EnergieVision

EnergieVision

EnergieVision e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Gemäß seiner Satzung verfolgt er das Ziel, den Verbraucher- und den Umweltschutz sowie die Markttransparenz in der Energiewirtschaft zu fördern.

EnergieVision wurde im Juli 2000 von drei Gründungsmitgliedern gegründet:

Der Verein vergibt das Ökostrom-Gütesiegel ok-power.

Die Aufgaben der Geschäftsstelle des EnergieVision e.V. werden bis auf weiteres vom Freiburger Büro des Öko-Instituts wahrgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Produktlabel ok-power

Das ok-power-Label

Der Verein vergibt das Stromlabel ok-power, mit dem Ökostrom-Angebote zertifiziert werden. Derzeit (Stand August 2009) sind 25 Produkte von 14 Anbietern mit dem ok-power-Label ausgezeichnet.[1]

Das ok-power-Label ist ein reines Produktlabel, das die Herkunft und ökologische Eigenschaft des gelabelten Stromprodukts überprüft. Die Geschäftspolitik des Unternehmens, das dieses Produkt vertreibt, wird hingegen nicht bewertet. Daher enthält das ok-power-Label auch keine Einschränkungen für den Betrieb von Kernkraftwerken oder den Einsatz fossiler Brennstoffe durch die Stromlieferanten oder deren Anteilseigner. Auch das Ökostromlabel des Grüner Strom Label e.V. ist ein Produktlabel, das die Geschäftspolitik des Versorgungsunternehmens nicht bewertet. Daher können solche Produktlabels auch von großen Lieferanten genutzt werden, die für andere Stromangebote z. B. auf Atomstrom zurückgreifen.

Kriterien

Gemäß der Labelkriterien (Fassung 6.5 vom 10. November 2008)[2] muss ein Drittel des Stroms aus Anlagen stammen, die im jeweiligen Zertifizierungsjahr nicht älter als 6 Jahre sind ("Neuanlagen"). Ein weiteres Drittel muss aus Anlagen stammen, die nicht älter als 12 Jahre sind ("neuere Bestandsanlagen"). Das restliche Drittel kann aus Altanlagen stammen. Damit soll erreicht werden, dass die Ökostrom-Kunden nach jeweils 6 Jahren ihren Strom zu jeweils einem Drittel aus Anlagen erhalten, die es heute noch nicht gibt oder die heute noch nicht grundlegend modernisiert bzw. erweitert worden sind. Die zertifizierten Stromprodukte können nach einem "Händlermodell" oder einem "Fondsmodell" zertifiziert werden.[3]

Ein Kriterium bei Ökostromlabels ist der Ausschluss von "Doppelvermarktung". Dazu muss sichergestellt sein, dass der Ökostrom nur an einen Kunden verkauft werden kann. Das erfolgt beim ok-power-Label entweder über die handelsmäßige Belieferung mit Netznutzungsvereinbarungen und Netzfahrplänen oder über die Entwertung von Herkunftsnachweisen aus dem European Energy Certificate System (EECS), dazu gehören z.B. auch RECS-Zertifikate. Beide Möglichkeiten sind beim ok-power-Label zugelassen. Dazu muss der Fördermechanismus (z. B. "Neuanlagenkritierium", weitere ökologische Kriterien) nachgewiesen werden.

Das ok-power-Label verlangt eine jährlich auszugleichende Mengenbilanz, jedoch keinen Nachweis einer "zeitgleichen Versorgung". Unabhängig von diesen Kriterien müssen jedoch alle Versorger, die ausschließlich Ökostrom vermarkten, "zeitgleich" im Rahmen von Standard-Lastprofilen in das Netz einspeisen. Andere Versorger müssen die Gesamtheit ihrer Kunden ebenfalls durch "zeitgleiche" Netzeinspeisung beliefern. Anderenfalls wäre kein stabiler Netzbetrieb möglich.

Kritik

Unter anderem tragen Ökostrom-Produkte von E.ON (E wie einfach), Vattenfall und NaturEnergie (Mehrheitsbeteiligung EnBW) das ok-power-Label.[4][5]

Von manchen Umweltverbänden wird kritisiert, dass die Verwendung von RECS-Zertifikaten zulässig ist.[6] Mit dieser Kritik hat sich das Öko-Institut in einer Presseerklärung[7] am 9. Januar 2008 auseinandergesetzt. Einige Umweltverbände und unabhängigen Ökostromanbieter sind wegen dieser Punkte der Ansicht, dass das ok-power-Label nichts oder zu wenig zu der von ihnen geforderten Energiewende beiträgt.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

EnergieVision arbeitet mit dem Grüner Strom Label e.V. zusammen. Die beiden Organisationen haben gemeinsame Grundkriterien für Ökostrom vereinbart. EnergieVision gibt auf seiner Website an, dass neben den mit dem eigenen ok-power-Gütesiegel zertifizierten Produkten auch die mit dem Grüner-Strom-Label gekennzeichneten Stromprodukte sowie die bei EcoTopTen gelisteten Ökostrom-Produkte einen Umweltnutzen aufweisen.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der zertifizierten Anbieter auf der Website des EnergieVision e.V.
  2. Kriterienpapier Version 6.5 auf der Website des EnergieVision e.V.
  3. Informationen zu Ökostrom: Das ok-power-Label auf der Website des EnergieVision e.V.
  4. EcoTopTen-Ökostromangebote
  5. Der WWF ist seit 2006 Mitglied in dem Bündnis Atomausstieg selber machen, das solche Angebote ausschließt und Ökostrom-Labels keine besondere Bedeutung beimisst.
  6. „Schmutziger“ Strom wird in Deutschland massenhaft zu Ökostrom umetikettiert, Telepolis 23. November 2007
  7. Presseerklärung des Öko-Instituts vom 9. Januar 2008 zum Thema "Grünstromwäsche"
  8. Erläuterung zum Ökostrom-Tarifrechner des EnergieVision e.V.

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