Erdäpfelschmarrn

Erdäpfelschmarrn
Rösti

Rösti, eine Spezialität der Deutschschweizer Küche, ist ein flacher, in heisser Butter oder Fett in der Pfanne ausgebackener Fladen aus geraffelten gekochten (Gschwelti) oder rohen Kartoffeln, die nur durch die in den Kartoffeln enthaltene Stärke gebunden werden. Eine Rösti kann zudem mit diversen Zutaten, beispielsweise Speck (Berner Rösti), Zwiebeln, Käse, Gemüse, Äpfeln oder frischen Kräutern angereichert oder mit Käse überbacken werden.

Rösti gilt als klassische Beilage zu Zürcher Geschnetzeltem.

Die schweizerische Aussprache lautet: [ˈrøːʃti] (wie „Rööschti“ – also mit betontem, langem „ö“, und „sch“ statt des kurzen „s“). Statt „Rösti“ ist deshalb vereinzelt auch die Schreibweise „Röschti“ zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Zubereitungsvarianten

Um die richtige Herstellung der Rösti gibt es in der Schweiz grosse Meinungsverschiedenheiten, insbesondere in der Frage, ob rohe oder vorgekochte Kartoffeln verwendet werden sollen und welche Kartoffelsorte am besten geeignet ist.

Dieser Rösti-Streit ist auch ein Streit zwischen den beiden Polen Bern und Zürich, denn die Berner verwenden gekochte Kartoffeln, die Zürcher (und Ostschweizer) rohe.

Ist die Rösti Beilage zu einem Fleischgericht mit Sauce, muss sie saugfähig sein – in diesem Fall sollte sie vorzugsweise aus vorgekochten Kartoffeln hergestellt werden.

Verwandte Gerichte

Die Hash Browns der US-amerikanischen Küche sind der Rösti verwandt, wobei jene viel feiner sind, Rösti aber in gröbere Stücke gerieben wird. Ähnlichkeit besteht auch zum Kartoffelpuffer der deutschen Küche, der jedoch zusätzlich mit Mehl und Ei gebunden wird. Ähnliches gilt für die spanische Tortilla (Spanien). In der vogtländischen Küche ist ein sehr ähnliches Gericht unter dem Namen Bambes bekannt. Auch hier werden weder Mehl noch Ei zugegeben, man findet jedoch in Hausrezepten häufig Zutaten wie Buttermilch oder Essig. Ansonsten ist die Zusammensetzung identisch mit jener der vogtländisch-fränkischen grünen Klösse.

Geschichte

Die geschwellten, in Fett gebratenen Kartoffeln („prötlete Herdöpfel" (gebratene Kartoffeln)) dürften in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Zürcher Landschaft entstanden sein und verdrängten dort als Morgenessen die mittelalterlichen Brei- und Milchspeisen. Die gebratenen Kartoffeln als Frühstück verbreiteten sich weiter südwestwärts ins Bernbiet und in die französischsprachige Schweiz, wo sie „pommes de terre rôties" genannt wurden. Daher stammt auch ihr heutiger Namen. Der Accent circonflexe auf dem o von rôtie ersetzt ein heute nicht mehr ausgesprochenes s; aus dem welschen rôtie wurde die deutschschweizerische Rösti, die heute nicht mehr als Frühstück, sondern als Mittags- oder Abendessen oder als Beilage gegessen wird[1].

Sonstiges

Die Grenze zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz wird scherzhaft-ironisch als Röstigraben bezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Rösti, das Schweizer Nationalgericht par Excellence (PDF) Artikel von Gastro Affoltern vom 4. Juli 2006

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