Erich Stephany

Erich Stephany

Erich Stephany (* 5. Juli 1910 in Aachen; † 30. Januar 1990 ebenda) war ein deutscher katholischer Prälat und Domkapitular sowie Kunsthistoriker in Aachen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach seiner Schulzeit in Aachen studierte Stephany ab dem Jahre 1929 an der Universität Bonn die Fächer Philosophie, katholische Theologie sowie Kunstgeschichte. Hier waren es vor allem der Fundamentaltheologe Arnold Rademacher (1873–1939) sowie die Kunsthistoriker Wilhelm Neuß (1880–1965) und Paul Clemen (1866–1947), deren Lehren einen bedeutenden und bleibenden Einfluss auf ihn genommen hatten. Am 16. März 1935 wurde Stephany zum Priester geweiht und anschließend zunächst an die Kirchen St. Franziskus in Rheydt sowie ab 1939 an St. Foillan und ab 1942 an St. Paul - beide jeweils in Aachen - zum Kaplan berufen. Schließlich folgte bereits ein Jahr später seine Ernennung zum Domvikar, und fortan wurden bis zu seinem Lebensende der Aachener Dom, dessen Heiligtümer und vor allem die dortige Domschatzkammer zum zentralen Mittelpunkt seiner Aktivitäten.

So hatte sich Stephany auf Grund seiner profunden Kenntnisse vor allem der Kunstgeschichte bereits ab 1946 mit Vorträgen und Veröffentlichungen über die Aachener Kunstschätze, insbesondere aber auch über kirchliche Kunst im Allgemeinen einen bedeutenden Ruf in der Fachwelt ganz Europas erworben. Dies führte unter anderem auch zu der von der RWTH Aachen auf Antrag der Fakultät für Bauwesen ausgesprochenen Ernennung zum Dr. Ing. Ehrenhalber am 6. Juni 1965. In der Zwischenzeit wurde Stephany auch zum Professor befördert und zählte die Eröffnung der öffentlichen Domschatzkammer anlässlich der Aachener Heiligtumsfahrt im Jahr 1979 sicherlich zu einem seiner Höhepunkte. Weiterhin lag in den Jahren 1983 bis 1988 die zeitgemäße Sicherung und Konservierung des Karlsschreins sowie des Marienschreins unter kunsthistorischen Aspekten in seiner vollen Verantwortung.

Seit seinen Studententagen war Erich Stephany Mitglied im K.D.St.V. Franconia Aachen, der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Franconia der RWTH Aachen im größten Akademikerverband Europas, dem Cartellverband. Darüber hinaus zählte Erich Stephany gemeinsam mit dem Prälaten Joseph Hoster im Jahre 1958 zu den Gründungsmitgliedern der "Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern" mit heute mehr als 90 Institutionen vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Außerdem war er mehrere Jahre Vorsitzender des "Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln". Jedoch am tiefsten verbunden fühlte sich Erich Stephany dem Aachener Geschichtsverein, bei dem er frühzeitig Mitglied wurde und von 1972 bis 1984 mehrfach zu dessen Vorsitzendem gewählt wurde. Als solcher führte er die regelmäßigen Vorträge der "Geschichtlichen Gedenkstunde" im Krönungssaal des Aachener Rathauses ein.

Werke (Auswahl)

  • Neue Glasmalerei in Deutschland, Schnell & Steiner, München, 1963
  • Der Karlsschrein, Verlag Kühlen, Mönchengladbach, 1965
  • Die Kirche St. Vitus in Oedt, Mitverfasser: Hugo Borger u. Wilhelm Janssen, Verlag Kühlen, Mönchengladbach, 1970
  • Aachen, mit Aufnahmen von Michael Jeiter, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1974
  • Der Dom zu Aachen, Verlag Kühlen, Mönchengladbach, 1975

Literatur

  • Ekkart Sauser: Stephany, Erich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band X, , Sp. 1417–1419.
  • H. Lepper: Erich Stephany, 1910–1990 in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein, Bd. 97, S. 4407–412, Aachen, 1991
  • Clemens Bayer: Celica Iherusalem – Festschrift für Erich Stephany - (Veröffentlichung des Vereins für Christliche Kunst im Erzbistum Köln und Aachen); Köln – Siegburg 1986 (mit Bibliographie)
  • Bert Kasties u. Manfred Sicking: Aachener machen Geschichte, Bd. 2, 1999

Weblinks



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