Ergebnismenge

Ergebnismenge

Als Ergebnismenge oder Stichprobenraum bezeichnet man im mathematischen Teilgebiet der Stochastik die Menge aller möglichen Ergebnisse (Resultate) eines Zufallsexperiments oder eines Zufallsvorgangs, die Menge aller Elementarereignisse. Für einen Würfelwurf ist die Ergebnismenge beispielsweise {1, 2, 3, 4, 5, 6}. Als Formelzeichen verwendet man meist Ω.

Eine beliebige Teilmenge der Ergebnismenge wird gewöhnlich als Ereignis bezeichnet.

Es ist durchaus möglich, dass es zu einem Zufallsexperiment zwei oder mehr vernünftige Ergebnismengen gibt. Betrachte man beispielsweise das Zufallsexperiment eine Karte aus einem Kartenspiel zu ziehen, so kann die Ergebnismenge die Kartenwerte (As, 1, 2, ...) oder die Farbenwerte (Kreuz, Pik, Herz, Karo) umfassen. Eine vollständige Aufzählung der Ergebnisse würde jedoch sowohl den Kartenwert als auch die Farbe berücksichtigen. Eine entsprechende Ergebnismenge kann als kartesisches Produkt der beiden vorausgegangenen Ergebnismengen erzeugt werden.

Ergebnismengen treten naturgemäß bei einer einfachen Herangehensweise an die Wahrscheinlichkeitstheorie auf, sind aber auch bei Wahrscheinlichkeitsräumen wichtig. Ein Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,Σ,P) baut auf einer Ergebnismenge Ω auf, definiert aber eine Menge von „interessanten Ereignissen“, die Ereignisalgebra Σ, auf der das Wahrscheinlichkeitsmaß P definiert wird.

Für eine explizitere Darstellung im Kontext und mit einem Beispiel siehe den Artikel Wahrscheinlichkeitstheorie.

Begriffswirrwarr: Ereignisraum - Ergebnismenge

In der Literatur wird nicht immer sorgfältig zwischen den Begriffen Ereignisraum und Ergebnismenge unterschieden. Deshalb kommt es vor, dass die Ergebnismenge als Ereignisraum bezeichnet wird.

Literatur

  • Rainer Schlittgen: Einführung in die Statistik: Analyse und Modellierung von Daten. 9. Auflage, Oldenbourg, München Wien 2000, ISBN 3-486-25465-0

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ergebnismenge — in der Statistik die Menge aller möglichen Ergebnisse eines ⇡ Zufallsvorganges; z.B. beim einmaligen Würfeln die Menge der ganzen Zahlen von eins bis sechs …   Lexikon der Economics

  • Liste univariater Wahrscheinlichkeitsverteilungen — Diese Liste univariater Wahrscheinlichkeitsverteilungen gibt einen Überblick über die bekanntesten univariaten (eindimensionalen) Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Wahrscheinlichkeitsverteilungen beschreiben, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Wahrscheinlichkeitstheorie — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Modellierung und der Untersuchung von Zufallsgeschehen beschäftigt. Gemeinsam mit der mathematischen Statistik, die anhand von… …   Deutsch Wikipedia

  • Gegenwahrscheinlichkeit — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Kolmogorov-Axiome — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Kolmogorow-Axiom — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Kolmogorow-Axiome — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Komplementärwahrscheinlichkeit — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Laplace-Versuch — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Wahrscheinlichkeitsaxiome — Die Wahrscheinlichkeitstheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik. Gemeinsam mit der Kombinatorik und der mathematischen Statistik bildet sie das mathematische Teilgebiet der Stochastik, die von der Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”