Enzo Scifo

Enzo Scifo



Enzo Scifo
Spielerinformationen
Voller Name Vincenzo Daniele Scifo
Geburtstag 19. Februar 1966
Geburtsort Haine-Saint-PaulBelgien
Größe 178 cm
Position Mittelfeldspieler
Vereine in der Jugend
1973-1980
1980-1983
RAA La Louvière
RSC Anderlecht
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1980
1983-1987
1987-1988
1988-1989
1989-1991
1991-1993
1993-1997
1996–1997
1997-2000
2000-2001
RAA La Louvière
RSC Anderlecht
Inter Mailand
Girondins Bordeaux
AJ Auxerre
AC Turin
AS Monaco
AS Monaco B
RSC Anderlecht
Sporting Charleroi
1 0(0)
119 (32)
28 0(4)
24 0(7)
67 (25)
62 (16)
91 (20)
1 0(0)
75 (14)
12 0(3)
Nationalmannschaft
1984-1998 Belgien 84 (18)
Stationen als Trainer
2001-2002
2004-2006
2007-2009
Sporting Charleroi
AFC Tubize
Excelsior Mouscron
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Vincenzo „Enzo“ Scifo (* 19. Februar 1966 in La Louvière) ist ein ehemaliger belgischer Fußballspieler.

Der Mittelfeldspieler zählt zu den besten Fußballern Belgiens überhaupt. Mit seinem Heimatland nahm er an vier Fußball-Weltmeisterschaften teil. Auf Vereinsebene spielte Scifo für den RSC Anderlecht und verschiedene Vereine in Italien und Frankreich.

Heute arbeitet er als Fußballtrainer, ist aber zurzeit ohne Anstellung.

Inhaltsverzeichnis

Jugend

Vincenzo Scifo wurde als Sohn italienischer Immigranten aus Sizilien im belgischen La Louvière (Stadtteil Haine-Saint-Paul) geboren. Das Fußballspielen erlernte er auf den Straßen seiner kleinen Geburtsstadt. Mit sieben Jahren trat er dem örtlichen Fußballverein RAA La Louvière bei, wo der technisch begabte Nachwuchsspieler schon bald mit zahlreichen Toren (432 Treffer in vier Spielzeiten) und Geniestreichen auf sich aufmerksam machte. Schnell wurden die Scouts des Renommierklubs RSC Anderlecht auf den „kleinen Pelé“ aufmerksam und verpflichteten Scifo im Alter von 14 Jahren.

Die nächsten drei Jahre erhielt er seine fußballerische Ausbildung in der Jugendabteilung des RSC.

Vereinskarriere

Schnell war Scifo ein Kandidat für den Profikader und debütierte mit nur 17 Jahren in Belgiens erster Liga für die „Violetten.“ Er zeigte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten, war bald Leistungsträger und Spielmacher im Mittelfeld. Am Saisonende 1984 stand er mit Anderlecht im Finale des UEFA-Pokals, wo man sich den Tottenham Hotspurs im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. In seiner Premierensaison wurde Scifo als „Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet. Schon als junger Spieler wusste er als „klassischer Zehner“ zu überzeugen und bestach durch Technik, Spielübersicht, Passspiel und Torinstinkt. Mit Anderlecht gewann er von 1985 bis 1987 dreimal in Folge die Meisterschaft. Der Jungstar wurde von zahlreichen europäischen Spitzenvereinen beobachtet. Scifo wollte in das Land seiner Eltern und wechselte im Sommer 1987 zu Inter Mailand nach Italien.

In der Serie A konnte er sich gegen die anderen Stars im Kader der Nerazzurri nicht durchsetzen. Zwar kam er auf 28 Einsätze, konnte sich aber niemals endgültig etablieren. Nach nur einer Saison kehrte er Italien wieder den Rücken und unterschrieb bei Girondins Bordeaux in Frankreich. Nach starkem Beginn versank er nach und nach ein weiteres Mal in der Anonymität, durch Verletzungen ebenso zurückgeworfen wie durch Konflikte mit den etablierten Führungsspielern. Obwohl gegen Ende der Saison sein Landsmann Raymond Goethals das Traineramt übernahm, wurde Scifo nicht zuletzt aufgrund seines hohen Gehalts zum Abschied gedrängt.

Scifo wechselte 1989 innerhalb der Ligue 1 zum AJ Auxerre, wo Trainerlegende Guy Roux es vermochte, die Fähigkeiten des Belgiers wieder wachzurufen. Er vertraute ihm die Spielmacherrolle an und obgleich Scifo AJA als „einen großen Klub unter den Mittelmäßigen“ bezeichnete, blühte er wieder auf. Als offensive Spitze eines dreiköpfigen Mittelfeldes fand er zu alter Stärke. Nach zwei überragenden Jahren in der Bourgogne hatte Scifo verhindert, dass man ihn als „ewiges Talent“ abstempelte. Er fühlte sich stark genug, um einen neuen Anlauf in Italien zu versuchen.

Scifo wurde an den AC Turin verkauft und spielte zwei Jahre für die Roten, mit denen er 1992 im UEFA-Pokal-Finale an Ajax Amsterdam scheiterte. Wiederum hatte Scifo ein Finale verloren. 1993 gewann er mit Turin den Pokal (Coppa Italia).

Anschließend wechselte er erneut nach Frankreich und schloss sich dem AS Monaco an. Hier führte er vier Jahre lang als gereifter Spielmacher im Mittelfeld Regie. Der AS war eine Spitzenmannschaft und mit Spielern wie Fabien Barthez, Emmanuel Petit, Thierry Henry, David Trezeguet und Victor Ikpeba besetzt. Höhepunkt seiner Zeit im Fürstentum war, als man 1997 die französische Meisterschaft an die Côte d’Azur holte.

Nach diesem Erfolg und zehn Jahren in Italien und Frankreich entschloss sich der 31-Jährige seine Karriere zu beenden, wo sie begonnen hatte, und kehrte nach Anderlecht zurück. Der Altstar wusste durch seine Routine und Erfahrung die Mannschaft zu verstärken und wurde 2000 nochmals Meister, bevor ständige Verletzungen seiner Karriere ein Ende bereiteten. Nach einer schweren Schlüsselbeinverletzung versuchte er beim kleinen Provinzklub SC Charleroi einen Neuanfang, doch eine Knieverletzung machte die Fortsetzung der Karriere unmöglich. Nach 18 Jahren Profifußball beendete Scifo seine Laufbahn 2001. „Ein Arzt fragte sich einst, wie ich es mit einer Hüfte in diesem Zustand überhaupt so lange als Fußballer ausgehalten habe“, offenbarte Enzo später.

Karriere in der Nationalmannschaft

Im Sommer 1984 nahm Belgiens Fußballer des Jahres die belgische Staatsbürgerschaft an, um an der Europameisterschaft in Frankreich teilnehmen zu können. Sein erstes Länderspiel bestritt vor dem Turnier gegen Ungarn.

Mit Belgien spielte er eine erfolgreiche Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko und drang bis ins Halbfinale vor, wo man gegen den späteren Weltmeister Argentinien mit 0:2 das Nachsehen hatte. Am Ende belegten die „Rode Duivels“ mit dem 4. Platz die beste Platzierung ihrer Geschichte. Scifo war in allen sieben Partien zum Einsatz gekommen und hatte zwei Tore geschossen (Vorrunde gegen den Irak und im Achtelfinale gegen die Sowjetunion). Bei einer nachträglichen Wahl wurde er zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt. Nach diesem Turnier hatte er sich auch im Nationaldress als etatmäßige Nummer Zehn durchgesetzt.

1990 in Italien waren die Erwartungen an die Belgier hoch, und auch an Scifo knüpften die Fußballfans ihre Hoffnungen. Scifo spielte eine starke Endrunde und traf in der Vorrunde gegen Uruguay. Doch im Achtelfinale musste man nach der 0:1-Niederlage gegen England die Segel streichen.

Seine dritte Weltmeisterschaft bestritt Scifo 1994 in den USA. Nachdem er mit Belgien die Vorrunde überstanden hatte, war wieder im Achtelfinale schluss, als man Deutschland mit 2:3 unterlag. Scifo hatte in diesem Spiel mit Matthias Sammer einen starken Gegenspieler gehabt, der ihn nicht zur Entfaltung hatte kommen lassen, weshalb er für das Ausscheiden mitverantwortlich gemacht wurde.

Sein letzter großer Auftritt sollte das Turnier 1998 im Nachbarland Frankreich werden. Doch bereits in der Gruppenphase war Endstation für die Belgier, die insgesamt enttäuscht hatten. Scifo selbst war nur in zwei Partien zum Einsatz gekommen, da er mit Trainer Georges Leekens im Streit lag. Nach dem Turnier verkündete Enzo Scifo seinen Rücktritt aus der Nationalelf (84 Spiele / 18 Tore). Somit war das Vorrundenspiel gegen Südkorea (2:2) am 25. Juni 1998 seine letzte Partie, als er in der 65. Minute ausgewechselt wurde.

Er ist nur einer von 14 Spielern, die an vier Weltmeisterschaften teilgenommen haben.

Erfolge

Karriere als Trainer

Im Anschluss an seiner Spielerkarriere betreute Scifo seinen letzten Klub, den SC Charleroi, als Trainer. Danach arbeitete er für den AFC Tubize und seitdem er 2009 bei Excelsior Mouscron entlassen wurde, ist er ohne Anstellung.

Vorgänger Amt Nachfolger
0
Franky Vercauteren
Belgiens Fußballer des Jahres
1984
0
Jan Ceulemans
0
Manuel Amoros
Bester Junger Spieler der WM
1986
(nachträgliche Internetwahl)
0
Robert Prosinečki

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