Erich Glückauf

Erich Glückauf

Erich Glückauf (* 12. September 1903 in Wittlich; † 23. April 1977 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD und SED).

Erich Glückauf war der Sohn eines Buchdruckers. Nach dem Besuch der Volks- und Realschule war er als Berg-, Land- u. Bauarbeiter tätig. 1920 trat Erich Glückauf dem Kommunistischen Jugendverband bei und kämpfte in der sogenannten Roten Ruhrarmee gegen die Freikorps und die Reichswehr der Weimarer Republik.

In der KPD, der er 1922 beitrat, arbeitete Erich Glückauf als Funktionär und Redakteur in Ostwestfalen und am Niederrhein. Von 1936 bis 1939 nahm er in einer Internationalen Brigade am Spanischen Bürgerkrieg teil und war Redakteur am Deutschen Freiheitssender 29,8. Danach ging er nach Amsterdam, wo er inhaftiert wurde. Nach der Haft wurde er nach Belgien abgeschoben. Anschließend konnte er über Norwegen nach Schweden emigrieren, wo er jedoch bis 1943 interniert wurde. 1943 wurde er Chefredakteur der deutschsprachigen antifaschistischen Zeitschrift „Politische Information“.

Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der SED. 1946 wurde er Chefredakteur der SED-Zeitung Landes-Zeitung in Schwerin. Von 1946 bis 1949 war er Mitglied des Mecklenburgischen Landtages dessen Präsidium er angehörte, bis 1950 der SED-Landesleitung Mecklenburg. Von 1961 bis 1968 gehörte er, als "Abgesandter" der SED, dem in (Ost-)Berlin arbeitenden Politbüro der in der Bundesrepublik Deutschland illegal agierenden KPD an. von 1974–1977 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Marxismus-Leninismus.

An seinem 80. Geburtstag im Jahre 1983 wurde eine Straße im Ost-Berliner Bezirk Marzahn nach Erich Glückauf benannt. Nach der Wende wurde die Erich-Glückauf-Straße jedoch zu Ehren des SED-Kritikers Robert Havemann in Havemannstraße umbenannt.

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 250-251, ISBN 3-320-02044-7.
  • Gottfried Hamacher. Unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland": Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)
  • Michael F. Scholz: Erich Glückauf. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Glückauf (Begriffsklärung) — Glückauf steht für: Glückauf, ein Bergmannsgruß Glückauf (1886), Öltankschiff der Waried Tankschiff Reederei Glückauf (1912), Passagiermotorboot der Deutschen Reichsbahn auf dem Bodensee Glückauf 2, Bäder und Lazarettschiff Glückauf, Tochterboot… …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Matthes — Erich Fürchtegott Matthes (* 3. August 1888 in Neuhausen/Erzgeb.; † 12. Januar 1970 in Hartenstein) war ein deutscher völkischer Verleger und erzgebirgischer Heimatforscher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Stach — (* 4. Februar 1896 in Berlin; † 8. März 1990)[1] war ein deutscher Geologe, bekannt für Arbeiten über Kohle und deren Petrographie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern (1946–1952) 1. Wahlperiode — Diese Liste gibt einen Überblick über die Mitglieder des Landtages von Mecklenburg Vorpommern in der Sowjetischen Besatzungszone in der 1. Wahlperiode vom 19. November 1946 bis zum 6. Oktober 1950. Die Landtagswahl fand am 20. Oktober 1946 statt …   Deutsch Wikipedia

  • Freiheitssender 904 — Der Deutsche Freiheitssender 904 (DFS 904) wurde 1956 von der DDR in Reaktion auf das Verbot der KPD in der Bundesrepublik Deutschland als Hörfunksender auf Mittelwelle installiert. Der Sendebetrieb wurde am Tag des KPD Verbotes, am 17. August… …   Deutsch Wikipedia

  • Landtag Mecklenburg-Vorpommern (DDR) — Der Landtag Mecklenburg Vorpommern war das Landesparlament des Landes Mecklenburg Vorpommern in der SBZ und DDR von 1946 bis zur Suspendierung der Länder 1952. Im Januar 1947 wurde das Land in Land Mecklenburg umbenannt. Die Bezeichnung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Landtag Mecklenburg-Vorpommern (SBZ) — Der Landtag Mecklenburg Vorpommern war das Landesparlament des Landes Mecklenburg Vorpommern in der SBZ und DDR von 1946 bis zur Suspendierung der Länder 1952. Im Januar 1947 wurde das Land in Land Mecklenburg umbenannt. Die Bezeichnung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Machui — Artur von Machui (* 5. August 1904 in Ocklitz/Eichwall (Schlesien), † 6. April 1971 in Hamburg) war ein deutscher Agrarexperte und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Artur Illner — Richard Stahlmann (* 15. Oktober 1891 in Königsberg; † 25. Dezember 1974 in Berlin; eigentlich Artur Illner) war ein Funktionär der KPD/SED und Nachrichtendienstspezialist. Leben Der aus einer Handwerkerfamilie stammende Illner machte eine… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”