Emil Hipp

Emil Hipp

Emil Hipp (* 1893 in Stuttgart; † 1. August 1965 in Kiefersfelden) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Hipp erhielt eine Ausbildung an der Bürgerschule in Stuttgart und der Realschule in Ludwigsburg. 1909 war der Beginn einer Bildhauerlehre beim Holzschnitzer-Meister Müller. 1910 war er an der Kunstgewerbeschule Stuttgart und 1911 an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Professor Ludwig Habich. 1913 folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in Rom, Florenz und der Schweiz.

Von 1914 bis 1918 war Hipp Soldat im 1. Weltkrieg. Erst 1918 folgte die Fortsetzung seines Studiums in Stuttgart. Das Staatsexamen schloss er 1920 mit Auszeichnung ab. Als bester Bildhauer erhielt er die Goldmedaille. Er begann 1921 als freischaffender Künstler mit eigenem Atelier in Stuttgart. Von 1921 bis 1932 arbeitete er als Bildhauer und Architekt. Er schuf Denkmäler und Grabmäler. Für die argentinische Nationalbank gestaltete er das Portal, und führte Aufträge für die Universität in Tübingen aus, gestaltete ein Lichtspieltheater in Rostock und schuf ein Standbild für den König von Siam.

Emil Hipp nahm 1932 am internationalen Wettbewerb der Stadt Leipzig für ein Richard-Wagner-Denkmal teil. Unter 645 Bewerbern erhielt er den ersten Preis, so dass 1933 der Vertragsabschluss mit der Stadt Leipzig zur Ausführung seines Entwurfs stattfand. Bis 1944 war die Ausführung des Auftrags bis auf ein kleines Element fast abgeschlossen. Die Stadt finanzierte die Arbeit bis zur Fertigstellung. Zur Ausführung dieses Großauftrags zog Hipp nach Kiefersfelden um den Untersberger-Marmor in ausreichendem Umfang zu bekommen. In dieser Zeit wurden weitere, kleinere Aufträge angenommen und nur zum Teil ausgeführt.

Nach Ende des 2. Weltkriegs weigerte sich die kommunistische Stadtverwaltung von Leipzig 1945, das von der vorhergehenden Stadtverwaltung bestellte und soweit bezahlte Denkmal zu übernehmen. Auch war die neue Stadtverwaltung nicht bereit, Lagerkosten für das Denkmal zu übernehmen. Hipp musste zusehen, wie die Marmor-Kiefer AG das auf ihrem Grundstück lagernde Denkmal Stück um Stück verkaufte. Nur der Hauptblock des Denkmals wurde geschlossen an einen Arzt verkauft.

Hipp beteiligte sich 1947-1964 an verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben für Bildhauerei, Architektur und Städteplanung, erstellte Kriegergedächtnisstätten, so in Knittlingen, Kuchen und in Kiefersfelden. Er gestaltete Fassaden, Anlagen, Grabmäler und war als Architekt für Privatbauten tätig.

Besonders hervorzuheben sind seine Gefallenendenkmale in Wildbad im Schwarzwald, Tübingen, Edelfingen, Mönsheim und Löwenstein. Er schuf eine Figur für das Denkmal der gefallenen Spanier in Melissa/Marokko. Das Majolikarelief für das Städtische Krankenhaus in Stuttgart-Bad Cannstatt hat er ebenfalls gestaltet.

Nach schwerer Krankheit starb Emil Hipp 1965.

Literatur

  • Alain de Benoist: Der Bildhauer Emil Hipp und sein Werk: Das Richard-Wagner-Denkmal für Leipzig. Grabert, Tübingen 1990. ISBN 3-87847-102-5

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