Erika Burkart

Erika Burkart

Erika Burkart, verheiratete Halter (* 8. Februar 1922 in Aarau; † 14. April 2010 in Muri AG[1]), war eine Schweizer Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erika Burkart wurde 1922 in Aarau geboren und wuchs in Althäusern bei Aristau im Aargauer Freiamt auf – im Haus Kapf, der ehemaligen Sommerresidenz der Fürstäbte von Muri, zu einer Wein- und Speise-Wirthschaft umgestaltet. Ihr Vater, Walter Burkart, einst Grosswildjäger in Südamerika (und Verfasser des Buchs Der Reiherjäger vom Gran Chaco), betreute die Gaststube, wurde aber im Laufe der Zeit selbst immer mehr zu seinem besten Gast. Die Mutter war als Lehrerin tätig und sicherte daneben mit weiteren Gelegenheitsarbeiten den Unterhalt der Familie. Ihre beiden Töchter führte sie ins Reich der Literatur, besonders der Sagen und Märchen, ein.

Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin unterrichtete Erika Burkart während einiger Jahre an verschiedenen Schulen – eine Tätigkeit, die sie 1953 wegen einer Herzkrankheit aufgeben musste. Sie selber fühlte sich befreit, und bald erschienen in regelmässigen Abständen zunächst Gedichtbände, ab 1970 auch Romane und Aufzeichnungen. 2005 wurde ihr als erster Autorin der Grosse Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für ihr Gesamtwerk zuteil.

Viele ihrer Gedichte wurden von namhaften Komponisten vertont, so u.a. von Gottfried von Einem, Rudolf Kelterborn, Gerd Kühr, Armin Schibler, Janos Tamas und Balz Trümpy.

Erika Burkart war bis zu ihrem Tod mit dem Schriftsteller Ernst Halter verheiratet. Von wenigen längeren Auslandsaufenthalten und -reisen abgesehen, lebte das Paar im Haus Kapf bei Aristau.[2] Die Autorin Erika Burkart starb am Mittwoch, den 14. April 2010 im Alter von 88 Jahren in Muri (Kanton Aargau, Schweiz).

Werke

Gedichtbände

  • Der dunkle Vogel, Tschudy Verlag, St. Gallen 1953
  • Sterngefährten, Tschudy Verlag, St. Gallen 1955
  • Bann und Flug, Tschudy Verlag, St. Gallen 1956
  • Geist der Fluren, Tschudy Verlag, St. Gallen 1958
  • Die gerettete Erde, Tschudy Verlag, St. Gallen 1960
  • Mit den Augen der Kore, Tschudy Verlag, St. Gallen 1962
  • Ich lebe, Artemis Verlag, Zürich 1964
  • Die weichenden Ufer, Artemis Verlag, Zürich 1967
  • Fernkristall. Ausgewählte Gedichte, Verlag an der Hartnau, Tobel (TG) 1972
  • Die Transparenz der Scherben, Benziger Verlag, Zürich 1973
  • Das Licht im Kahlschlag, Artemis Verlag, Zürich 1977
  • Augenzeuge. Ausgewählte Gedichte, Artemis Verlag, Zürich 1978
  • Die Freiheit der Nacht, Artemis Verlag, Zürich 1981
  • Sternbild des Kindes, Artemis Verlag, Zürich 1984
  • Schweigeminute, Artemis Verlag, Zürich 1988
  • Ich suche den blauen Mohn, Pflanzengedichte (Blumenbilder Max Löw), GS-Verlag, Basel 1989
  • Die Zärtlichkeit der Schatten, Ammann Verlag, Zürich 1991
  • Stille fernster Rückruf, Ammann Verlag, Zürich 1997
  • Langsamer Satz, Ammann Verlag, Zürich 2002
  • Ortlose Nähe, Ammann Verlag, Zürich 2005
  • Geheimbrief, Ammann Verlag, Zürich 2009
  • Das späte Erkennen der Zeichen, Weissbooks.w Verlag, Frankfurt am Main 2010
  • Nachtschicht / Schattenzone, Weissbooks.w Verlag, Frankfurt am Main 2010, zusammen mit Ernst Halter ISBN 978-3-940888-14-3

Prosawerke

  • Moräne, Roman, Walter Verlag, Olten 1970
  • Jemand entfernt sich, Erzählungen, Benziger Verlag, Zürich 1972
  • Rufweite, Artemis Verlag, Zürich 1975
  • Der Weg zu den Schafen, Roman, Artemis Verlag, Zürich 1979
  • Die Spiele der Erkenntnis, Artemis Verlag, Zürich 1985
  • Das Schimmern der Flügel, Ammann Verlag, Zürich 1994
  • Grundwasserstrom . Aufzeichnungen, Ammann Verlag, Zürich 2000 ISBN 978-3-250-10416-2
  • Die Vikarin, Ammann Verlag, Zürich 2006

Auszeichnungen

Literatur

Der Bericht einer persönlichen Begegnung ist nachzulesen in:

  • Frieda Vogt-Baumann: Von der Landschaft zur Sprache. Die Lyrik von Erika Burkart. Artemis, Zürich und München 1977, ISBN 3-7608-0437-3
  • Benita Cantieni: Schweizer Schriftsteller persönlich. Huber, Frauenfeld 1983, S. 191–204, ISBN 3-7193-0883-9
  • Jeroen Dewulf: Brasilien mit Brüchen. Schweizer unter dem Kreuz des Südens. NZZ Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-03823-349-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Erika Burkart 88-jährig gestorben bei derstandard.at, 15. April 2010 (aufgerufen am 15. April 2010)
  2. vgl. Erika Burkart. In: Internationales Biographisches Archiv 28/2009 vom 7. Juli 2009 (aufgerufen am 15. April 2010 via Munzinger Online)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erika Burkart — Erika Burkart, née à Aarau le 8 février 1922 et morte à Muri le 14 avril 2010, est une poétesse suisse alémanique. Elle a reçu en 2005 le Grand Prix Schiller, le prix littéraire le plus important de la Suisse. Burkart a été… …   Wikipédia en Français

  • Burkart — ist der Familienname folgender Personen: Aaron Burkart (* 1982), deutscher Rallyefahrer Albert Burkart (1898–1982), deutscher Maler Balthasar Burkart (1896–1960), deutscher Politiker (BCSV/CDU) Edgar Burkart (1944–2011), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Erika (Vorname) — Erika ist die weibliche Form des männlichen Vornamens Erich. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Varianten 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Burkart — Bụrkart,   Erika, eigentlich E. Hạlter Bụrkart, schweizerisch Schriftstellerin, * Aarau 8. 2. 1922; schrieb zahlreiche Gedichte, die durch Formenreichtum und fantasievoll magische Bilder gekennzeichnet sind. Naturnähe und lyrische Intensität… …   Universal-Lexikon

  • Achenrainer — Anna Maria Achenrainer (* 5. Juli 1909 in Pfunds; † 14. Jänner 1972 in Innsbruck) war eine österreichische Schriftstellerin, die sich vor allem mit Geschichte und Landschaft Tirols beschäftigte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk …   Deutsch Wikipedia

  • Mischa Vetere — (* 1. April 1967 in Zürich) ist ein Schweizer Dichter, Schriftsteller und Maler mit italienischen Wurzeln. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bur — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Буркарт, Эрика — В Википедии есть статьи о других людях с такой фамилией, см. Буркарт. Эрика Буркарт (нем. Erika Burkart, 8 февраля 1922, Арау – 14 апреля 2010, Мури) – швейцарская писательница, писала на немецком языке. Содержание 1 Биография …   Википедия

  • Markus Hediger — en novembre 2009 Nom de naissance Markus Hediger Naissance 31  …   Wikipédia en Français

  • Markus Hediger — 2007 in Romainmôtier Envy Markus Hediger (* 31. März 1959 in Zürich) ist ein Schweizer Schriftsteller und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”