Erik Pontoppidan

Erik Pontoppidan
Erik Ludvigsen Pontoppidan

Erik Ludvigsen Pontoppidan, den Yngre (der Jüngere), (* 24. Augustjul./ 3. September 1698greg. in Aarhus; † 20. Dezember 1764 in Kopenhagen) war ein dänischer Theologe, Prediger, Historiker und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pontoppidan stammte als Sohn des Pastors Ludvig Pontoppidan aus einer dänischen Pastorenfamilie. Er studierte Theologie an der Kopenhagener Universität. Anschließend betätigte er sich als Privatdozent in Norwegen, den Niederlanden und England. 1721 wurde er Erzieher von Friedrich Karl, der 1722 Herzog von Holstein-Plön wurde, später war er Prediger an dessen Schloss Nordborg.

Als Pastor war Pontoppidan 1726 bis 1734 in Havnbjerg nahe Nordborg auf Alsen tätig. In dieser Zeit verfasste er seine ersten Schriften, in denen er den Pietismus gegen die lutherische Orthodoxie verteidigte. In derselben Zeit erschienen seine ersten topographischen und historischen Werke, aus denen Jahrzehnte später sein Hauptwerk, Den Danske Atlas eller Konge-Riget Dannemark erwuchs, der erst nach seinem Tod vollendet wurde.

1734 war er kurzzeitig Pastor in Hillerød, noch im selben Jahr wurde er zum Schlossprediger von Schloss Frederiksborg in Hillerød berufen. Schon 1735 wurde er zum dänischen Hofprediger in Kopenhagen ernannt. Im Jahre 1738 wurde Pontoppidan Professor in Theologie. Er war von 1747 bis 1755 Bischof von Bergen. Dann hat er das Collegium Fredricianum für die Pflege der realen Fächer und neueren Sprachen gegründet. An der Universität Kopenhagen wurde er 1755 Prokanzler.

Im königlichen Auftrag erarbeitete er einen Katechismus, Anweisung zum Erkenntniß der Wahrheit zur Gottseligkeit, in einer deutlichen Erklärung über Martin Luthers Kleinen Katechismus, und ein Gesangbuch, das sogenannte Tausendliederbuch von 1757. Beide Bücher legten ein Hauptgewicht auf die Sündenlehre und die Notwendigkeit von Reue und Buße. Durch sie wurde der Pietismus in Schleswig-Holstein und Dänemark verbreitet.

Werke

  • Dialogus; oder Unterredung Severi, Sinceri, und Simplicis von der Religion (1726)
  • Reinheit der Lehre (1726)
  • Heller Glaubensspiegel (1727)
  • Theatrum Daniae veteris et modernae. Bremen 1730.
  • Kurzgefaßte Reformations-Historie der dänischen Kirche. Lübeck 1734 Digitalisat.
  • Kort Forestilling af de store Velgierninger. Kopenhagen 1736.
  • Everriculum fermenti veteris (1736)
  • Böse Sprichwörter (1739)
  • Marmora Danica selectiora sive Inscriptionum. Kopenhagen 1739–1741.
  • Gesta et vestigia Danorum extra Daniam. Preuss, Leipzig, Kopenhagen 1740/41.
  • Anweisung zum Erkenntniß der Wahrheit zur Gottseligkeit, in einer deutlichen Erklärung über Martin Luthers Kleinen Katechismus, zum Gebrauch in den Kirchen und Schulen des Herzogthums Schleswig, des Herzogthums Holstein. Altona 1741
  • Annales ecclesiæ danicæ diplomatici. Möller, Kopenhagen 1741–1752 Digitalisat.
  • Ein paar erweckliche Predigten vom Elend des irdischen Lebens und wie demselben möge geholfen werden. Kothert, Bergen 1749.
  • Glossarium norvagicum. Kothert, Bergen 1749.
  • Det forste Forsorg paa Norges Naturlige Historie. Kopenhagen 1752.
  • Erich Pontoppidans ... Versuch einer natürlichen Historie von Norwegen. Mumme, Kopenhagen, Flensburg 1753–1769.
  • Erich Pontoppidans ... Erbauliche Hirtenbriefe, welche er an die Priesterschaft des Bergischen Stifts geschrieben. Berger & Boedner, Rostock 1754.
  • Menoza, welcher die Welt umhergezogen, Christen zu suchen. Kopenhagen 1759 Digitalisat.
  • The natural history of Norway. Linde, London 1755.
  • Erich Pontoppidans unvorgreifliche Bedenken über die natürliche Ursache der vielen und starken Erdbeben und des ungewöhnlichen Wetters, welches man seit einiger Zeit sowohl in als außer Europa vernommen hat. Pelt, Kopenhagen 1757 Digitalisat.
  • Erich Pontoppidans Kraft der Wahrheit, den atheistischen und naturalistischen Unglauben zu besiegen. Pelt, Kopenhagen 1759.
  • Eutropii Philadelphi Oeconomiske Balance. Godiche, Kopenhagen 1759.
  • Sannleiki Gudhraedslunnar. 1759.
  • Origines Hafnienses eller den kongelige Residentz-Stad Kiøbenhavn, forestillet i sin oprindelige Tilstand. Godiche, Kopenhagen 1760.
  • Den Danske Atlas eller Konge-Riget Dannemark. Kopenhagen 1763–1781.
  • Erich Pontoppidans kurzgefaßte Nachrichten, die Naturhistorie in Dänemark betreffend. Rothe & Profft, Kopenhagen 1765 (p.m.).
  • Erich Pondoppidans schrift- und vernunftmäßige Abhandlung von der Unsterblichkeit menschlicher Seelen, von deren Befinden in dem Tode, von deren Zustand gleich nach dem Tode, bis an das jüngste Gericht. Rothe, Kopenhagen 1766 (p.m.) Digitalisat.

Literatur

  • Møller, J.: Biskop og Procantsler Erik Pontoppidans Levnetsløb og Charakteristik, In: Tidsskrift for Kirke og Theologie, Band 4, 1834, Seiten 58–273.
  • Michael Neiiendam: Erik Pontoppidan. Studier og bidrag til pietismens historie. 2 Bde., Kopenhagen 1930-1933.
  • Håkon Hamre: Erik Pontoppidan og hans Glossarium Norvagicum. In: Årbok for Universitetet i Bergen. Bergen 1972.
  • Erich Unglaub: Ein neuer Menoza? Die Komödie 'Der neue Menoza' von Jakob Michael Reinhold Lenz und der Menoza-Roman von Erik Pontoppidan. In: Orbis litterarum 44 (1989) 1, S. 10–47.
  • Burkard Krug: Erik Pontoppidan. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 830-831..
  • Henrik Horstbøll: Enlightenment and Pietism in Denmark-Norway in the Eighteenth Century: The Discourse of Erik Pontoppidan. In: Fred van Lieburg (Hrsg.): Pietism, revivalism and modernity, 1650-1850. Newcastle upon Tyne 2008, S. 84-105.

Weblinks

 Commons: Erik Pontoppidan II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erik Pontoppidan — Saltar a navegación, búsqueda Erik Pontoppidan Erik Pontoppidan, nacido el 24 de agosto de 1698 Århus y fallecido el 20 de diciembre de 1764 en Bergen (Noruega), fue un teólogo y ornitólogo …   Wikipedia Español

  • Erik Pontoppidan — was a Danish author, bishop, historian and antiquary, born at Aarhus (on the eastern shore of Jutland) August 24, 1698; died at Copenhagen December 20, 1764. He was educated at Fredericia (1716–18), after which he was a private tutor in Norway,… …   Wikipedia

  • Erik Pontoppidan — Erik Pontoppidan, né le 24 août 1698 à Århus et mort le 20 décembre 1764 à Bergen, est un théologien et un zoologiste danois. Il étudie la théologie à l’univ …   Wikipédia en Français

  • Erik Ludvigsen Pontoppidan — Erik Ludvigsen Pontoppidan, den Yngre (der Jüngere) (* 24. August 1698 in Århus; † 20. Dezember 1764 in Kopenhagen), war ein dänischer Theologe und Autor. Leben Pontoppidan studierte …   Deutsch Wikipedia

  • Erik Pontopiddan — Erik Pontoppidan Erik Pontoppidan Erik Pontoppidan, né le 24 août 1698 à Århus et mort le 20 décembre 1764 à Bergen, est un théologien et un zoologiste danois. I …   Wikipédia en Français

  • Pontoppidan — ist der Name folgender Personen: Erik Ludvigsen Pontoppidan (1698–1764), dänischer Theologe und Autor Henrik Pontoppidan (1857–1943), dänischer Schriftsteller Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehre …   Deutsch Wikipedia

  • Erik Axel Karlfeldt — Erik Axel Karlfeldt, Gemälde von Anders Zorn 1906 Erik Axel Karlfeldt (geboren als Erik Axel Eriksson; * 20. Juli 1864 in Karlbo bei Avesta; † 8. April 1931 in Stockholm) war ein schwedischer Lyriker und …   Deutsch Wikipedia

  • Pontoppidan — Pontoppidan, 1) Erik P. der Ältere, geb. 1616 auf Fühnen, gest. 1678 als Bischof von Drontheim; er schr.: Grammatica Danica, 1668. 2) Erik P. der Jüngere, geb. 1698 zu Aarhuus in Jütland, studirte Theologie, machte dann als Begleiter des… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Erik Aalbæk Jensen — (* 19. August 1923 in Ballerum, Thy; † 30. September 1997) war ein dänischer Schriftsteller, der sowohl mit dem Kritikerprisen als auch mit dem Søren Gyldendal Preis ausgezeichnet wurde. Leben Der Sohn eines Lehrers wuchs auf der jütländischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Pontóppidan — Pontóppidan, 1) Erik, dän. Historiker und Theolog, geb. 24. Aug. 1698 in Aarhus, gest. 20. Dez. 1764 in Kopenhagen, wurde daselbst 1735 zum Hofprediger, 1738 zum außerordentlichen Professor der Theologie ernannt, ging 1748 als Bischof nach Bergen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”