Emil und die Detektive (2001)

Emil und die Detektive (2001)
Filmdaten
Originaltitel Emil und die Detektive
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 111 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Franziska Buch
Drehbuch Franziska Buch
Produktion Christoph Holch, Uschi Reich, Bernhard Thür, Peter Zenk, Susanne van Lessen
Musik Biber Gullatz, Eckes Maltz
Kamera Hannes Hubach
Schnitt Patricia Rommel
Besetzung

Emil und die Detektive ist ein deutscher Spielfilm von Franziska Buch aus dem Jahr 2001. Er basiert frei auf dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Emil lebt zusammen mit seinem alleinerziehenden Vater in einer kleinen Stadt an der Ostseeküste. Emils Mutter hat die Familie verlassen. Außer gelegentlichen Briefen, in denen die Mutter Geld schickt, hat Emil keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter.

Emils Vater ist arbeitslos. Er bekommt aber die Chance auf eine neue Arbeitsstelle, als sich ein Unternehmen aus Westdeutschland in der kleinen ostdeutschen Stadt ansiedelt. Allerdings baut er kurz nach der Einstellung einen Unfall und verliert seinen Führerschein. Da er als Vertreter diesen braucht, droht ihm gleich wieder der Verlust der Arbeitsstelle.

Da der Vater nach dem Unfall im Krankenhaus liegt, soll Emil nach Berlin zur Pastorin Hummel fahren. Emil hat von einem Freund erfahren, dass man in Berlin alles bekommen kann, auch gefälschte Führerscheine. Also beschließt er, sich dies in Berlin zu besorgen, und leert dafür die Sparbüchse, in der sein Vater das Geld aufbewahrt, das seine Mutter ihm geschickt hat. Auf der Zugfahrt nach Berlin trifft er auf Max Grundeis (Jürgen Vogel). Dieser sieht, dass Emil 1.500 DM bei sich hat. Er arrangiert ein Treffen mit einer Bande, die gefälschte Ausweise und Führerscheine verkauft. Auf das „gelungene Geschäft“ soll angestoßen werden. In dem Getränk ist aber ein Schlafmittel, so dass er Emil das Geld stehlen kann.

Erst am Berliner Bahnhof Zoo erwacht Emil und sieht gerade noch, wie Max Grundeis auf dem Bahnsteig verschwindet. Er nimmt sofort die Verfolgung auf. Das erweist sich in einer fremden Stadt natürlich als sehr schwierig. Zum Glück trifft er auf die wehrsame Pony Hütchen. Nach kurzer Erklärung des Vorgefallenen ist sie sofort einverstanden, Emil zu helfen. Da sie die Anführerin einer wirklich großen, flexiblen Kinderbande ist, sind schnell genug Helfer zusammengetrommelt, um den Dieb zu beschatten.

Inzwischen fragt sich die Pastorin Hummel, wo Emil bleibt. Sie lebt zusammen mit ihrem Sohn Gustav, einem hochbegabten und recht unkindlichen Jungen. Da die beiden Emil noch nie gesehen haben, beschließt derweil die Kinderbande, dass sich einfach Gypsie aus der Bande als Emil ausgibt. Beim Spielen am PC löscht Gypsie versehentlich die von Gustav verfasste Vorlage für die Predigt, die die Pastorin am Folgetag benötigen wird. Gemeinsam hecken die beiden eine neue Rede aus, die die Kinderrechte zum Inhalt hat. Gypsie muss Gustav gestehen, dass er nicht der echte Emil ist und weiht ihn in die heimliche Suche nach dem gestohlenen Geld ein. Gustav hilft der Kinderbande mit seinen technischen Fähigkeiten bei der Koordination der Verfolgung des Diebes.

Max Grundeis erweist sich sehr schnell als Dieb, der im Hotel Adlon den Schmuck anderer Gäste stiehlt. Es gelingt Emil, aus Grundeis' Zimmer den Koffer mit seiner Beute mitzunehmen, in welchem er sein Geld vermutet. Allerdings befindet sich darin nicht Emils Geld, sondern der gestohlene Schmuck. Bei der Flucht aus Grundeis' Zimmer verliert Emil eine Notiz, auf der Ort und Zeit des Treffens mit der Fälscherbande notiert ist. Am nächsten Morgen steht dieses Treffen an. Die Übergabe des gefälschten Führerscheins scheitert aber, da Emil das Geld nicht hat.

Grundeis hat in der Zwischenzeit gemerkt, dass Emil seine Beute gestohlen hat und findet auch die Notiz mit den Angaben zum Treffen mit der Fälscherbande, wo er sich nun hinbegibt. Im Durcheinander des gescheiterten Treffens entführt Grundeis Pony Hütchen und erpresst seine Beute im Austausch gegen Pony. Der Austausch findet planmäßig statt: Pony Hütchen kommt frei, Grundeis bekommt seinen Koffer mit der Beute zurück. Allerdings hat Emil über die Kinderbande etwa 800 Kinder organisiert, die Grundeis verfolgen, so dass dieser schließlich in die Kirche flieht, wo gerade Pastorin Hummel ihre von Gustav und Gypsie verfasste Predigt hält. Die Kinder erzählen was vorgefallen ist, woraufhin Grundeis flüchten will und es zu Tumulten kommt. Pastorin Hummel lässt die Polizei rufen und die Glocken läuten. Die angerückten Polizisten nehmen Grundeis fest.

Emil erhält eine Belohnung eines Hotelgastes für das Wiederfinden des gestohlenen Schmucks, und auch sein Vater behält seinen neuen Job. Zu Emils nächstem Geburtstag lädt er die gesamte Berliner Bande heimlich ein, um seinen Sohn zu überraschen und ihn für seine Heldentat zu belohnen.

Besonderheiten

In diesem Film wurde der Roman Emil und die Detektive an die Gegebenheiten in der modernen Zeit angepasst. Themen wie Arbeitslosigkeit und zerrüttete Familienverhältnisse werden aufgegriffen.

Die Meinungen zu der Neuverfilmung sind geteilt. Einige sehen darin eine legitime Überarbeitung des Kästner-Romans, die sich mit den Bedürfnissen der heutigen Kindergeneration auseinandersetzt. Andere sehen darin die ursprüngliche Idee und Intention dermaßen von Neuerungen verdeckt, dass sie nahezu gänzlich untergeht. Viele Figuren würden ihren eigentlichen Charakter verlieren, was die Geschichte teilweise entscheidend beeinflusse und verändere.

Die Charaktere von Pony und "Gustav mit der Hupe" wurden in völlig veränderte soziale Umfelder integriert (Pony ist hier nicht mehr Emils Cousine, sondern die Chefin einer Kinderbande, die aus einer verarmten Wirtsfamilie stammt; Gustav wurden sowohl sein Charakter wie auch sein Markenzeichen, die Hupe, genommen und er wurde zum hochintelligenten Sohn der Pastorin Hummel).

Im Grunde wurden diese Rollen untereinander getauscht; in veränderter sozialer Umgebung. Dadurch, dass ein Mädchen die Anführerin der Detektive ist, erhalten Mädchen eine starke Identifikationsfigur.

Andere Verfilmungen

Es gibt insgesamt acht Verfilmungen des Buchs Emil und die Detektive.

  • (Deutschland, 1931) - Regie: Gerhard Lamprecht
  • (Großbritannien, 1935) - Regie: Milton Rosmer
  • (Argentinien, 1950) - Regie: Antonio Momplet
  • (Deutschland, 1954) - Regie: Robert Adolf Stemmle
  • (Japan, 1956) - Regie: Mitsuo Wakasugi
  • (Brasilien, 1958) - Regie: Alberto Pieralisi
  • (USA, 1964) - Regie: Peter Tewksbury
  • (Deutschland, 2001) - Regie: Franziska Buch

Bei direktem Vergleich der drei deutschen Filme bekommt man einige Einblicke in den jeweiligen Zeitgeschmack sowie in die Veränderungen Berlins.

Auszeichnungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Emil und die Detektive — Das Titelbild auf einer Briefmarke Emil und die Detektive ist ein 1929 erschienener Roman für Kinder von Erich Kästner. Inhaltsverzeichnis 1 Handlung …   Deutsch Wikipedia

  • Emil und die Detektive (1931) — Filmdaten Originaltitel Emil und die Detektive Produktionsland Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Emil and the Detectives — (German: Emil und die Detektive ) is a 1929 novel for children set in Germany by the German writer Erich Kästner.Plot summaryThe story begins in Neustadt, a provincial German town which is the home of a grade school child named Emil Tischbein.… …   Wikipedia

  • TKKG und die rätselhafte Mind-Machine — Die Jugendkrimiserie TKKG ist eine deutsche Buchreihe von Stefan Wolf (Pseudonym von Rolf Kalmuczak). Besonders erfolgreich ist die darauf beruhende gleichnamige Hörspielserie. Darüber hinaus entstanden zwei Kinofilme, eine Fernsehserie, eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Emil (Kinderfernsehpreis) — Der Emil ist ein deutscher Kinderfernsehpreis, der seit 1995 jährlich von der Programmzeitschrift TV Spielfilm verliehen wird. Er würdigt herausragende Kinder und Jugend TV Produktionen sowie Spielfilme, die erstmals im deutschsprachigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee — ist ein Kinderroman von Erich Kästner, der 1932 das erste Mal veröffentlicht wurde. Die Illustrationen stammten damals von Walter Trier, in den nächsten Auflagen von Horst Lemke. Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Trivia 3 Ausgaben …   Deutsch Wikipedia

  • Chronologie der deutschen Kinder- und Jugendliteratur — Diese Chronologie der deutschen Kinder und Jugendliteratur soll einen Überblick über wichtige Ereignisse in der Geschichte der Kinder und Jugendliteratur Deutschlands bieten. Erfasst sind vor allem Veröffentlichungen wichtiger Kinder und… …   Deutsch Wikipedia

  • Kinder- und Jugendliteratur. — Kinder und Jugendliteratur.   Zur K. und J. zählen alle Texte und Bilder, die einen Erlebnis oder Belehrungseinfluss auf Kinder und Jugendliche entfalten sollen. Die K. und J. hat sowohl eine sozialpsychologische als auch eine individuell… …   Universal-Lexikon

  • Goldener Spatz 2001 — Das 12. Kinder Film Fernsehfestival „Goldener Spatz“ fand vom 25. bis 31. März 2001 in Gera statt. Neben den traditionellen Jurys gab es erstmals eine fünfköpfige Kinderjury, die Internetseiten mit Bezug zu Kinderfilm und fernsehen auszeichnete.… …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold Bürger — Emil Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist, der breiten Kreisen der deutschen Bevölkerung vor allem wegen seiner humorvollen, scharfsinnigen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”