Erich Riedl

Erich Riedl

Erich Riedl (* 23. Juni 1933 in Eger) ist ein deutscher Politiker (CSU).

Er war von 1987 bis 1993 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach der Vertreibung der Familie aus dem Sudetenland machte Riedl 1952 in Münchberg in Oberfranken das Abitur und trat anschließend als Inspektoranwärter in den Dienst der Deutschen Bundespost ein. Bis 1959 war er als Postinspektor beim Postscheckamt in Nürnberg tätig. Nebenberuflich absolvierte Riedl ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und wurde anschließend in den höheren Postdienst übernommen. 1962 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Arbeit Die Bankenaufsicht in der Verkehrswirtschaft, insbesondere in Deutschland.

1965 wurde Riedl politischer Referent des damaligen Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Richard Stücklen. Nach dessen Ausscheiden aus dem Amt war Riedl von 1966 bis 1969 sein persönlicher Referent.

Von 1974 bis 1981 war er Präsident des Fußballvereins TSV 1860 München und führte den Verein zeitweise zurück in die Fußball-Bundesliga, er war jedoch auch mitverantwortlich für einen Lizenzentzug, der für den Verein den Zwangsabstieg in die Bayernliga zur Folge hatte. Wegen Verdachts der Vorteilnahme im Rahmen der Steueraffäre um den Rüstungslobbysten Karlheinz Schreiber wurde 1996 seine Immunität als Bundestagsabgeordneter aufgehoben und durch die Staatsanwaltschaft Augsburg eine Hausdurchsuchung angeordnet. [1] Der Deutsche Bundestag hat 1997 seine Immunität wieder hergestellt, nachdem die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg ohne Ergebnis verlaufen waren. Später musste die Staatsanwaltschaft Augsburg das Ermittlungsverfahren gegen Riedl gemäß § 170 Abs.2 StPO mangels Tatverdacht einstellen.

Aktuell (Stand 2007) ist Erich Riedl Regierungsberater Angolas. Außerdem erster Vorsitzender der Deutsch-Angolanischen Wirtschaftsinitiative (DAWI).

Erich Riedl ist verheiratet und hat drei Kinder.

Politik

Von 1971 bis 1994 war Riedl stellvertretender Vorsitzender der CSU in München.

Riedl war von 1969 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1982 bis 1987 stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses.

Erich Riedl ist 1969 und 1972 über die Landesliste Bayern und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises München-Süd in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 1998 verlor Riedl seinen Wahlkreis an den Sozialdemokraten Christoph Moosbauer und schied daher aus dem Bundestag aus.

Nach der Bundestagswahl 1987 wurde Riedl am 12. März 1987 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Anlässlich einer Kabinettsumbildung schied er am 22. Januar 1993 aus dem Amt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Magazin Focus 25/1996: Korruptionsverdacht 500 000 Mark Provision?

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