Erich Burck

Erich Burck

Erich Burck (* 30. November 1901 in Grimma; † 10. Januar 1994 in Kiel) war ein deutscher Altphilologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabstein von Erich Burck auf dem Parkfriedhof Eichhof

Von 1921 bis 1925 studierte Erich Burck in Leipzig Klassische Philologie. 1931 habilitierte er sich in Münster, wo er auch seine erste Dozentur übernahm, der eine Lehrstuhlvertretung in Berlin folgte. 1935 wurde Burck außerordentlicher Professor an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, drei Jahre später schließlich daselbst ordentlicher Professor für Klassische Philologie. Während des Zweiten Weltkrieges nahm er zudem die Position des Dekans der Fakultät ein. 1946 wurde er Prorektor und 1961/62 Rektor der Universität. Auch nach seiner Emeritierung blieb er der Kieler Universität verbunden. 1972 erhielt er für sein Engagement die Universitätsmedaille und 1982 wurde er darüber hinaus zum Ehrensenator ernannt.

In seiner Forschung und Sichtweise auf die Literatur der Antike war Burck besonders von seinem wissenschaftlichen Lehrer Richard Heinze geprägt. Er beschäftigte sich mit antiken und humanistischen Wertbegriffen sowie Werten und Gehalt antiker Historiographie und Dichtung u. a. in den Werken von Vergil, Livius, Horaz und Properz. Außerdem widmete er sich dem römischen Manierismus. Als Mitherausgeber betreute er die renommierte Fachzeitschrift Gnomon (ab 1939) und die Schriftenreihe Zetemata (ab 1951).

Bei seinem wissenschaftlichen Streben war Burck stets bemüht, eine Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Gymnasium auf dem Gebiet der lateinischen und griechischen Literatur zu ermöglichen und zu fördern. Das tat er sowohl in seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes (1952–1956), zu dessen Ehrenvorsitzendem er später ernannt wurde, als auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Landesschulbeirats Schleswig-Holsteins. Außerdem fungierte er zeitweilig als Fachgutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie als Vorstandsmitglied der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Über lange Jahre war Burck zudem zweiter Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft.

Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurden ihm Ehrendoktorwürden der Universitäten von Athen und Rennes, der Orden Palmes Académiques sowie das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.

Erich Burck konnte sich fließend in lateinischer Sprache unterhalten.

Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Eichhof bei Kiel.

Schriften (Auswahl)

  • 1934 Die Erzählkunst des Titus Livius
  • 1950 Einführung in die dritte Dekade des Livius
  • 1961 Römische Liebesdichtung
  • 1966 Vom Menschenbild in der römischen Literatur
  • 1969 Die Frau in der griechisch-römischen Antike
  • 1971 Vom römischen Manierismus
  • 1992 Das Geschichtswerk des Titus Livius

Literatur

  • Erich Burck: Leipzig 1921–1925: Richard Heinze (1867–1929), Alfred Körte (1866–1946), Erich Bethe (1863–1940). In: Eikasmós. Band 4, 1993, S. 61–70.

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