Erich Marx

Erich Marx

Erich Marx (* 25. April 1921[1] in Brombach bei Lörrach) ist ein deutscher Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erich Marx ist der Sohn eines Lagerarbeiters. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Basel. Nach seiner Promotion begann er eine Tätigkeit als Leiter der Rechtsabteilung im Burda-Konzern. Später wechselte er in leitende Positionen anderer Verlage.

1967 gründete Marx in Berlin eine eigene Bauträgergesellschaft (Dr. Erich Marx GmbH, eingetragen unter HRB 2520 beim HRG Berlin-Charlottenburg), die zunächst im Wohnungs- und Hotelbau tätig war (unter anderem Bau bzw. Renovierung der „relexa“-Hotels mit bundesweit zehn Standorten), dann auch im Bau und Betrieb von Kliniken (Median Kliniken GmbH & Co. KG). Seit 1969 war neben Erich Marx der Geschäftsführer der 1980 gegründeten „relexa hotel GmbH“, Axel Steinwarz, zweiter geschäftsführender Gesellschafter der Median Kliniken. Die Median Kliniken mit Ausnahme der Einrichtungen in Bad Krozingen, die inzwischen unter "Park-Klinikum Bad Krozingen" firmieren, sowie der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg wurden im Jahr 2009 an die amerikanische Finanzgesellschaft "Advent International" und den Londoner Immobilien-Investor Marcol verkauft. Das Universitätsklinikum Freiburg verhandelte 2007 über eine Übernahme der Klinik für Tumorbiologie.[2] Das Vorhaben scheiterte jedoch 2011; die Uniklinik entschied sich für einen Neubau in eigener Regie.[3] Im August 2011 gab das Unternehmen den Verkauf der Klinik für Tumorbiologe an die Firma Fimarco S. A. Fribourg (CH) bekannt.[4]

In entscheidende Berührung mit zeitgenössischer Kunst (einer Grafik des damals in Worpswede ansässigen Künstlers Friedrich Meckseper) kam er beim Besuch einer Galerie auf der Insel Sylt. Er begann, Kunstwerke des Zeitraums ab 1950er Jahre zu sammeln, darunter Hauptwerke von Joseph Beuys, Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Anselm Kiefer und Cy Twombly. Als ihm die Sammlung zu groß für sein Privathaus wurde, bot er sie Mitte der 1980er Jahre der Stadt Berlin als Dauerleihgabe an. 1987 beschloss der Senat von Berlin, im ehemaligen Hamburger Bahnhof ein Museum für Gegenwartskunst einzurichten. Die Sammlung von Marx ist dort seit 1996 untergebracht, die Trägerschaft hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernommen. Als die Deutsche Bahn AG 1998 plante, im Ostflügel des Gebäudes ein Gästehaus unterzubringen, drohte Marx, seine Leihgabe zurückzuziehen.[5] Nach dem im März 2007 aus Kritik an der Ausstellungspolitik der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erfolgten Rücktritt seines Kurators Heiner Bastian (der ehemalige Sekretär von Joseph Beuys), der die Sammlung Marx aufgebaut und betreut hatte, drohte Marx erneut mit dem Rückzug seiner Leihgabe.[6]

Marx ist Mitglied im „Freundeskreis der Kulturstiftung der Länder“, in der „Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste“, im „Verein der Freunde der Nationalgalerie Berlin“ (dort auch Kuratoriumsmitglied). Er gehört zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufes zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. Des Weiteren ist Marx stellvertretender Vorsitzender des Berliner „Vereins zur Förderung des Israel-Museums in Jerusalem“.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die neue Schau mit "Land Art" zeigt Richard Longs runde Kunst aus Schlamm und Stein. Hamburger Bahnhof kommt ins Kreisen. In: BZ Online. B.Z. Ullstein, 30. März 2011, archiviert vom Original am 19. April 2011, abgerufen am 19. April 2011.
  2. [1]
  3. Michael Brendler: Freiburg: Entscheidung: Unklinik kauft Tumorbiologie nicht, Badische Zeitung, 25. Mai 2011, Zugriff am 13. Juli 2011
  4. Heinz Siebold: Investor übernimmt die Klinik für Tumorbiologie
  5. Sigrid Kneist: Kunstmäzen Marx droht mit Rücknahme seiner Sammlung. Berlin. Der Tagesspiegel, 21. Oktober 1998, archiviert vom Original am 19. April 2011, abgerufen am 19. April 2011.
  6. Kultur: Sammler Erich Marx will seine Bilder zurück. Nachrichten Regionales. In: Welt Online. Axel Springer, 27. März 2007, archiviert vom Original am 19. April 2011, abgerufen am 19. April 2011.
  7. [2]
  8. [3]
  9. [4]
  10. [5]

Weblinks


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