Els Borst-Eilers

Els Borst-Eilers
Foto aus dem Jahr 2002

Els(e) Borst-Eilers (* 22. März 1932 in Amsterdam) ist eine niederländische Medizinerin und Politikerin.

Sie studierte von 1950 bis 1958 Medizin in Amsterdam. In den Jahren 1958 bis 1965 spezialisierte sie sich auf den Gebieten Kinderheilkunde und Immunhämatologie und arbeitete als Assistenzärztin. Von 1965 bis 1969 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Utrecht. Anschließend arbeitete sie an der Blutbank des Akademischen Lehrkrankenhauses in Utrecht, dessen medizinische Leitung sie von 1975 bis 1986 ausübte. Von 1986 bis 1994 war sie stellvertretende Vorsitzende des niederländischen Gesundheitsrates.

Borst-Eilers hatte sich bereits 1968 den Democraten 66 (D66) angeschlossen. Als ihre Partei 1994 eine Koalitionsregierung mit der PvdA und der VVD bildete, wurde sie zur Gesundheitsministerin ernannt. Sie führte die D66 als Spitzenkandidatin in die Parlamentswahl des Jahres 1998, verzichtete nach dem schlechten Abschneiden der Democraten (Verlust von zehn Sitzen) auf den Fraktionsvorsitz und eine weitere Führungsrolle in der Partei, stellte sich jedoch für eine zweite Amtszeit als Ministerin zur Verfügung und hatte bis zum Juli 2002 auch das Amt einer stellvertretenden Ministerpräsidentin inne.

Während ihrer achtjährigen Amtszeit wurden in den Niederlanden grundlegende medizinisch-ethische Fragestellungen diskutiert, darunter Sterbehilfe und Embryonenforschung. Unter ihrer Ägide wurde ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen nicht mehr unter Strafe stellte. Dies brachte ihr massive Anfeindungen ein. Obwohl ihr ein hohes Maß an Sachverstand zugeschrieben wurde, war ihre Amtsführung nicht umumstritten und sie musste sich zweimal einem Misstrauensvotum stellen. Ihre aktive politische Laufbahn endete nach der Parlamentswahl des Jahres 2002, als eine Neuauflage der Koalition aus Sozialdemokraten, rechten und linken Liberalen nicht mehr möglich war.

Els Borst-Eilers wurde 2003 zum Ehrenmitglied der D66 ernannt.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Els Borst — Els Borst, en 2002. Mandats Vice ministre présidente des Pays Bas …   Wikipédia en Français

  • Els Borst — Els Borst, 2002 Els(e) Borst Eilers (* 22. März 1932 in Amsterdam) ist eine niederländische Medizinerin und Politikerin. Sie studierte von 1950 bis 1958 Medizin in Amsterdam. In den Jahren 1958 bis 1965 spezialisierte sie sich auf den Gebieten… …   Deutsch Wikipedia

  • Els Borst — Infobox Politician name = Els Borst width = height = caption = small | office = Dutch Minister of Health, Welfare and Sport term start = 1994 term end = 2002 predecessor = Hedy d Ancona successor = Eduard Bomhoff constituency = majority = office2 …   Wikipedia

  • D66 — Democraten 66 (D66) sind eine linksliberale Partei in den Niederlanden. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung und Ziele 2 Geschichte 2.1 Linke Regierungsbeteiligung in den 1970e …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bor — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Democraten 66 — Demokraten 66 Partei­vor­sit­zende Ingrid van Engelshoven Part …   Deutsch Wikipedia

  • Frauen in der Politik — Als Politikerin wird im Allgemeinen eine Frau bezeichnet, die ein politisches Amt innehat oder anstrebt. In Demokratien setzt dies das passive Wahlrecht voraus. Inhaltsverzeichnis 1 Situation in Deutschland 1.1 Frauenanteil in den Parteien… …   Deutsch Wikipedia

  • Netherlands — Netherlander /nedh euhr lan deuhr, leuhn /, n. Netherlandian, adj. /nedh euhr leuhndz/, n. the, (used with a sing. or pl. v.) a kingdom in W Europe, bordering on the North Sea, Germany, and Belgium. 15,653,091; 13,433 sq. mi. (34,790 sq. km).… …   Universalium

  • DEMOCRATEN 1966 — D66; DEMOCRATS 1966    A political party founded in 1966 by people not satisfied with the decision making process in politics and in Parliament, among them Henricus Antonius Franciscus Maria Oliva (“Hans”) van Mierlo (1931– ). Initially the party …   Historical Dictionary of the Netherlands

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”