Erdnussbutter

Erdnussbutter
Erdnussbutter

Erdnussbutter ist ein Brotaufstrich, dessen Hauptbestandteil gemahlene Erdnüsse sind. Innerhalb der EU werden für Erdnussbutter die Handelsnamen Erdnusscreme, Erdnussmus oder Erdnusspaste verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Zusammen mit pflanzlichem Öl, Salz und Zucker bilden die Erdnüsse eine homogene, streichfähige Masse. Der Fettanteil von Erdnussbutter ist durch den großen Erdnuss- und Ölanteil sehr hoch. Erdnussbutter enthält im Schnitt 2.500 kJ (597 kcal) pro 100 g und ist reich an den Vitaminen E und H.

Erdnussbutter wird von vielen Herstellern bei der Produktion von Süßwaren und Backwaren verwendet. Unter anderem findet sich der Brotaufstrich in Kuchen, Plätzchen, Donuts und Schokoriegeln wieder. Auch bei der Vogelfutterproduktion ist Erdnussbutter anzutreffen: Sie dient als Bindemittel bei sogenannten Futterknödeln und Samenstangen, die Wildvögeln als Nahrungsquelle dienen.

Die „Erfindung“ der Erdnussbutter wird oftmals John Harvey Kellogg zugeschrieben, der nach einem nahrhaften Lebensmittel für seine Patienten ohne Zähne suchte und 1895 das von ihm entwickelte Erdnussmehl zum Patent anmeldete.[1] Es gibt aber noch mindestens ein älteres Patent des Kanadiers Marcellus G. Edson von 1884 auf ein ähnliches Produkt,[2] und schon 1890 soll ein gewisser George A. Bayle Jr. Nussbutter aus Fässern verkauft haben.

Varianten

Im Handel sind die Varianten grob (crunchy) und fein (creamy). Darüber hinaus existieren auch verschiedene weitere Versionen, die zum Teil nicht im deutschsprachigen Raum erhältlich sind. Darunter sehr grob (extra crunchy) und Varianten mit reduziertem Fettanteil oder Zusätzen wie Honig, Karamell und Kakao.

Pürierte Erdnüsse ohne weitere Zusätze von Öl oder Zucker werden als Erdnussmus bezeichnet. Dieses kann aber Salz als Geschmacksträger enthalten.

Verbreitung

Populär ist Erdnussbutter vor allem in Nordamerika, wo sie Bestandteil vieler Gerichte ist. Beliebt ist dort beispielsweise das Peanut Butter and Jelly Sandwich, ein Sandwich mit Erdnussbutter und Fruchtgelee. Auch in Großbritannien, Südafrika und den Niederlanden („Pindakaas“) ist der Brotaufstrich aus Erdnüssen sehr beliebt.

Gesetzliche Regelungen

Der Begriff Butter darf innerhalb der Europäischen Gemeinschaft durch gesetzliche Verordnungen allein für Milcherzeugnisse verwendet werden[3], gleiches gilt auch für die Schweiz[4]. Darum wird Erdnussbutter hier überwiegend unter Bezeichnungen wie Erdnusscreme, Erdnussmus oder Erdnusspaste vertrieben. Trotzdem sind teilweise auch Gläser mit der Aufschrift Erdnussbutter im Handel.

In den Vereinigten Staaten muss Erdnussbutter nach Bundesrecht mindestens 90 % Erdnussbestandteile und darf nicht mehr als 55 % Fett enthalten. Kochsalz, Zucker oder andere Süßungsmittel sowie Stabilisatoren sind als Zusätze erlaubt.[5]

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Erdnussbutter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. US Patent #580787 (englisch). Abgerufen am 26. Dezember 2010.
  2. US Patent #306727 (englisch). Abgerufen am 26. Dezember 2010.
  3. EUR–Lex: über den Schutz der Bezeichnung der Milch und Milcherzeugnisse bei ihrer Vermarktung. In: Verordnung(EG) Nr. 1278/97 der Kommission vom 2. Juli 1997 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 577/97 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 2991/94 mit Normen für Streichfette und zur Verordnung (EWG) Nr. 1898/87 (Amtsblatt Nr. L 175 S. 0006 - 0007). 3. Juli 1997, abgerufen am 14. Oktober 2008.
  4. Aussage des SF1 in der Sendung Al dente vom 27. Dezember 2010 (letzte Ausgabe)
  5. U.S. Food and Drug Administration: U.S. Peanut Butter Standard (englisch). In: The Rise and Fall of Federal Food Standards in the United States: The Case of the Peanut Butter and Jelly Sandwich. 9. April 1999, abgerufen am 14. Oktober 2008.

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