Erich Lejeune

Erich Lejeune

Erich Lejeune (* 15. Juni 1944 in Dorfen) bei München ist ein deutscher Unternehmer, der zudem als Motivationscoach und Fernsehmoderator tätig ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Erich Lejeune wuchs in schwierigen familiären und sozialen Verhältnissen im München der Nachkriegszeit auf. Sein Vater war durch die Erlebnisse an der russischen Front und lange Kriegsgefangenschaft geprägt, seine Mutter arbeitete als Putzhilfe. Nach Abschluss der Volksschule absolvierte er eine Lehre als Kaufmann bei einem Großhändler für Elektroartikel in München. Dort entdeckte er sein Talent als Verkäufer. In den folgenden 15 Jahren führten ihn weitere berufliche Stationen in die Schweiz und schließlich in die Geschäftsführung von verschiedenen mittelständischen Handelsunternehmen in der Elektronikbranche.

1976 gründete Lejeune das Unternehmen „ce Consumer Electronics“ (heute „ce GLOBAL SOURCING AG“), das sich innerhalb von 20 Jahren zum Weltmarktführer im Bereich Handel mit Speicherchips entwickelte und 1979 eine Niederlassung in Tokio und 1981 eine in Silicon Valley gründete. Ein Jahr nach dem Gang des Unternehmens an den „Neuen Markt“ der Deutschen Börse, gründete Lejeune 1999 die erste virtuelle Chip-Börse der Welt, an der sich über 500 Unternehmen weltweit beteiligten, und revolutionierte damit den Halbleitermarkt. Der Börsenwert des Unternehmens stieg unter der Führung von Lejeune zeitweise auf über 3 Milliarden DM.

Ende der 1990er Jahre scheiterte eine geplante Partnerschaft zwischen Lejeune und Josef von Ferenczy.[1]

Seit 1999 moderiert Lejeune bei münchen.tv die wöchentliche Samstagssendung „Lejeune – Der Personality Talk“ mit Politikern, Künstlern, Unternehmern und Spitzensportlern als Studiogäste. Seit 2006 läuft zudem die Sendung „Motivation Deutschland“ mit bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport. 2007 startete die Sendereihe „Brennpunkt - der Motivationstalk mit Erich Lejeune“ auf münchen.tv, die Ende 2010 in "Brennpunkt München" umbenannt wurde, mit Gästen wie Ministerpräsident Horst Seehofer, Joachim Fuchsberger, Abi Ofarim, Gerd Käfer, Alfons Schuhbeck oder Walter Kohl.

Nach seiner Tätigkeit als Unternehmer wandte sich Lejeune dem Thema Motivation zu. Nach umfangreicher Recherche schrieb er eine Reihe von Büchern, wie „Lebe ehrlich, werde reich!“, „Du schaffst, was Du willst!“, „Lebenswissenschaft Motivation!“ und „Erkenne dich selbst! – 301 Fragen für ein gelungenes Leben“.

2003 folgte die Gründung seines heutigen Unternehmens „Lejeune Academy“, das sich mit Motivation und Philosophie beschäftigt. Im Wintersemester 2005 hielt Lejeune eine Vorlesungsreihe an der Technischen Universität München zum Thema „Motivation for Excellence“. 2008 erhielt er den „Lehrauftrag für Motivationstraining“ an der Hochschule für Philosophie München. Bis August 2009 lief seine Radiokolumne „Motivation Deutschland – Die Lejeune Kolumne“ auf Klassik Radio.

Lejeune ist seit 1980 in zweiter Ehe mit seiner Schweizer Frau Irène verheiratet. Das Paar lebt in München.

Stiftungen

Bereits 1988 gründete Lejeune mit der Lejeune-Stiftung eine gemeinnützige Einrichtung für Zahnmedizin.

2003 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die Herz für Herz – Stiftung für Leben. Die Stiftung ermöglicht Herzoperationen, Eingriffe am Herzen und diagnostische Maßnahmen bei Patienten, insbesondere bei Kindern aus armen Regionen der Welt. Die Stiftung unterstützt weltweit die Aus- und Fortbildung von Ärzten und medizinischem Hilfspersonal, die Entwicklung moderner Verfahren zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen, wissenschaftliche Projekte und Veranstaltungen, die Aufklärung über die Bedeutung von Herz- und Kreislauferkrankungen und ihre Behandlungen.

Wichtige Projekte sind u.a. „Das Vietnam Herz für Herz-Projekt“. Am 24. November 2006 wurde im Allgemeinkrankenhaus in Da Nang die Kinderherzstation eröffnet. Anwesend waren der Oberbürgermeister der Stadt Da Nang, Vertreter des Gesundheitsministeriums, der Deutschen Botschaft, der Firma Siemens Medical Erlangen sowie Irène Lejeune als Vertreterin der Stiftung. Die Verwirklichung dieses Projektes war nur durch die vielen Spenden (Operngalas, Golfturniere, Einzelspende, etc.) und die großzügige Unterstützung der Firma Siemens Medical Erlangen möglich. Ausgerüstet wurde die Station mit einem Siemens-Herzkatheter und zwei Siemens-Ultraschallgeräten. Im April 2009 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Universität Da Nang unterzeichnet. Ein weiterer Kooperationsvertrag wurde im Juni 2009 in München zwischen der LMU und der Medizinischen Universität von Ho Chi Minh City geschlossen.

Das „Südafrika Herz für Herz-Projekt“: Im Frühjahr 2009 hat die Stiftung ein neues humanitäres Projekt in Südafrika begonnen, bei dem Kindern, die vom Rheumatischen Fieber betroffen sind, geholfen werden soll. Das Rheumatische Fieber ist in der westlichen Welt weitgehend verschwunden. In Afrika und anderen Teilen der Dritten Welt, wo die hygienischen Verhältnisse sowie die medizinische Versorgung mangelhaft sind, leiden Millionen von Kindern an dieser gefährlichen Krankheit. Allein in Afrika sind es 12 Millionen. Bei nicht frühzeitiger Erkennung und Behandlung greift diese Krankheit die Herzklappen an und führt zum sicheren Tod. Die Stiftung setzt sich für die Früherkennung dieser heimtückischen Krankheit bei afrikanischen Kindern ein. Insbesondere plant die Stiftung ein Präventionsprogramm an den Schulen der Townships. Bei Früherkennung und der Verabreichung von Penicillin kann den Kindern ohne Operation geholfen werden.

Auszeichnungen

  • 1997: Ernennung zum Senator h.c. im Bundesverband Mittelständische Wirtschaft und zum Sprecher des Wirtschaftssenats im BVMW
  • 1998: European Crystal Globe Preis für Wirtschaft
  • 1999: Wahl zum deutschen „Entrepreneur des Jahres
  • 2000: Europäischer Steuerzahlerpreis des Bundes der Steuerzahler Deutschland
  • 2001: Ernennung zum Honorarkonsul von Irland für Bayern und Baden-Württemberg durch den Irischen Außenminister Brian Cohen
  • 2002: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • Goldene Ehrennadel der Wittelsbacher für sein Engagement für den modernen Fünfkampf
  • 2007: Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • 2010: Ernennung zum Honorargeneralkonsul von Irland für Bayern und Thüringen durch den irischen Außenminister Micheál Martin[2]
  • 2010: Ehrendoktorwürde der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München
  • 2011: Verleihung des "King Fellow Awards" durch die European University - Center for Management Studies

Publikationen

Sekundärliteratur

  • Uwe Kanning: Wie Sie garantiert nicht erfolgreich werden! Dem Phänomen der Erfolgsgurus auf der Spur. Lengerich: Pabst, 2007, ISBN 978-3899673883

Einzelnachweise

  1. Welt Online: Das elfte Gebot - Konsalik, Kolle und der Kommunikator: Die Philosophie des Medienmanagers Josef von Ferenczy. 25. September 2000
  2. Embassy of Ireland - Germany: Honorargeneralkonsulate von Irland in Deutschland

Weblinks


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