Erfurter Teigwaren

Erfurter Teigwaren
Erfurter Teigwaren GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1793
Sitz Erfurt
Leitung Gerhard Gabel
Thomas Kirschner
Mitarbeiter 100[1]
Umsatz ca. 20 Millionen €
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.erfurter-teigwaren.de

Die Erfurter Teigwaren GmbH wurde 1793 in Erfurt gegründet und ist damit der älteste Nudelhersteller Deutschlands. Heute werden vor allem Nudeln für Handelsmarken und die Lebensmittelindustrie hergestellt, die in Fertigprodukten verwendet werden.

Geschichte

Johann Peter Belling begann 1793 mit der Nudelherstellung und versorgte von 1806 bis 1813 die durchziehenden französischen Truppen, unter Napoléon, mit Nudeln[2].

Im Jahr 1860 übernahm Ferdinand North die Nudelfabrik und die Großhandlung der Firma „J. P. Belling’s Uwe und Co.“ und begann mit der Modernisierung der Herstellung (unter anderem wurde die Produktion auf Dampfbetrieb umgestellt). Außerdem nahm er mehrere Rezepturveränderungen vor. North gab erstmals zur Geschmacksverfeinerung der Nudeln Eier zu und verwendete ein kleberhaltiges Weizenmehl, dass er aus Österreich beschaffte.

1886 übergibt Ferdinand North das Unternehmen an seinen Sohn Georg North, der in Folge die Produktion ausbaut, die Qualität fortlaufend verbessert und sie so zur größten Nudelfabrik Mitteldeutschlands macht. Für seine Leistungen wurden ihm viele Auszeichnungen verliehen, so zum Beispiel die königlich preußische Staatsmedaille für gewerbliche Leistungen. Die Teilnahme an der Weltausstellung 1904 in St. Louis brachte der North’schen Nudelfabrik den ersten Preis der Branche ein.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen unter Sequestion gestellt und Hans North zum Treuhänder der Firma ernannt. 1946 erfolgte die Rückgabe an die Familie North.

Eine erneute Sequestion erfolgte 1948, als das Unternehmen der Hauptverwaltung der volkseigenen Betriebe unterstellt wurde. Der Rechtsnachfolger wurde der Verband Thüringer Konsumgenossenschaften. Die Firma „F. North“ wurde aus dem Handelsregister gelöscht und firmierte fortan unter dem Namen „Konsum – Teigwarenfabrik“. Das bis dahin verwendete Firmenlogo „Huhn umgeben von einen Ährenkranz mit Eiern“ wurde durch das Firmenlogo „Suppenschüssel mit dem Begriff KOSTE“ ersetzt. Später wurde dieser Betrieb dem Kombinat Süß- und Dauerbackwaren mit Sitz in Leipzig des Verbandes der Konsumgenossenschaften zugeordnet.

Durch die Montage einer Teigwarenherstellungsanlage der Bühler AG aus der Schweiz für kurzgeschnittene Nudeln 1978 konnte die Produktion auf jährlich 4000 Tonnen gesteigert werden.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt. Zum Geschäftsführer wurde der ehemalige Betriebsdirektor, E. Tessmer, bestellt. Nach der Auflösung des Kombinats in Leipzig wurde der Betrieb dem Verband der Konsumgenossenschaften in Berlin übergeben und der Verband wurde alleiniger Gesellschafter des Unternehmens.

2001 entschloss sich der Konsumverband e.G. zum Verkauf der Erfurter Teigwaren GmbH, die Heyl GmbH & Co. KG aus Bad Langensalza erhielt den Zuschlag. Der Standort Leisnig wurde 2002 geschlossen und die Fertigung nach Erfurt verlagert. Die Firmengruppe Heyl gab Anteile an die Spaichinger Nudelmacher in Spaichingen ab. Es erfolgte die Bildung der E&S Nudelholding mit Mehrheit der Spaichinger Nudelmacher. 2003 übernahm die Holding Teile der Novetta Teigwarenfabrik Berlin, die in das Erfurter Werk integriert wurden.

Einzelnachweise

  1. Zahlen-Daten-Fakten
  2. Aufzeichnungen des Erfurter Stadtarchivs

Weblinks


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