Elk-Island-Nationalpark

Elk-Island-Nationalpark
Elk-Island-Nationalpark
Bison im Elk Island Nationalpark
Bison im Elk Island Nationalpark
Elk-Island-Nationalpark (Kanada)
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Lage: Kanada
Nächste Stadt: Edmonton
Fläche: 194 km² km²
Gründung: 1913
Besucher: 211.547 (2001/2002)
Adresse: Elk Island National Park
Site 4, R.R.#1
Fort Saskatchewan, Alberta
Canada
T8L 2N7
53.584760825-112.86254882778

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Der Elk-Island-Nationalpark (engl. Elk Island National Park) ist ein kanadischer Nationalpark in der Provinz Alberta. Der 194 Quadratkilometer große Park befindet sich ca. 45 km östlich von Edmonton. Der Park liegt am Yellowhead Highway und grenzt an das Strathcona County und an das County of Lamont.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Park liegt in einem bewaldeten Abschnitt der Beaver Hills, einer naturbelassenen Hügellandschaft mit zahlreichen Seen, Sümpfen und Teichen. Die Hügel der Beaver Hills überragen die umgebenden Ebenen um 30 bis 60 Meter, die Seen und Teiche, auch Kettles genannt, machen etwa ein Viertel der Parkfläche aus. Der größte See ist der Lake Astotin im Norden des Parks. Der Park liegt in einer Übergangszone, in der die Prärien in die borealen Nadelwälder übergehen.

Geschichte

Die Beaver Hills waren Jahrhundertelang Siedlungsgebiet der Sarcee bewohnt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Sarcee jedoch von den Crees in die umgebenden Ebenen verdrängt. Die Crees waren Büffeljäger und lebten von den reichen natürlichen Ressourcen der Beaver Hills. Bis in die 1830er Jahre betrieben sie einen lebhaften Handel mit Biberpelzen mit den europäischen Handelsgesellschaften, bis der Bestand an Bibern erschöpft war. Mit der Vernichtung der Bisonherden wurde den Crees ab den 1860er Jahren die Lebensgrundlage entzogen, so dass sie die Beaver Hills verließen. Von 1881 an begannen sich dort Siedler aus Deutschland, England und der Ukraine niederzulassen, wobei das Gebiet des heutigen Parks jedoch zu hügelig und feucht für erfolgreiche Landwirtschaft war. Ein erstes Schutzgebiet in den Beaver Hills wurde 1899 eingerichtet, als die Bundesregierung als Reaktion auf einen Waldbrand im Jahr 1895 einen Teil des Waldes nördlich des heutigen Nationalparks als The Cooking Lake Forest Reserve als landesweit erste Forest Reserve unter Schutz stellte, das heutige Cooking Lake-Blackfoot Grazing, Wildlife, and Provincial Recreation Area. Da die Jagd auf Wapitis und Maultierhirsche jedoch weiterhin erlaubt war und vor allem der Bestand der Wapitis in Kanada stark gefährdet war, forderten fünf Bürger aus Fort Saskatchewan die Errichtung eines Wildtierreservats. Daraufhin gründete die Bundesregierung im Juli 1906 den 42 Quadratkilometer großen Elk Park am Island Lake, dem heutigen Lake Astotin, der mit einem 2,2 Meter hohen Zaun eingezäunt wurde. Damit war der Park das erste Großwildschutzgebiet in Kanada. Bei der Einrichtung des Parks 1906 gab es nur eine Siedlerfamilie, die Osters am Oster Lake, die ihren Besitz von 16 Hektar nicht verkaufen wollte und ihn bis 1941 weiter bewirtschaftete. Ein weiterer Siedler, Daniel Jordan, lebte als Squatter im Parkgebiet und verließ sein Land 1909 gegen eine Entschädigung von $ 900. 1908 wurde der Park in Elk Island umbenannt, weil er als Schutzgebiet für Wapitis (engl. Elk) gegründet wurde und innerhalb des Parks der inselreiche Island Lake liegt. Am 13. März 1913 erhielt der Park den Status eines Dominion Park. 1922 wurde der Park bis zum Yellowhead-Highway erweitert, durch das Nationalparkgesetz von 1930 wurde er zum Nationalpark. 1947 erfolgte eine weitere Vergrößerung des Parks um 60 Quadratkilometer südlich des Yellowhead-Highways.

Flora und Fauna

Die Parklandschaft besteht aus offenem, grasreichen Espenwald mit zahlreichen eingebetteten Seen und Teichen. Bei der Gründung des Parks 1906 lebten innerhalb des Parks 24 Wapitis, 2 bis 3 Elche und 35 Maultierhirsche. Von 1907 bis 1909 wurden überr 300 Präriebisons aus Montana in ein Gehege nördlich des Parks gebracht. Der Großteil von ihnen wurde 1909 in den neuen Buffalo-Nationalpark bei Wainwright gebracht, doch über 20 Tiere blieben im Elk Island Park. Die für die Beaver Hills namensgebenden Biber waren im 19. Jahrhundert ausgerottet worden und wurden erst 1942 wieder im Park angesiedelt. Bedingt durch die zahlreichen Teiche und Seen wuchs ihre Population rasch an. 1965 wurden 23 Waldbisons aus dem Wood-Buffalo-Nationalpark im Parkgebiet südlich des Yellowhead Highways angesiedelt. Heute ist der Park im Vergleich zur Größe der am dichtesten von Tieren bevölkerte kanadische Nationalpark und gilt als Park mit der höchsten Dichte an grasfressenden Säugetieren nach der afrikanischen Serengeti[1]. Der Park ist ein ausgezeichneter Ort, um Wald- und Präriebisons, Manitoba-Wapitis, Elche, Weißwedel- und Maultierhirsche sowie Biber in freier Wildbahn zu beobachten. Daneben gilt der Park als ein bedeutenden Lebensraum für Wasservögel und als wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel für insgesamt über 250 Vogelarten, darunter Kanadareiher, Weißkopfseeadler, Virginia-Uhus und zahlreiche Entenarten. 1987 startete ein erfolgreiches Ansiedlungsprogramm für den Trompeterschwan.

Touristische Einrichtungen

Der Park ist der einzige Nationalpark Kanadas, der vollständig eingezäunt ist. Quer durch den Park verläuft der Yellowhead-Highway, der auch die Hauptzufahrt bildet. In den Park führen drei Eingänge, einer im Süden, einer im Norden und einer am westlichen Ende des Parks. Das Besucherzentrum befindet sich nahe dem südlichen Parkeingang. Durch den Park führen zwölf Wanderwege und Naturlehrpfade, darunter der Living Waters Boardwalk, der als schwimmender Steg 300 Meter über den Lake Astotin führt. Am Lake Astotin befindet sich ein Campingplatz sowie ein Neun-Loch-Golfplatz. Ein weiterer, jedoch sehr rustikaler Zeltplatz befindet sich am Oster Lake. An die Pioniergeschichte des 19. Jahrhunderts erinnert ein Ukrainisches Pionierhaus, an die Frühgeschichte des Parks die älteste Rangerstation Albertas. Im Winter ist der Park Ziel für Skilangläufer und Schneeschuhgeher. Jährlich besuchen etwa 200.000 Besucher den Nationalpark.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Elk Island bei www.yourcanada.ca. Abgerufen am 7. April 2011.



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