Erfindung des Telefons

Erfindung des Telefons

Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen historisch bekannten Personen und Ereignissen, die zur Entwicklung des Telefons geführt haben. Wer hierbei als der wahre Erfinder gelten darf, wird vielfach kontrovers betrachtet.

Die Entwicklung des Telefons wäre ohne die elektrische Übertragung von Zeichen nicht möglich gewesen. Bereits 1833 wurden in Göttingen durch Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Eduard Weber die Übertragung von kodierten Signalen über elektrische Leitungen in der Praxis umgesetzt. Dieses anfänglich noch sehr umständliche und zeitaufwändige Verfahren wurde im Laufe der Zeit von anderen weiterentwickelt. Es folgten Verbesserungen bis hin zum Fernschreibersystem.

Der Artikel 'Erfindung des Telefons' behandelt die direkte Übertragung von Schallwellen (vor allem gesprochener Sprache) über elektrische Signale und feste Leitungen. Beide Übertragungsarten wurden später auch in der Funktechnik benutzt.

Inhaltsverzeichnis

1837 – Charles Grafton Page

Der Amerikaner Charles Grafton Page (1812–1868) platzierte 1837 eine vom Strom durchflossene Drahtspirale zwischen den Polen eines Hufeisenmagneten. Er beobachtete, dass beim Auftreten und Verschwinden des Stroms tönende Schwingungen auftraten. Er nannte diese Erscheinung „galvanic music“.[1][2]

1844 – Innocenzo Manzetti

Innocenzo Manzetti

1844 postulierte Innocenzo Manzetti (1826–1877), dass es die Möglichkeit gibt, einen Telegrafen zu verwirklichen. Anfang der 1860er Jahre begann Manzetti wieder mit der Arbeit an seinem Telegrafen. 1864–1865 erschuf er einen elektrischen Apparat, der in der Lage war, die menschliche Stimme über einen halben Kilometer zu übertragen. Der Apparat wurde beachtlich verbessert im Sommer 1865 der Presse vorgestellt. Zeitungen in aller Welt gaben bekannt, dass es nun möglich ist, das menschliche Wort auf weite Distanzen mittels eines elektrischen Apparates zu übertragen.

Dem damals noch unbekannten Antonio Meucci, welcher nach Amerika auswanderte, war etwas Vergleichbares gelungen. Wenige Monate nachdem Meucci von Manzettis Erfindung las, schrieb er an eine amerikanische Zeitung „Ich kann die Erfindung von Herrn Manzetti nicht leugnen“ und beschrieb sogleich seinen Prototyp von einem Fernsprechapparat, welcher viel weniger perfektioniert war als der von Manzetti: Bei Meuccis Apparat war man gezwungen, eine Klemme zwischen die Zähne zu stecken, während man mit dem Telefon von Manzetti schon mit einem Hörer frei sprechen konnte. Manzetti konnte seine Erfindung nicht patentieren, weil er nicht genug Geld hatte. Meucci dagegen patentierte seine Erfindung, bekam aber nur ein vorläufiges Patent, welches er ständig erneuern musste. Als er 1871 die für die Erneuerung erforderliche Summe nicht aufbringen konnte, lief das Patent 1873 aus.

1854 – Charles Bourseul

Erste Denkansätze zu einem Telefon gab es um 1854, als von Seiten des Militärs der Wunsch nach schnelleren Kommunikationsmitteln aufkam. Der Pariser Telegrafenbeamte Charles Bourseul (1829–1912) verfasste darauf ein Referat über mögliche Techniken der elektrischen Sprachübertragung. Er schlug eine bewegliche Platte vor, die abwechselnd einen Stromkreis öffnet oder schließt. Weder Wissenschaftler noch die Öffentlichkeit der damaligen Zeit erkannten jedoch die Bedeutung von Bourseuls Idee; man bezeichnete ihn als Träumer und „harmlosen Irren“. Bourseul gab darauf seine Pläne für die Umsetzung der Idee auf.

1860 – Antonio Meucci

Antonio Meucci

In New York entwickelte der aus Italien stammende Theatermechaniker Antonio Meucci (1808–1889) eine Fernsprechverbindung für seine Frau, die aufgrund eines rheumatischen Leidens ihr Zimmer nicht verlassen konnte. Meucci stellte sein Gerät 1860[3] öffentlich vor und beschrieb es in einer italienischsprachigen Zeitung in New York.

Finanzielle Verluste durch Spekulationsgeschäfte beendeten seine Unabhängigkeit. Aufgrund von Verbrennungen durch einen Kesselzerknall 1866 war Meucci auf ein dreimonatiges Krankenlager angewiesen, was zu seiner Entlassung führte und seine Frau dazu zwang, einige seiner Arbeitsmodelle zu verkaufen, darunter das eines Telefons. Dennoch führte Meucci später die Arbeit fort und stellte 1871 einen Patentantrag darauf. Für die endgültige Anmeldung konnte er jedoch die Kosten nicht aufbringen, die Gültigkeit der Vormerkung erlosch 1873. Auch eine Kontaktaufnahme mit der Western Union Telegraph Company war für Meucci erfolglos.

Alexander Graham Bell kam im Laufe dieser Ereignisse in den Besitz von Meuccis Materialien und Unterlagen. Als Meucci 1874 seine Gerätschaften und Unterlagen zurückforderte, wurde ihm mitgeteilt, man habe diese verloren. Nachdem Bell 1876 „sein“ Telefon zum Patent anmeldete, versucht Meucci, dies anzufechten. Trotz jahrzehntelanger Streitigkeiten und dem Versuch, wenigstens finanzielle Entschädigung von Bell zu erhalten, gelang ihm dies nicht. Er starb verarmt.

Am 11. Juni 2002 würdigte das Repräsentantenhaus des amerikanischen Kongresses der Vereinigten Staaten in einer Resolution Antonio Meuccis Erfindung und seine Arbeit bei der Einführung des Telefons.[4]

1861 – Philipp Reis

Philipp Reis

Philipp Reis (1834–1874) gelang es als erstem Menschen, eine funktionierende elektrische Fernsprechverbindung aufzubauen.[5] Im Zuge seiner Erfindung hatte er auch das Kontaktmikrophon entwickelt und das Wort „Telephon“ eingeführt. Der aus dem hessischen Gelnhausen stammende Bäckersohn hatte in Frankfurt und Friedrichsdorf eine höhere Ausbildung erhalten und wurde als Lehrer für Physik und Mathematik am Institut des Hofrats Garnier in Friedrichsdorf eingestellt.

Postkarte zu Ehren von Philipp Reis

Zwischen 1858 und 1863 entwickelte er drei verschiedene jeweils verbesserte Prototypen seines Telefons.[6] Grundlage war das Holzmodell einer Ohrmuschel, das er für den Physikunterricht entwickelt hatte. Als nachempfundenes Trommelfell diente ihm ein Stück Naturdarm mit einem feinen Platinstreifen als simuliertes Gehörknöchelchen. Trafen Schallwellen auf dieses „Trommelfell“, versetzten sie es in Schwingungen, die den Stromkreis zwischen Metallstreifen und Drahtfeder unterbrachen. Im Laufe seiner Versuche erkannte Reis, dass statt des Ohrmodells auch ein mit einer Membran bespannter Schalltrichter verwendet werden konnte. Als Empfänger diente ihm eine Kupferdrahtspule, die er um eine Stricknadel gewickelt hatte. Durch diese Spule flossen nun die vom Sender ausgesandten Stromimpulse. Die bewegte Nadel übertrug die Impulse wieder in Schallwellen; zur Verstärkung der Töne setzte Reis ein Holzkästchen als Resonanzboden ein.

Am 26. Oktober 1861[7] führte er den Fernsprecher zahlreichen[8] Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt erstmals öffentlich mit der Durchsage "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat"[9] vor.[7] Danach verbesserte Reis den Apparat bis 1863 wesentlich[10] und verkaufte ihn in größeren Mengen weltweit als wissenschaftliches Demonstrationsobjekt.[11] So kamen auch Exemplare in die USA. Dort wurde ab 1868 mit der deutschen Erfindung gearbeitet.[12] Alexander Graham Bell hatte bereits 1862 in Edinburgh ein frühes Modell des Reis’schen Telefons kennengelernt [6]. 1875 experimentierte er mit dem Reis'schen Telefonapparat [12] und profitierte von der für ihn wichtigen Grundlagenforschung des Deutschen.[13] Daher machte sich Bell mit seinem Assistenten Thomas A. Watson daran, einen Apparat zu bauen, der – ähnlich dem Reis’sche Telefon – die Schwingungen einer Membran in elektrische Schwingungen umwandelte.

Zeichnung der Versuchsanordnung von Philipp Reis

1865 konnte der britisch-amerikanischer Erfinder David Edward Hughes in England gute Resultate mit dem deutschen „Telephon“ erzielen.[14]

Ein 1947 von der Telefonfirma STC durchgeführter Test mit diesem Telefon bestätigte die noch zu Lebzeiten von Reis durchgeführten Versuche internationaler Experten. So wurde erneut festgestellt, dass der Reis’sche Fernsprecher Sprache sehr gut übermittelte. Diese Tatsache wurde von Frank Gill, dem Vorsitzenden von STC, bewusst jahrelang geheimgehalten, da er in Geschäftsbeziehung zur AT&T stand und das Geschäftsklima nicht belasten wollte.

Besonders deutsche Wissenschaftler, wie der bekannte Akademiker Johann Christian Poggendorff, ließen sich aber von Reis’ Idee nicht überzeugen, obwohl es auch positive Unterstützung aus der Kommunikationsbranche, speziell durch den einflussreichen Wilhelm von Legat gegeben hat. Vielen Experten schien die bereits ausgereiftere Telegraphie als weit überlegen.

1875 – Elisha Gray

Elisha Gray

Der vielseitige amerikanische Handwerker Elisha Gray (1835–1901) befasste sich auch mit Elektrizität und Telegrafie. Er reichte erstmals 1876 – zwei Stunden nach Bell – ein Patent für ein telegrafisches Gerät ein; ihm folgten 50 weitere zur Telegrafentechnik. 1869 gründete Gray in Cleveland, Ohio eine Elektrizitätsfirma, die später in Chicago mit der Western Electric Manufacturing Company zur Western Electric Company vereinigt wurde. 1878 trat Gray aus der Firma aus, um sich der Verwertung seiner Erfindungen zu widmen, die vor allem Relais und Drucktelegrafen waren.

1875 begann Gray Versuche mit der elektrischen Übertragung von Tönen, deren Ergebnis er 1876 in einem Patentgesuch niederlegte. Diesem Patentantrag kam jedoch Alexander Graham Bell um zwei Stunden zuvor, und Bells Antrag wurde dem von Gray vorgezogen. Gray verbündete sich darauf mit der Western Union Telegraph Company, der damals größten Telegrafengesellschaft, die zuvor nicht am Kauf des Patents von Bell interessiert gewesen war. Die „Western Union“ fing ebenfalls an, ein Telefonnetz aufzubauen. Bald darauf begannen die ersten Patentprozesse, in denen Bells Anteil an der Erfindung des Telefons zur Debatte stand. Gray und der mit ihm verbündeten Western Electric Company gelang es dabei nicht, ihre Ansprüche gegen Bell durchzusetzen.

1876 – Alexander Graham Bell und Thomas A. Watson

Alexander Graham Bell spricht in ein Telefon

Der im schottischen Edinburgh geborene und später nach Kanada emigrierte Taubstummenlehrer Alexander Graham Bell, der 1873 eine Privatschule für Stimmphysiologie eröffnet hat, führte Versuche mit einem „harmonischen Telegraphen“ zur Mehrfachtelegrafie bzw. der gleichzeitigen Übertragung mehrerer Informationen durch. Dabei erkannte er, dass für die Wiedergabe von Sprache Veränderungen des Stromflusses anstelle von dessen wiederholter Unterbrechung nötig sind. Bell hatte in den Erkenntnissen der elektromagnetischen Induktion, die auf den Physiker Michael Faraday (1791–1867) zurückgehen, zwar schon eine Lösung für die Umsetzung gefunden. Es mangelte jedoch an den zur Durchführung notwendigen Fachkenntnissen.

Bells Telefon hat zwei Vorgängerentwicklungen zur wesentlichen Grundlage. Bereits 1860 hatte der italo-amerikanische Erfinder Antonio Meucci einen Fernsprechapparat vorgestellt.[3] Meucci stellte 1871 einen Patentantrag. Für die endgültige Anmeldung konnte er, der sich damals in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befand, jedoch die Kosten nicht aufbringen und die Gültigkeit der Vormerkung erlosch 1873. Inzwischen war Bell, der jetzt in den ehemaligen Werkstätten von Meucci arbeitete, auf dessen Materialien und Unterlagen gestoßen und konnte sie als Grundlage für sein Telefon nutzen. Als Meucci 1874 seine Gerätschaften und Unterlagen zurückforderte, wurde ihm mitgeteilt, man habe diese verloren. Trotz jahrzehntelanger Streitigkeiten gelang es Antonio Meucci nicht, das Patent oder wenigstens finanzielle Entschädigungen von Bell zu erhalten. Er starb als verarmter Mann. Am 11. Juni 2002 würdigte das Repräsentantenhaus des amerikanischen Kongresses der Vereinigten Staaten in einer Resolution, Antonio Meuccis Erfindung und seine Arbeit bei der Einführung des Telefons.[15]

Von 1858 bis 1863[6] hatte Johann Philipp Reis die ersten funktionierenden Geräte[16] zur Übertragung von Tönen über elektrische Leitungen entwickelt und seiner Erfindung den Namen „Telephon“ gegeben. Am 26. Oktober 1861[7] führte er den Fernsprecher zahlreichen[8] Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt erstmals öffentlich vor.[7] Danach verbesserte Reis den Apparat bis 1863 wesentlich[10] und verkaufte ihn in größeren Mengen weltweit als wissenschaftliches Demonstrationsobjekt.[17] So kamen Exemplare unter anderem auch nach Großbritannien und in die USA.

Bereits 1862 hatte Bell ein frühes Modell des Reis’schen Fernsprechers in Edinburgh kennengelernt.[6][12] Ab 1868 wurde in den USA mit der deutschen Erfindung gearbeitet..[12] Im März 1875 experimentierte Bell mit dem Reis'schen Telefonapparat an der amerikanischen Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian Institution[6][12] und profitierte von der für ihn wichtigen Grundlagenforschung des Deutschen.[13] Daher machte sich Bell mit seinem Assistenten Thomas A. Watson daran, einen Apparat zu bauen, der – ähnlich dem Reis’schen Telefon – die Schwingungen einer Membran in elektrische Schwingungen umwandelte.

Nach etlichen Versuchen ließ Bell am 14. Februar 1876 den Prominentenanwalt Gardiner Greene Hubbard, dessen Tochter er zu heiraten gedachte, mit einem vage formulierten Patentantrag für ein Telefon zum Amt gehen. Nur zwei Stunden später versuchte der Lehrer, Erfinder und Unternehmer Elisha Gray ebenfalls, ein Telefon anzumelden. Im Gegensatz zu Bell, der mit seinen Experimenten letztendlich noch nicht zu einem Ziel gekommen war, beschrieb Gray sein Telefon in einer detaillierten Schrift.[18] In der Folge zeigte sich, dass Bells Patentanmeldung überhaupt nicht funktionieren konnte. Doch er war in Eile, da ihm bekannt geworden war, dass noch weitere Erfinder an Telefonen arbeiteten.[19]

Drei Wochen später, am 7. März, erhielt Bell das Patent für sein Telefon.[20] Ihm kam dabei zugute, dass wenige Jahre zuvor das Patentamt den Verzicht auf die Vorlage eines funktionierenden Modells zum Patentantrag beschlossen hatte. Dieses Patent, das ihm zugesprochen wurde, hatte den unschätzbaren Wert, dass Bell damit allen anderen Konkurrenten die Aktivitäten auf dem Gebiet des Telefons untersagen lassen konnte. Auch die mächtige Western Union Telegraph Company, die Elisha Gray unter Vertrag hatte und in Reaktion auf die Patenterteilung von Thomas Alva Edison ein anderes Gerät als das von Bell entwickeln ließ, scheiterte nach zahllosen Prozessen daran. Bell konnte alle der insgesamt fast 600 folgenden Prozesse für sich entscheiden, da die Gerichte sich meist darauf beriefen, dass Bell als Erster das Patent erhalten hatte.

Der Patentstreit begann, als Bell bei der späteren praktischen Ausführung seines Telefons unter anderem einen regelbaren Widerstand verwendete, der nicht in seiner Patentschrift aufgeführt war, wohl aber in Elisha Grays Antrag ausführlich vorkam. Nun wurden die Stimmen lauter, die eine illegale Verbindung zwischen Bell und dem Patentamt sahen. Ein Beamter beschuldigte sich selbst der Bestechung, jedoch wurde seine scheinbar wankelmütige Aussage auch in der internationalen Fachpresse bezweifelt.[21]

Auch bei anderen wesentlichen Details plünderte Bell die Patentschrift Grays. Der von Bell drei Wochen nach der Anmeldung und drei Tage nach der Erteilung des Patents von ihm vorgeführte erste Prototyp bestand unter anderem aus einer Membran und einem Mikrofon, wie sie in Grays Patentantrag angegeben waren. Bells fachkundiger Assistent Thomas Watson (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen ersten Präsidenten der IBM (1874–1956)) nahm in der Folge noch weitere Verbesserungen vor. Ab 1877 wurde ein neuartiger Schallwandler verbaut, der den druckabhängigen Übergangswiderstand zwischen Membran und einem Stück Kohle zur Signalgewinnung nutzte. Als Erfinder dieses Kohlemikrophons, das auf dem von Philipp Reis erfundenen Kontaktmikrophon aufbaut, gelten sowohl der britisch-amerikanische Konstrukteur und Erfinder David Edward Hughes, der 1865 mit einem importierten Telefon des Deutschen experimentiert hatte[22] als auch der deutsch-amerikanische Erfinder Emil Berliner 1877 während seiner Tätigkeit bei der Bell Telephone Company. Dennoch dauerte es noch bis 1881, bis das Bell-Telefon praktisch einsatzfähig war.

Wie schon Charles Bourseul hatte jedoch auch Bell Schwierigkeiten, die Öffentlichkeit für die Erfindung zu begeistern. Die für den Erfolg seiner Erfindung notwendige Berühmtheit brachten schließlich Wissenschaftler im Gefolge des damaligen Kaisers von Brasilien, Pedro II., dem das Telefon auf einer Ausstellung im Juni 1876 vorgeführt wurde. Die Wissenschaftler sahen in dem Apparat „das größte Wunder, das je auf dem Gebiet der Elektrizität vollbracht worden ist“ und trugen so entscheidend zur Verbreitung bei. Bell selbst war der Wert seiner Erfindung durchaus bewusst, und so gründete er 1877 die Bell Telephone Company, die in den Vereinigten Staaten den Bau eines Fernsprechnetzes übernehmen sollte. Die Bell Telephone Company benannte sich 1885 in American Telephone and Telegraph Company (AT&T) um und wurde der bis heute weltgrößte Telefonkonzern.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fernsprecher. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 153.
  2. Charles Grafton Page
  3. a b Thomas Görne: Tontechnik, Hanser Verlag, 2008, ISBN 3446415912, S. 201
  4. Resolution des amerikanischen Kongresses vom 11. Juni 2002
  5. Werner Rammert: Technik aus soziologischer Perspektive, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1993, ISBN 3531124218, S. 249
  6. a b c d e Silvanus P. Thompson: „Philipp Reis: Inventor of the telephone, E. & F.N. Spon, London 1883
  7. a b c d Horst Kant: „Ein mächtig anregender Kreis“ – die Anfänge der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin, Preprint 2002, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin 2002
  8. a b Ferdinand Rosenberger: Die Geschichte der Physik, Verlag Georg Olms, Frankfurt am Main 1882, S. 792
  9. ABC der Deutschen Erfindungen. Reportage von Dorothee Ott und Kristine von Soden. Hessischer Rundfunk, 23. Dezember 2010
  10. a b Hermann Julius Meyer: Meyers Konversationslexikon, Bibliographisches Institut, Leipzig, 1894, S. 314
  11. Werner Rammert: Technik aus soziologischer Perspektive, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1993, ISBN 3531124218, S. 234
  12. a b c d e Joachim Beckh: Blitz und Anker, Band 1: Informationstechnik - Geschichte und Hintergründe, Books on Demand, 2005, ISBN 3833429968, S. 223
  13. a b Rudolf Vierhaus (Herausgeber): Deutsche biographische Enzyklopädie, 2. überarbeitete Auflage, K. G. Saur Verlag, München u. Leipzig 2007, ISBN 978-3-598-25030-9, S. 303
  14. E.C.S.: Calendar of Scientific Pioneers, Nature 106, 13. Januar 1921, S. 650f.
  15. Resolution des amerikanischen Kongresses vom 11. Juni 2002
  16. Werner Rammert: Technik aus soziologischer Perspektive, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1993, ISBN 3531124218, S. 249
  17. Werner Rammert: Technik aus soziologischer Perspektive, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1993, ISBN 3531124218, S. 234
  18. Jörg Becker: Fern-Sprechen: Internationale Fernmeldegeschichte, -soziologie und -politik, Verlag Vistas, 1994, ISBN 3891580940, S. 52
  19. Bernd Fleßner: Geniale Denker und clevere Tüftler 20 bahnbrechende Erfindungen der Menschheit, Verlag Beltz & Gelberg, 2007, ISBN 3407753292, S. 74
  20. Patent US174465: Improvement in Telegraphy. Angemeldet am 14. Februar 1876, veröffentlicht am 7. März 1876, Erfinder: Alexander Graham Bell.
  21. Elektrotechnischer Verein (Hrsg.): Elektrotechnische Zeitschrift, 9. Jahrgang, Verlag Julius Springer, 1888, S. 231
  22. E.C.S.: Calendar of Scientific Pioneers, Nature 106, 13. Januar 1921, S. 650f.

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