Encephalartos

Encephalartos
Brotpalmfarne
Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Palmfarne (Cycadophyta)
Familie: Zamiaceae
Unterfamilie: Encephalartoideae
Tribus: Encephalarteae
Gattung: Brotpalmfarne
Wissenschaftlicher Name
Encephalartos
Lehm.
Verbreitungskarte (engl. beschriftet)

Die Brotpalmfarne (Encephalartos) sind eine Pflanzengattung von Palmfarnen in der Familie der Zamiaceae. Die Gattung ist von der Verbreitung auf Afrika beschränkt. Alle etwa 65 Arten der Gattung sind im Bestand bedroht. Die Gattung ist komplett im Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES) gelistet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Sprossachse ist unterirdisch oder als oberirdischer Stamm ausgebildet. Unterirdisch erreicht er Durchmesser von 15 Zentimeter. Baumförmige Stämme werden bis zu 15 Meter hoch. Die Stämme sind zylindrisch und pachycaul. Viele Arten bilden an der Stammbasis zusätzliche Sprosse, sodass alte Pflanzen einen großen Klumpen bilden können. Ansonsten ist Verzweigung äußerst selten.

Die Blätter stehen in schraubiger Anordnung am Ende des Stammes. Zwischen den Laubblättern werden Cataphylle gebildet sind einfach gefiedert und sehr variabel. Die Länge reicht von 60 bis 600 Zentimeter, die Oberfläche ist stumpf bis glänzend, die Farbe reicht von blaugrau über gelbgrün zu dunkelgrün. Die Rhachis ist nach innen gekrümmt, gerade oder nach außen gekrümmt bis stark zurückgebogen. Die Fiederblättchen stehen häufig fast senkrecht von der Rachis ab. Sie sind schmal bis breit, unbewehrt oder bedornt. Die unteren Fiederblättchen sind oft gänzlich zu Dornen umgebildet

Die weiblichen Zapfen stehen einzeln oder bis zu acht an einer Pflanze. Die Größe reicht von 30 cm lang und 15 cm breit bis 80 cm lang und 40 cm breit. Sie sind sitzend oder gestielt, aufrecht oder nickend. Die Farbe reicht von blaugrau über hell- und dunkelgrün zu braun, kastanienbraun, gelb, orange, pink und rot. Die Oberfläche des Zapfens kannt glatt, pickelig oder faltig sein, kahl bis dicht behaart. Die Sporophylle sind einfach, fleischig, und tragen auf der adaxialen Seite zwei (selten drei) orhotrope Samenanlagen, deren Mikropyle zur Zapfenachse weist.

Die männlichen Zapfen sind zahlreicher als die weiblichen. Die Stiele sind meist länger als bei den weiblichen, ansonsten ähneln die Zapfen den weiblichen. Auf jedem Sporophyll sitzen zahlreiche Pollensäcke an der Unterseite (abaxial). Diese öffnen sich mit Schlitzen. Der Pollen ist bootförmig (cymbiform) und hat eine Keimfalte (monosulcat).

Die Samen sind länglich bis ellipsoidisch, die Sarcotesta ist fleischig und von roter, gelber, oranger oder brauner Farbe. Das Endosperm ist habloid und wird vom weiblichen Gametophyt gebildet. Der Embryo hat zwei Keimblätter, die meist an der Spitze verbunden sind, und einen langen, spiraligen Suspensor. Die Keimung verläuft kryptokotylar.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.

Verbreitung und Standorte

Die Brotpalmfarne sind auf Afrika beschränkt. Die Nordgrenze ihres Vorkommens verläuft vom Sudan über die Zentralafrikanische Republik, Nigeria nach Ghana. Im Süden kommt sie bis Südafrika vor. Der Schwerpunkt liegt im östlichen und südlichen Afrika, an der Westküste kommt nur Encephalartos barteri vor.

Die Standorte sind äußerst vielfältig, Brotpalmfarne wachsen in Wüsten, Savannen und Wäldern, sie fehlen jedoch in Regenwald. Sie kommen von Meeresniveau bis in 2400 m Höhe vor.

Systematik

Die Gattung Encephalartos bildet alleine die Subtribus Encephalartinae, und zusammen mit der Subtrubs Microzamiinae die Tribus Encephalarteae. Innerhalb der Gattung wurden 2002 63 Arten unterschieden, es wurde jedoch mit der Beschreibung etlicher neuer Arten gerechnet.

Die bis 2002 beschriebene Arten sind:[1]

  • Encephalartos aemulans
  • Encephalartos altensteinii
  • Encephalartos aplanatus
  • Encephalartos arenarius
  • Encephalartos barteri
  • Encephalartos brevifoliolatus
  • Encephalartos bubalinus
  • Encephalartos caffer
  • Encephalartos cerinus
  • Encephalartos chimanimaniensis
  • Encephalartos concinnus
  • Encephalartos cupidus
  • Encephalartos cycadifolius
  • Encephalartos delucanus
  • Encephalartos dolomiticus
  • Encephalartos dyerianus
  • Encephalartos equatorialis
  • Encephalartos eugene-maraisii
  • Encephalartos ferox
  • Encephalartos friderici-guilielmi
  • Encephalartos ghellinckii
  • Encephalartos gratus
  • Encephalartos heenanii
  • Encephalartos hildebrandtii
  • Encephalartos hirsutus
  • Encephalartos horridus
  • Encephalartos humilis
  • Encephalartos inopinus
  • Encephalartos ituriensis
  • Encephalartos kisambo
  • Encephalartos laevifolius
  • Encephalartos lanatus
  • Encephalartos latifrons
  • Encephalartos laurentianus
  • Encephalartos lebomboensis
  • Encephalartos lehmannii
  • Encephalartos longifolius
  • Encephalartos macrostrobilus
  • Encephalartos manikensis
  • Encephalartos marunguensis
  • Encephalartos middelburgensis
  • Encephalartos msinganus
  • Encephalartos munchii
  • Encephalartos natalensis
  • Encephalartos ngoyanus
  • Encephalartos nubimontanus
  • Encephalartos paucidentatus
  • Encephalartos poggei
  • Encephalartos princeps
  • Encephalartos pterogonus
  • Encephalartos relictus
  • Encephalartos schaijesii
  • Encephalartos schmitzii
  • Encephalartos sclavoi
  • Encephalartos senticosus
  • Encephalartos septentrionalis
  • Encephalartos tegulaneus
  • Encephalartos transvenosus
  • Encephalartos trispinosus
  • Encephalartos turneri
  • Encephalartos umbeluziensis
  • Encephalartos villosus
  • Encephalartos whitelockii
  • Encephalartos woodii

Botanische Geschichte

Die Gattung Encephalartos wurde vom deutschen Botaniker Johann Georg Christian Lehmann 1834 erstbeschrieben. Vorher wurden alle Palmfarne in die Gattung Zamia eingruppiert. Der Gattungsname bedeutet soviel wie Brot im Kopf und spielt auf die Nutzung des Stamm-Marks als Stärkelieferant an. Lehmann hatt auch die australische Arten der Familie in der Gattung Encephalartos eingeordnet, die mittlerweile in eigene Gattungen Macrozamia und Lepidozamia überführt wurden.[2]

Nutzung

Verschiedene Arten der Gattung wurden als Stärkelieferant genutzt. Sowohl die Samen wie auch das Mark wurden - vorwiegend in Notzeiten - zu Mehl verarbeitet. Die Giftstoffe wurden durch wiederholtes Waschen entfernt.

Mehrere Arten werden vor allem in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet als Garten-Zierpflanzen angepflanzt, besonders in Südafrika.

Belege

  • Loran M. Whitelock: The Cycads. Timber Press, Portland 2002, S. 174f. ISBN 0-88192-522-5 (Merkmale, Verbreitung, Nutzung)
  • K.D. Hill: Genus Encephalartos auf Cycad Pages der Royal Botanic Gardens Sydney, abgerufen 22. April 2008. (Merkmale)

Einzelnachweise

  1. Loran M. Whitelock: The Cycads, 2002. S. 175-241.
  2. Eintrag zu Encephalartos woodii bei plantzafrica.com (engl.)

Weblinks


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