Enna

Enna
Enna
Wappen
Enna (Italien)
Enna
Staat: Italien
Region: Sizilien
Provinz: Enna (EN)
Lokale Bezeichnung: Castrugiuvanni
Koordinaten: 37° 34′ N, 14° 16′ O37.56666666666714.266666666667970Koordinaten: 37° 34′ 0″ N, 14° 16′ 0″ O
Höhe: 970 m s.l.m.
Fläche: 357 km²
Einwohner: 27.850 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einw./km²
Postleitzahl: 94100 94010
Vorwahl: 0935
ISTAT-Nummer: 086009
Demonym: Ennesi
Schutzpatron: Maria SS. della Visitazione
Website: Enna
Stadtansicht Enna

Enna (bis 1927 Castrogiovanni) ist eine Stadt in der italienischen Region Sizilien und Hauptstadt der Provinz Enna mit 27.850 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Die Stadt hieß bis 1926 Castrogiovanni. Sie wird auch Belvedere (Aussichtspunkt) oder aufgrund ihrer strategisch wichtigen, zentralen Lage im Inselinneren Nabel Siziliens genannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Daten

Enna liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von 968 m s.l.m. auf einem hufeisenförmigen Gipfel der Monti Erei, dem Monte San Giuliano.

Die Ortsteile sind Enna Bassa, Pergusa, Borgo Cascino und Calderari. Die Nachbargemeinden sind Agira, Aidone, Assoro, Calascibetta, Caltanissetta (CL), Gangi (PA), Leonforte, Piazza Armerina, Pietraperzia, Santa Caterina Villarmosa (CL), Valguarnera Caropepe und Villarosa.

Enna hat mit der Strecke Bicocca–Licata einen Bahnanschluss. Die Fahrzeiten betragen nach Catania 1 Stunde 20 Minuten, nach Agrigent 1 Stunde 10 Minuten und nach Palermo 2 Stunde 50 Minuten. Enna hat Anschluss an die Autobahn A19 (Palermo–Catania).

Auf einer Fläche von 357 km² leben 28.106 Einwohner[2]. Derzeitiger Bürgermeister von Enna ist Rino Agnello, der der Partei La Margherita angehört.

Geschichte

Schon in prähistorischer Zeit war die Gegend bewohnt, archäologische Funde weisen darauf hin. Vor der griechischen Besiedlung lebten hier die Sikanen und die Sikuler. Im 4. Jahrhundert wurde Enna von Dionysios und Agathokles, beide Herrscher von Syrakus, erobert.

Während der Punischen Kriege wurde Enna erst von den Karthagern und dann von den Römern besetzt, die den Ort Castrum Hennae nannten. Um 139 v. Chr ging von der Gegend um Enna der erste Sklavenkrieg aus. Erst nach vier Jahren konnte das römische Strafheer die Residenz des Sklavenführers Eunus erobern.

Nach den Römern herrschten die Byzantiner. Im Jahr 859 eroberten die Araber nach mehrjähriger Belagerung die Stadt. Von ihnen erhielt sie den Namen Qasr Yannah, der später mit Castrogiovanni ins Italienische übersetzt wurde. Im Jahr 1088 wurde es von den Normannen erobert. 1314 erhielt Friedrich II. von Sizilien den Titel König von Trinacria. Aus dieser Zeit stammen das Castello di Lombardia und der Torre di Federico II.

Die wichtige Rolle, die Enna auf Grund der zentralen Lage während der arabischen und normannischen Herrschaft spielte, verlor in den folgenden Jahrhunderten an Bedeutung. Erst 1926 wurde die Stadt Castrogiovanni zur Provinzhauptstadt und erhielt den antiken Namen Enna wieder. 2004 wurde die Universität Enna, Siziliens vierte Universität, gegründet.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft ist die Haupterwerbsquelle der Einwohner, Schwerpunkte sind die Viehzucht und der Anbau von Futterpflanzen. Weitere Arbeitsplätze liegen in der Nahrungsmittelindustrie, in der Produktion von Baustoffen und im Tourismus.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Piazza Vittorio Emanuele ist der zentrale Platz von Enna mit einem Kloster und der Kirche San Francesco. Von hier zweigt die Via Roma ab, die Hauptstraße der Stadt.
  • Der Dom mit prächtiger Innenausstattung wurde ab 1307 erbaut. Nach einem Brand 1446 wurde er erneuert und erweitert. Die Barockfassade entstand Ende des 17. Jahrhunderts.
  • Das Museo Alessi zeigt den Domschatz, eine Münzsammlung und mittelalterliche Kunstwerke.
  • Das Castello di Lombardia war eines der größten Kastelle Siziliens. Von den ursprünglichen 20 Türmen stehen noch sechs. Von der Plattform des Torre Pisana, des höchsten Turms, hat man Aussicht auf das Ätna-Massiv im Osten, die Monti Nebrodi und die Monti Madonie im Norden, auf den Lago di Pergusa und an klaren Tagen auf das Mittelmeer im Süden.
  • Der Rocca di Cerere (Ceres-Felsen) ist ein Kultort auf einem steilen Felsen gegenüber dem Castello di Lombardia mit Resten eines Opferaltars. Hier befand sich vermutlich das Demeter/Ceres-Heiligtum, über das Cicero in Verrem berichtet.
  • Der Torre di Federico II. im Stadtpark ist ein achteckiger Wohnturm von Friedrich II., der früher durch einen unterirdischen Gang mit dem Kastell verbunden war.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. ISTAT, Stand am 31. März 2008

Weblinks

 Commons: Enna – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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