Ella Sings Gershwin

Ella Sings Gershwin
Ella Sings Gershwin
Studioalbum von Ella Fitzgerald
Veröffentlichung 1950
Label Decca Records
Format LP, CD
Genre Jazz

Besetzung

Produktion Milt Gabler
Studio New York City

Ella Sings Gershwin ist ein Jazz-Album von Ella Fitzgerald, aufgenommen in zwei Aufnahmesitzungen im September 1950. Es ist Fitzgeralds erste Langspielplatte.[1]

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte des Albums

Ihr inoffizieller Berater zu dieser Zeit, Norman Granz, mit dem Ella Fitzgerald bei den Jazz at the Philharmonic-Konzerten zusammengearbeitete hatte, riet ihr im Jahr 1950, sie solle bei ihrem Label Decca Records darauf dringen, ihr besseres Material zu geben, das ihr liege. Granz glaubte, ihre Stimme und ihre Diktion seien wie geschaffen für die Musiker der amerikanischen Klassiker wie George und Ira Gershwin.[2] Die Sängerin nahm seinen Rat an. Produzent Milt Gabler von Decca Records ließ sich schließlich überzeugen, und so ging sie mit ihrem Begleiter am Klavier, Ellis Larkins, am 11. und 12. September 1950 ins Studio der Decca in New York und nahm acht Gershwin-Songs auf.

Veröffentlichungsgeschichte

Aus dieser Session stammte das Material für ein Album mit mehreren Singles, das Decca 1950 zusätzlich als Langspielplatte, zunächst noch im 10-Zoll-Format (25 cm), veröffentlichte. 1955 schob Decca eine 12-Zoll-LP (30 cm) mit zusätzlichem Material hinterher: Zwei Gershwin-Songs auf der A-Seite – Nice Work If You Can Get It von den Aufnahmesitzungen mit Ellis Larkins für die LP Songs in a Mellow Mood von 1954 und Oh, Lady Be Good mit Bob Haggart aus dem Jahr 1947. Auf der B-Seite zwei Songs einer Single von 1946, aufgenommen mit dem Billy Kyle-Trio, die nicht von den Gershwins stammen.
Die beiden Titel Looking For A Boy/But Not For Me waren 1950 auch als Single-Auskopplung im Schelllackplatten-Format erschienen.

Die CD Pure Ella aus dem Jahr 1994, erschienen bei GRP Records[3] enthält die ursprüngliche 1950er LP und die 1954 veröffentlichte LP Songs in a Mellow Mood – im März 1954 ebenfalls mit Larkins aufgenommen, mit Titeln aus dem American Songbook.
1999 brachte Universal die 1955er Version von Ella Sings Gershwin unter dem Label Decca als CD heraus.
Die acht Gershwin-Songs sind außerdem auf The Chronological Ella Fitzgerald – 1950 (2001 veröffentlicht) zu hören, als CD 11 einer 15-teiligen CD-Serie von Classics Records.

Titel

  10-Zoll-LP 1950 12-Zoll-LP 1955 Begleitung Aufnahme Komposition
A Someone To Watch Over Me Someone To Watch Over Me Ellis Larkins 12. Sept. 1950 George
und
Ira
Gershwin
My One And Only (What Am I Gonna Do) My One And Only (What Am I Gonna Do) 11. Sept. 1950
But Not For Me But Not For Me 12. Sept. 1950
Looking For A Boy Looking For A Boy 11. Sept. 1950
  Nice Work If You Can Get It 30. März 1954
  Oh, Lady Be Good Bob Haggart Orchestra 19. März 1947
B I’ve Got A Crush On You I’ve Got A Crush On You Ellis Larkins 11. Sept. 1950
How Long Has This Been Going On How Long Has This Been Going On 11. Sept. 1950
Maybe Maybe 12. Sept. 1950
Soon Soon 12. Sept. 1950
  I’m Just A Lucky So And So Billy Kyle Trio 21. Febr. 1946 Duke Ellington/
Mack David
  I Didn’t Mean A Word I Said 21. Febr. 1946 Harold Adamson/
Jimmy McHugh

Analyse

Ella Fitzgerald 1940

Richard Cook und Brian Morton nennen das Album Pure Ella in ihrer Besprechung „ein Meisterwerk“ und einen „essentiellen“ Bestandteil ihrer Diskographie, besonders durch Larkins’ „freundliche, aber perfekte Begleitung“ . Ihre Stimme befindet sich auf dem Übergang vom mädchenhaften Timbre ihrer frühen Jahre hin zu der Art und Weise, wie sie in der Mitte der 1950er Jahre die Songbook-Alben für Verve Records interpretieren sollte. Unter den Titeln sind Klassiker wie I’ve Got A Crush On You, But Not For Me und Someone To Watch Over Me. „Ella brachte jeden einzelnen davon mit all ihrem Sinn für musikalische Nuancen und echtem Gefühl für den Text, der ja intelligent und ausgefeilt war und eine Geschichte erzählte. Das meiste dessen, was die gewöhnlich sang, seien es nun Schlager, Blues- oder Jazz-Nummern, bestand überwiegend aus Chorussen“.[4]

Literatur/Quellen

  • Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6th edition. ISBN 0-14-051521-6
  • Jim Haskins: Ella Fitzgerald - First Lady des Jazz. Heyne Verlag, München 1994
  • Bielefelder Katalog Jazz 2001

Weblinks

Anmerkungen

  1. Bert Noglik über die CD Pure Ella in der Arte-Reihe: 50 Jahrhundertaufnahmen des Jazz vom 16. Mai 2006 bei arte.tv, abgerufen am 13. April 2010
  2. zit. nach Haskins, S. 120 f. Granz sorgte fünf Jahre später für den Wechsel Ellas zu seinem neu geschaffenen Label Verve Records
  3. MCA GRP 16 362. Nicht zu verwechseln mit einer Verve-CD gleichen Namens mit anderen Aufnahmen
  4. zit. nach Haskins, S. 121. Ihr übliches Hitmaterial, das Decca veröffentlichte, waren zu dieser Zeit Titel wie Baby It’s Cold Outside mit Louis Jordan and His Tympany Five (1949) oder Come An A-My House (1951), das Rosemary Clooney kurze Zeit später berühmt machte.

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