Emil Wachter

Emil Wachter
Pfarrkirche St. Marien in Neuss, Fenster am nördlichen Querschiff von Emil Wachter
Autobahnkirche St. Christophorus Baden-Baden
Jonasportal von St. Kilian Osterburken, mit Betonrelief von Emil Wachter
Betonrelief auf dem Schlossbergsteg Freiburg im Breisgau

Emil Wachter (* 29. April 1921 in Neuburgweier) ist ein deutscher Bildender Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung, Beruf und künstlerisches Schaffen

Nach Abitur, unterbrochen durch Kriegsdienst und Gefangenschaft, studierte Wachter ab 1939 Theologie und Philosophie an der Universität Freiburg, bevor er sich für Malerei und Bildhauerei entschied, die er an der Akademie Karlsruhe studierte. Ab 1954 war Wachter als frei schaffender Künstler tätig, lehrte aber auch von 1958 bis 1963 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Wachters Werke wurden in über hundert Einzelausstellungen ausgestellt. Die Themen Wachters sind teilweise der christlich-jüdischen Tradition entnommen. So sind denn auch viele Werke Wachters in Sakralbauten zu sehen, insbesondere seine vielen Glasfenster. Auch die Gestaltung ganzer Kirchengebäude erfolgte durch Wachter. Dabei hat er den Umgang mit modernen Baustoffen nicht gescheut, was sich in seinen Reliefs aus Beton zeigt. Neben den vielfältigen Werken in Sakralbauten schuf Emil Wachter ein immenses Epos weltlicher Malerei, das Tuschen und Aquarelle mit geradezu fernöstlicher Anmut und Poesie ebenso umfasst, wie grandiose Ölbilder (etliche großformatige Tryptichen), die durch ihre unaufdringliche Farbigkeit und Vielschichtigkeit Landschaften, Menschen und skurrile Tiergestalten zum Leben erwecken. Emil Wachter weigerte sich zeitlebens, diese Lebendigkeit einer als modern postulierten Abstraktion zu opfern.

Preise und Ehrungen

  • 1954 und 1955 Kunstpreis der Jugend Baden-Württemberg
  • 1956 Kunstpreis der Stadt Karlsruhe
  • 1966 Hans-Thoma-Preis
  • 1975 Staatspreis Kunst am Bau des Landes Rheinland Pfalz
  • 1978 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • 1978 Staatspreis für Architektur und Bildende Kunst des Landes Rheinland Pfalz
  • 1983 Ernennung zum Professor honoris causa
  • 1996 Bundesverdienstkreuz I. Klasse / Komtur des Päpstlichen Silvesterordens
  • 1996 Ehrenbürger von Rheinstetten
  • 2001 Kunstpreis der Stiftung Bibel und Kultur Stuttgart
  • 2011 Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe

Werke (Auswahl)

  • Glasfenster
    • Erzbischöfliches Seminar St. Pirmin, Sasbach
    • St. Peter-und-Paul-Kirche, Karlsruhe (1955)
    • St. Christophorus, Westerland/Sylt (1956) (inzwischen abgerissen, im Neubau wiederverwendet)
    • St. Raphael, List (Sylt) (1988)
    • Buchen (Odenwald) (1959)
    • Christkönig-Kirche Eppelheim (1961)
    • St. Johannes, Heidelberg-Rohrbach (1964)
    • Tauberbischofsheim (1967)
    • Baden-Baden-Lichtenthal (1964)
    • Heilige Familie, Lörrach (1966)
    • Konviktskirche, Freiburg (1966)
    • St. Hedwig, Karlsruhe (1967)
    • Miramont de Guyenne (1968)
    • St. Andreas, Freiburg (1969)
    • Zwölf Apostel, Rastatt
    • Ökumenisches Gemeindezentrum Pilgerpfad, Frankenthal/Pfalz (1977)
    • Katholische Pfarrkirche St. Katharina, Langerwehe-Wenau (1981)
    • St. Marien (Neuss) (1984/1992)
    • St. Gordian und St. Epimach, Rickenbach/Südschwarzwald (1986)
    • Pater-Delp-Gemeindehaus, Hemsbach/Bergstr. (1986/87)
    • Haus der Abgeordneten, Stuttgart (1986)

Literatur (Auswahl)

  • Nadya Badr:Emil Wachter. Frühe Arbeiten 1942-1955. Karlsruhe 1996.
  • Emil Wachter. Malerei und Zeichnungen 1955-1995. Karlsruhe 1996.
  • Nadya Badr: Emil Wachter. Leben gemalt. Künzelsau 2001.

Weblinks

 Commons: Emil Wachter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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