalb Frankreichs
  • Die Altstädter Pfarrkirche (Dreifaltigkeitskirche)
  • Die Neustädter Pfarrkirche (Universitätskirche), das Wahrzeichen der Stadt
  • Die Neustädter Friedhofskirche
  • Die Martinskirche (Martinsbühler Kirche)
  • Die Matthäuskirche am Ohmplatz
  • Die St. Michael-Kapelle im Ortsteil Steudach
  • Die Neuapostolische Kirche in der Schuhstraße
  • Die Russisch-Orthodoxe Kirche

Denkmäler

Brunnen

In der Stadt und ihren Stadtteilen gibt es eine Vielzahl von Brunnenanlagen:[17]

  • Der Paulibrunnen auf dem Marktplatz
  • Der Mühlsteinbrunnen, Elise-Spaeth-Str. 7 (Innenhof der Werner-von-Siemens-Realschule).
  • Der Hugenottenbrunnen im Schlossgarten
  • Das Delfinbrünnlein im Schlossgarten
  • Der Rückertbrunnen im Schlossgarten
  • Der Ruckerbrunnen, eine schlanke Metallskulptur des Bildhauers Hans Rucker auf dem Rathausmarkt, die an das Überschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze Erlangens erinnert.
  • Der Ringebrunnen Ecke Brahmsstr. / Werner-von-Siemens-Str., ausgeführt von Bernhard Rein.
  • Ohmbrunnen auf dem Ohmplatz.
  • Quellstein im Labyrinth auf dem Bohlenplatz, ausgeführt von Bernhard Rein zum Stadtjubiläum 2002.
  • Meilwaldbrunnen, Ecke Schleifmühlstr. / Ebrardstr. – Ein als Trog ausgehöhlter Baumstamm, der eingebrannten Inschrift nach 1965 aufgestellt; der morsche Trog wurde im Sommer 2007 entfernt.
  • Brunnenbuberl auf dem Maximiliansplatz.[18]

Öffentliche Gärten

Wichtige Plätze

  • Martin-Luther-Platz (ältester Platz in Erlangen), nach dem Altstadtbrand 1706 neu geplant und gebaut
  • Hugenottenplatz (genannt „Hugo“, Stadtzentrum und Knotenpunkt der Innenstadt-Straßen sowie der Stadtbuslinien)
  • Schloss- und Marktplatz, die das Zentrum der Stadt bilden
  • Neustädter Kirchenplatz
  • Lorlebergplatz (ehem. Kaiser-Wilhelm-Platz)
  • Altstädter Kirchenplatz
  • Theaterplatz
  • Bohlenplatz
  • Langemarckplatz
  • Neuer Markt
  • Der Ohmplatz in der Südstadt
  • Zollhaus-Platz
  • Bahnhofsplatz
  • Der Maximiliansplatz in der Altstadt

Wichtige Friedhöfe

  • Altstädter Friedhof, an der heutigen Stelle auf dem Martinsbühl bei der Martinskirche (Martinsbühler Kirche) seit Beginn des 18. Jahrhunderts; evang.-luth. Friedhof
  • Der Reformierte Friedhof in der Äußeren Brucker Straß befindet sich seit 1828 an der heutigen Stelle. Die südliche Gräberseite diente der französisch-reformierten Gemeinde, die nördliche Seite der deutsch-reformierten Gemeinde.
  • Der Neustädter Friedhof (Äußere Brucker Str. 24/26) als „Teutsch Gottesacker“ 1721 vor den Toren der Stadt angelegt. Seit 1775 befindet sich hier die Universitätsgruft. Auf diesem Friedhof befinden viele ältere Gräber namhafter Erlanger Familien und Professoren, z. B. das Grab der Kinder Friedrich Rückerts, Ernst und Luise.
  • Der Israelitische Friedhof (Rudelsweiherstr. 85) ist seit 1891 der Friedhof der Erlanger jüdischen Gemeinde
  • Der Zentralfriedhof (städtischer Friedhof) in der Äußeren Brucker Straße wurde 1895 eröffnet

Sonstiges Erwähnenswertes und Merkwürdigkeiten

Bundesweite Bekanntheit erlangte 1981 das Lied „Wissenswertes über Erlangen“ von Foyer des Arts. Im Liedtext von Max Goldt finden sich keine direkten Bezüge zu den realen Gegebenheiten in Erlangen (mit der Ausnahme, dass Erlangen tatsächlich nicht im Sauerland liegt). Vielmehr muss der Name „Erlangen“ als Platzhalter für eine beliebige deutsche Stadt herhalten. Die Titelzeile wird von Journalisten oft als Schlagzeile für Artikel benutzt, die irgendetwas mit Erlangen zu tun haben.

Das Erlanger Baby: Ein Vorfall am Universitätsklinikum im Jahre 1992 brachte Erlangen in die bundesweiten Schlagzeilen. Nach dem Verkehrsunfall einer 19-jährigen Schwangeren wurde diese trotz ihres Hirntodes künstlich am Leben erhalten, um den Fötus zu retten. Die Maßnahme blieb ohne Erfolg, der Fötus starb einige Tage später bei einem Spontanabort. Wegen der breiten öffentlichen Debatte über den Fall wählte die Gesellschaft für deutsche Sprache den Ausdruck Erlanger Baby zu einem der Wörter des Jahres 1992.

Auffallend an Erlangen ist auch die hohe Zahl an studentischen Verbindungen. Es gibt 18 schlagende und nicht-schlagende, politische und unpolitische Vereinigungen männlicher Studenten.

Der Erlanger Schriftsteller Tobias Bachmann rechnete in seiner 2006 veröffentlichten Science Fiction Erzählung "Der Untergang der Stadt Erlangen" auf satirisch phantastische Art und Weise mit seiner Heimatstadt ab: Sein Ich-Erzähler beobachtet, wie vogelartige Riesentiere die Hugenottenstadt als Niststadt auswählen und Erlangen in Schutt und Asche legen. Zynismus bleibt hierbei nicht verborgen: "Der Schlot der Stadtwerke war abgeknickt, diverse Hochhäuser in sich zusammengestürzt. Immerhin, so dachte ich, die Vögel scheinen übermäßigen Appetit auf die architektonischen Hässlichkeiten dieser Stadt zu haben." Auch wenn zum Ende der Erzählung alles wieder gut wird, bleibt das Fazit, welches die Geschichte eröffnet: "Die Zukunft hatte Franken auch nichts gebracht."

Auf dem Transport vom SS-Gefängnis Danzig nach dem KZ Dachau starb am 24. Februar 1945 bei Erlangen der Südtiroler Josef Mayr-Nusser, ein katholischer Pazifist, der 1944 zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen wurde und wegen Verweigerung des Fahneneides der Wehrkraftzersetzung angeklagt und verurteilt wurde. Die Fachakademie für Sozialpädagogik in der Hammerbacherstraße 11 ehrte ihn mit ihrer Namensträgerschaft.

An der Stelle, an der Wehrmachtssoldat Werner Lorleberg, der die Stadt kampflos übergeben wollte, ermordet worden ist, erinnert an ihn ein Denkmal.[19]

Erlanger Bier

Gern zitiert wird eine Passage aus Karl Mays Roman „Durch das Land der Skipetaren“: Einem Orientalen, dem der Held Kara Ben Nemsi darin begegnet, fällt zu Deutschland als allererstes die Stadt „Elanka“ (Erlangen) ein, in der angeblich selbst Säuglinge mit Bier gepäppelt würden. Tatsächlich genoss Erlangen – das einst fast 30 Brauereien beherbergte und, schon sehr früh an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen, Bier wie Braustoffe fleißig exportierte – im 19. Jahrhundert einen internationalen Ruf als Stadt des Gerstensaftes. Noch heute zeugen hiervon amerikanische und schwedische Biersorten, die unter dem Namen „Erlanger“ verkauft werden.

Im alten Erlangen hatte schon zu Zeiten der Stadtgründung jeder Bürger der Altstadt das Recht, sein eigenes Bier zu brauen. In der Altstadt stand das sogenannte „Gemeinbräuhaus“, das jeder Bürger nutzen konnte. Mit Unterbrechungen war dieses Bräuhaus bis 1813 in Betrieb.

Von den besagten 30 Brauereien sind allerdings heute nur noch zwei übrig: Kitzmann und die wiederbelebte Steinbach. Grund dafür war (neben den Wirtschaftskrisen der 20er-Jahre) u. a., dass die Erlanger Brauer den ausstoßsteigernden Innovationsschub der modernen Kühltechnik verschliefen. Als in München bereits elektrisch gekühlt wurde, verließen sie sich auf die bewährten Kellergewölbe ihres Burgbergs.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

siehe Liste der Ehrenbürger von Erlangen

Söhne und Töchter der Stadt

In Erlangen geborene Personen, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis:

15. Jahrhundert

  • Sebald Heyden (1499–1561), Kantor, Rektor und Dichter („O Mensch bewein dein Sünde groß“)

18. Jahrhundert

19. Jahrhundert

Gedenktafel am Geburtshaus Emmy Noethers (Hauptstraße 23)

20. Jahrhundert

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Eine ganze Reihe bekannter Personen hat zumindest eine Zeit lang in mehr oder weniger wichtiger Funktion in Erlangen gelebt. Viele davon kamen zum Studium oder zur Lehre.

  • Josef Felder (1900–2000, SPD-Politiker) saß von 1957 bis 1969 für den Wahlkreis Erlangen im Deutschen Bundestag. Im Röthelheimpark ist ein Weg nach ihm benannt.
  • Ludwig Feuerbach, Philosoph, Promotion (1828) in Erlangen, von 1829 bis 1832 Privatdozent, Vorlesungen über Logik und Philosophiegeschichte, 1830 anonyme Veröffentlichung der „Gedanken über Tod und Unsterblichkeit“.
  • Johann Gottlieb Fichte, Philosoph, Vertreter des deutschen Idealismus. Professor in Erlangen von Mai bis September 1805.
  • Max Gebbert, Gründer von Reiniger, Gebbert & Schall
  • Hans Geiger, Erfinder des Geigerzählers. Ab 1902 Studium der Physik und Mathematik in Erlangen, Promotion 1906.
  • Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie, 1779 Promotion in Erlangen.
  • Hildegard Hamm-Brücher, Politikerin (vormals FDP), in den 70er Jahren in Erlangen und Mittelfranken gewählte Abgeordnete des Bayerischen Landtags und anschließend von 1976 bis 1990 Abgeordnete im Bundestag (Wahlkreiskandidatin in Erlangen bei Bundestagswahlen)
  • Karl-Heinz Hiersemann (1944–1998), langjähriger SPD-Oppositionsführer und Vizepräsident im Bayerischen Landtag sowie Anwalt und Stadtrat in Erlangen
  • Michael Holm, Musiker und Komponist
  • Felix Klein, Mathematikprofessor. In seiner Antrittsvorlesung formulierte er das Erlanger Programm.
  • Christian Krafft (1784–1845), Theologe in Erlangen, Vorläufer der erweckungsbewegten protestantischen Erlanger Theologie.
  • Paul Lorenzen (1915–1994), Philosoph, lehrte in Erlangen ab 1962. Begründete mit Wilhelm Kamlah den Erlanger Konstruktivismus.
  • Heinrich Marquardsen (1826-1897), Rechtswissenschaftler und Politiker.
  • Inge Meidinger-Geise (1923–2007), Schriftstellerin
  • August Graf von Platen, Dichter, kam 1819 zum Studium nach Erlangen. Das Platenhäuschen und die Platenstraße am Burgberg erinnern an ihn.
  • Friedrich Rückert, Schriftsteller; ab 1826 in Erlangen Professor der orientalischen Sprachen und Literaturen. Seine beiden Lieblingskinder, deren Tod er in den Kindertodtenliedern beklagt, liegen auf dem Neustädter Friedhof begraben. Nach ihm ist seit 1954 die Friedrich-Rückert-Schule am Ohmplatz benannt.
  • Karl Ludwig Sand, Student und Burschenschafter, der 1819 den Dichter August von Kotzebue ermordete und so die Karlsbader Beschlüsse mit auslöste, studierte in Erlangen Theologie.
  • Adolf Schinnerer (1876–1949), spätimpressionistischer Maler und Graphiker, lebte um 1930 herum einige Jahre im heute eingemeindeten Tennenlohe
  • Hans Schwerte (eigentlich Hans Ernst Schneider), Literaturwissenschaftler, der in den 90er Jahren wegen seiner vertuschten Vergangenheit als SS-Mann in die Schlagzeilen geriet
  • Elke Sommer (eigentlich Elke Schletz), Schauspielerin
  • Hannah Stockbauer, dreifache Weltmeisterin im Schwimmen (400 m, 800 m, 1500 m). Schwamm für die SSG Erlangen.
  • Heinrich Welker (1912–1981), Physikprofessor, entdeckte die Halbleitereigenschaften der III-V-Verbindungen als Ausgangspunkt für die Entwicklung mikroelektronischer Schaltkreise.

Darüber hinaus siehe auch die Liste von bekannten Persönlichkeiten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Literatur

  • Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken. aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
  • Erlangen in der Westentasche – Ein treuer Führer durch Stadt und Universität. 2. Ausgabe 1845, verlegt bei Theodor Blaesing, als Reprint erhältlich bei Palm und Enke (jetzt Thalia-Buchhandlung Palm & Enke)
  • Erlanger Stadtlexikon. Hrsg. von Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob. W.Tümmels Verlag Nürnberg, 2002, ISBN 3-921590-89-2
  • Ralf Nestmeyer: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2008, ISBN 978-3-89953-377-4
  • Martin Schieber: Erlangen. Eine illustrierte Geschichte der Stadt. Beck-Verlag, München, 2002 ISBN 3-406-48913-3
  • 1000 Jahre Erlangen 1002–2002, Sonderbeilage der Erlanger Nachrichten vom Januar 2002 (Online-Text siehe „Weblinks“)

Quellen

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, auf www.erlangen.de
  2. Andreas Jakob, Die Entwicklung der Altstadt Erlangen, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung Bd 50, Neustadt a.d.Aisch1990
  3. Jakob a.a.O.
  4. Jakob, a.a.O.
  5. Basel, Das alte Schloß der Erlanger Altstadt, Erlangen, 1982
  6. Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 1993
  7. Büchenbach
  8. Stadt Erlangen, Amt für Statistik und Stadtforschung: Einwohnerzahlen 1495–1970 und seit 1970
  9. Wolfgang Most: Wehrsportgruppe Hoffmann: Vereinigung der Einzeltäter. Vor 25 Jahren: Mord an Shlomo Lewin und Frieda Poeschke in Erlangen, in: raumzeit – Monatszeitung für Nürnberg, Fürth, Erlangen. (23. Dezember 2005)
  10. Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Webseite der Stadt Erlangen (12. November 2007)
  11. Handelsblatt vom 26. März 2007, Seite 8
  12. Bürgerinitiative Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal e.V.: Die Stadt-Umland-Bahn. Für Erlangen • Für die Region • Für uns, Januar 2002, Buckenhof, Bamberg
  13. Holger Peter: Vision von der Stadt-Umland-Bahn beschworen, Erlanger Nachrichten, 25. November 2004
  14. Erlanger Nachrichten: Ein neues StUB-Gutachten. Artikel vom 2. Februar 2008
  15. Stadt Nürnberg / Ausschuss für Verkehr: Stadtbahn Nürnberg-Erlangen und Stadt-Umland-Bahn Erlangen. Bericht vom 31. Januar 2008
  16. Homepage der Stadt Erlangen: Neubau der FIS im Röthelheimpark
  17. Brunnen in Erlangen
  18. Ausführlich zur Entstehungsgeschichte s. bei Heinrich Hirschfelder: Erlangen im Kaiserreich 1871–1918. Bamberg 2007, (ISBN 978-3-7661-4616-8), S. 54–57
  19. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 130

Weblinks


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