Erinnerungs- und Denkmale in Lübeck

Erinnerungs- und Denkmale in Lübeck

Erinnerungs- und Denkmale in Lübeck ist eine Liste panoramafreier Skulpturen, Objekte, Denk- und Erinnerungstafeln in der Stadt Lübeck, die als Denkmal an eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Ereignis erinnern. Sie sind in der zeitlichen Folge der aufgeführten Themen geordnet.

Plastiken und Objekte ohne einen Bezug zu einer bestimmten Person oder einem historischen Ereignis finden sich in der Liste Skulpturen und Objekte in Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Braunschweiger Löwe

Das Original wurde von Heinrich dem Löwen 1166 in Braunschweig aufgestellt. Der Abguss vor dem Lübecker Dom wurde 1975 genommen. Seither erinnert auch hier der Löwe an die Gründungen des Herzogs, wie auch an den anderen Stätten seiner Domgründungen in Ratzeburg und Schwerin.

Grundstein Katharinenkirche (1335)

Erinnerungsplatte an die Grundsteinlegung der Katharinenkirche durch den Lübecker Bischof Heinrich II. Bochholt am 23. Juli 1335 in der Westfassade an der Königstraße links neben dem Hauptportal.[1]

Kleverschusskreuz (1436)

Kleverschusskreuz

An der Roeckstraße auf der Höhe des Stadtparks, kurz vor der Gabelung der Arnimstraße (früher die alte Landstraße Richtung Wismar) und Marlistraße (Richtung Mark Brandenburg).[2]

Lübecker Kreuzweg (1493)

Ende des Kreuzweges am Jerusalemsberg

Portal Füchtingshof (1639)

Johann Füchting

19. Jahrhundert

Arnim-Denkmal

Gedenkstein für Major von Arnim

An der Wesloer Landstraße findet sich der Gedenkstein für den Major der Hanseatischen Legion Friedrich W. L. von Arnim[3], der bei dem Versuch, die französisch-dänische Besatzungstruppe in Lübeck handstreichartig zu besiegen, von einer verirrten Kugel tödlich getroffen wurde. Die (Süd-)Inschrift lautet: „FRIEDR:WILH:LUDW von ARNIM / AUS DEM HAUSE SUCKOW / KÖNIGL:PREUSS:U:GROSBRITT: / MAIOR / RITTER DES VERDIENST UND / JOHANNITER=ORDENS / ERSTER FÜHRER DER / HANSEATISCHEN REUTEREI / GEB D: 10 APRIL 1780 / GEFALLEN D: 5 SEPT:1813 / BEI EINEM VERSUCHE ZU LÜBECKS BEFREIUNG“. Auf der Nordseite steht: „FÜR DAS VATERLAND HAT / ER SEIN BLUT VERGOSSEN / AUCH AUS SEINEM BLUTE IST / EUCH HEIL ENTSTANDEN / DENKET DANKBAR SEIN DIE / IHR VORÜBER GEHT / UND GELOBET ES IN DER / FREIHEIT SCHÖNEN TAGEN / IMMER HELDENMÜTHIG / GUT UND BLUT ZU WAGEN / WENN DAS VATERLAND / IN NOTH IHR SEHT / * / DIESES DENKMAL / SETZTEN DEM HELDEN / TREUE KAMPFGENOSSEN“
Diese Verse stammen von dem reformierten Pastor Johannes Geibel (dem Vater von Emanuel Geibel), der auch der Einweihungsfeier von Lübecks erstem Kriegerdenkmal am 18. Oktober 1814 beiwohnte.

Bismarck-Denkmal

Statue Otto von Bismarcks

Dem Reiterbild des Kaisers gegenüber steht in der Parkanlage des Lindenplatzes vor dem Lübecker Bahnhof beim Lindenplatz das Standbild des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck von Emil Hundrieser im Jahr 1903 als eines von unzähligen Bismarck-Denkmälern in und außerhalb Deutschlands. Ursprünglich stand es vor dem Holstentor.

Geibel-Denkmal

Geibel-Denkmal am Koberg

Am Koberg befindet sich zwischen dem Heiligen-Geist-Hospital und der Jakobikirche auf dem Geibelplatz das Denkmal des Dichters Emanuel Geibel von Hermann Volz. Es wurde 1889 enthüllt und zog auf dem Koberg, der von 1889 bis 1936 den Namen Geibelplatz trug, mehrfach um.

Prahl-Denkmal

Denkmal für Jürgen Paul Prahl

Am 7. Juli 1820 wurde ein Denkmal für Jürgen Paul Prahl an der Stelle seiner Hinrichtung eingeweiht. Der von klassizistischen Architekten und Lübecker Stadtbaumeister Joseph Christian Lillie entworfene, drei Meter hohe Obelisk trägt an der Vorderseite die Inschriften Waffengewalt erkohr zum Opfer den friedlichen Bürger sowie Innig danke dem Herrn jeder, den Freiheit beglückt, und auf der Rückseite Hier sank J. P. Prahl den VII. Juli MDCCCXIII sowie Der Unschuld allgemeine Achtung. Von vereinten Aemtern errichtet MDCCCXX.

Da beim Bau des Elbe-Lübeck-Kanals 1898 dieser Teil der Lübecker Wallanlagen abgetragen wurde, versetzte man das Denkmal um etwa 50 Meter auf die Krone eines verbliebenen Wallrests, wo es sich bis heute befindet.

Lutherbuche

Lutherbuche im Jahre 2011

Zur Erinnerung an das 700jährige Bestehen des Domes (1873) traf ein Ableger der Lutherbuche vom Lutherdenkmal (Steinbach) bei Bad Liebenstein in Thüringen in Lübeck ein und wurde auf dem Domkirchhof eingepflanzt.

20. Jahrhundert

Gedenkstein Langenbuch

Stele zur Erinnerung an den Stadtgärtner Langenbuch

Gedenkstele für den Schöpfer des Lübecker Stadtparks.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Statue Kaiser Wilhelm I.

In der Grünanlage am Lindenplatz ist Kaiser Wilhelm I. nach einem Modell des Bildhauers Louis Tuaillon zu Pferde dargestellt. Es war 1912-21 das letzte Reiterstandbild, das dem Kaiser in Deutschland errichtet wurde.

Brunnen am Von-Großheim-Platz

Karl von Großheim

Zu Ehren des Architekten Karl von Großheim wurde 1912 ein Park gegenüber dem Haus Bäckerstraße Nr. 21 angelegt, in dem Großheim seine Kindheit verbracht hatte. Hauptelement des Parks ist eine in Jugendstil-Formen gehaltene Brunnenanlage aus Muschelkalk mit zentralem Becken, über dem sich ein Porträtrelief Großheims befindet, und das zu beiden Seiten von Sitzbänken flankiert wird.

Sterbender Krieger

Plastik Sterbender Krieger

Kriegerdenkmal von Fritz Behn (1919) für den Ehrenfriedhof.[4]

Betender Krieger

Denkmal „Helm ab zum Gebet“

Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162 von Richard Kuöhl. Es steht seit 1923 auf dem Ehrenfriedhof, konnte jedoch - wie es hiess aufgrund der politischen Umstände - erst 1926 eingeweiht werden.[5]

Gedenkstein für die in Deutsch-Südwest-Afrika gefallenen ehemaligen Angehörigen des Regiments Lübeck

IR Lübeck 035 - Gedenkstein.jpg

Zum zehnjährigen Bestehen stiftete der Kameradschaftsbund der ehemaligen 76er und 162er zu Lübeck einen Gedenkstein für die in Deutsch-Südwest-Afrika gefallenen ehemaligen Angehörigen des Regiments.

Dieser stand auf dem Hofe der Marli-Kaserne (I. Batl.) und wurde am 23. Juni 1907 dem Kommandeur übergeben.

Dass der Termin nicht mit dem Stiftungstag des Regiments zusammengefallen sei, hätte, so berichteten die Lübecker Zeitungen, an der zu jener Zeit ungünstigen Witterung sowie des Aufenthalts des Regiments im Lockstedter Lager gelegen.

Die Tafel liegt heute nahezu unlesbar von Grünspan überzogen auf dem Boden des Ehrenfriedhofs

Ehrenmal am Strassenbahndepot

Ehrenmal am ehem. Straßenbahndepot in Lübeck (Foto: August 2009)
  • Vom ehemaligen Straßenbahn-Depot des Stadtverkehr Lübeck in der Roeckstraße hat sich nur das Kriegerdenkmal für die gefallenen Lübecker Straßenbahner des ersten Weltkrieges neben der Pförtnerei des ehemaligen Betriebsgeländes erhalten.
  • Entstehung: 1935
  • Material: Stahl auf gemauerter Ziegelstele, die einzelnen Backsteine enthalten als Relief die Namen der Gefallenen und das Entstehungsjahr des Denkmals.
  • Standort: Roeckstraße


Kriegerdenkmal der Mariengemeinde

HL HJHP – Marienkirche.jpg

Auf dem Marienkirchhof an der Lübecker Marienkirche befindet sich das 1929 von dem Bildhauer Hermann Joachim Pagels für die Kirchengemeinde geschaffene Denkmal aus schwedischem Granit aus Karlshamn. Die Inschrift lautet: Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe (1 Kor 13,13 LUT), Die St. Marien Gemeinde ihren Toten 1914 1918 später ergänzt: und 1939 1945[6]

Denkmal für Carl Hans Lody

WP Lody-Plakette.jpg

In der Aussenmauer neben dem Burgtor; geschaffen von Otto Mantzel, eingeweiht am 6. November 1934, 1946 bis auf die Schrifttafel entfernt.[7]

Jahn-Denkmal

Jahnstein in der Travemünder Allee

In einem 1870/71 angepflanzten Eichenhain an der Travemünder Allee befindet sich das 1936 von einem nicht bekannten Steinmetzen geschaffene Denkmal für den Turnvater Friedrich Ludwig Jahn aus sächsischem Granit mit dem Motiv der vier Fs.

Luther-Denkmal

Lutherdenkmal an der Lutherkirche
  • Das von dem Bildhauer Fritz Behn 1937 geschaffene Denkmal für Martin Luther schmückt die Fassade der Lutherkirche, die der einzige Kirchenneubau in der Architekturvorstellung der Deutschen Christen und des NS-Staates in Lübeck ist. Die Plastik aus unterfränkischem Muschelkalk ist die letzte Arbeit Behns für Lübeck.
  • Entstehung: 1937
  • Standort: Moislinger Allee, Lutherkirche


v. Moltke-Denkmal

Gedenkrelief des Lübecker Ehrenbürgers v. Moltke
  • Der junge von Moltke wohnte in der Freien und Hansestadt Lübeck als es von den Franzosen im Jahre 1806 besetzt wurde
  • Entstehung: um 1913 beim Bau des Karstadt-Gebäudes an der Breiten Straße, Ecke Schrangen angebracht
  • Standort: Im Seiteneingang des Karstadt-Hauses zum Schrangen; zuerst stand es auf der Dachterasse des Karstadt-Neubaus aus den 1990er Jahren, dann neben dem Gebäude seitlich des Treppenhauses

Buxtehude-Gedächtnis-Plastik

  • Der Künstler dieser 1964 als Kunst am Bau der Neuen Heimat für die Eigenheimsiedlung im Musikerviertel von Lübeck-St. Lorenz entstanden abstrakten Plastik für den Lübecker Marienorganisten und Komponisten Dietrich Buxtehude ist nicht dokumentiert.
  • Standort: Grünanlage am Ende der Haydnstraße.

Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus
  • Entstehung: 1986
  • Material:
  • Standort: Gedenkstätte am Ende der Parade neben dem Zeughaus am Dom

Gedenktafeln für die Lübecker Märtyrer

Gedenktafeln Lübecker Märtyrer
  • Gedenktafeln für die vier von den Nationalsozialisten hingerichteten Lübecker Geistlichen
  • Aufstellung 2004
  • Standort: Rathaus-Arkaden
  • Material: Plexiglas auf Sandsteintafeln

Die katholischen Geistlichen Lange, Müller und Prassek wurden 2011 von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen.

Denkmal Otto Passarge

Gedenkstele Todesmarsch

Todesmarsch Holstein - Stele Luebeck Burgfeld.JPG

Gedenkstein Befreiung 1945

Gedenkstein Kapitulation 1945
  • Gedenkstein zur Befreiung Lübecks 1945. Inschrift oben : 2./Mai 1945/Befreiung/Lübecks von der/nationalsozi/alistischen/Diktatur

Umschrift: Auszüge aus dem Grundgesetz

  • Standort: auf der Feldseite des Holstentores (links)

Literatur

  • Klaus Bernhard: Plastik in Lübeck - Dokumentation der Kunst im Öffentlichen Raum (1436-1985) in: Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck -Amt für Kultur- Reihe B, Heft 8, Lübeck 1986. ISBN 3-924214-31-X
  • Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002. ISBN 3-7950-0475-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abbildung und Text mit Übersetzung bei Clasen, S. 178 ff.
  2. Bernhard, S. 1 f.
  3. Siehe Arnim (Adelsgeschlecht)
  4. Bernhard, S. 14 f.
  5. Bernhard, S. 16 f.
  6. Bernhard, S. 19 f.
  7. Ortwin Pelc: Ein Denkmal der NS-Zeit am Lübecker Burgtor, in: Der Wagen 2002, S. 132-138

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