Elisabeth Gies

Elisabeth Gies

Elisabeth Gies (* 10. Oktober 1930 in Diedesfeld, jetzt Neustadt an der Weinstraße), war 1949 unter ihrem Geburtsnamen Elisabeth Kuhn die erste Deutsche Weinkönigin, nachdem sie unmittelbar davor bereits zur Pfälzischen Weinkönigin gewählt worden war.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Elisabeth Gies entstammt einer Winzerfamilie und heiratete 1951 den Diedesfelder Weinbauern Ferdinand Gies, mit dem sie drei Söhne hat. Der älteste, Hermann Gies (* 29. Juni 1952, Promotion zum Dr. rer. nat. 1982 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), ist Professor für Mineralogie (Petrologie/Kristallographie) an der Ruhr-Universität Bochum.

Wahl

1937 bis 1948 repräsentierte die Pfälzische Weinkönigin ohne zusätzliche Wahl in Personalunion neben dem pfälzischen auch allgemein den deutschen Wein. Auch am 2. Oktober 1949 gab es in Neustadt an der Weinstraße nur eine einzige Wahlhandlung. Elisabeth Kuhn wurde zunächst auf Anregung des Verlegers Daniel Meininger vom Saalpublikum unter 20 Bewerberinnen zur Pfälzischen Weinkönigin gewählt. Danach unterbreiteten die Neustadter Organisatoren der neu gegründeten Deutschen Weinwerbung den Vorschlag, künftig eine Weinkönigin aus Vertreterinnen aller Anbaugebiete zu wählen. Neustadt solle Krönungsort bleiben mit Ausnahme der Jahre, in denen dort ein Deutscher Weinbaukongress abgehalten werde. Nachdem dieser Vorschlag angenommen worden war, erhielt Elisabeth Kuhn in einer kleinen Zeremonie eine neue Krone, ein neues Zepter und wurde zusätzlich zur ersten Deutschen Weinkönigin ernannt. Elisabeth Kuhn ist damit die Einzige, die in ein und demselben Jahr den Titel der Pfälzischen und der Deutschen Weinkönigin trug. Seither ist es für eine regionale Weinkönigin nur noch möglich, sich im Folgejahr um die Wahl zur Deutschen Weinkönigin zu bewerben.

Repräsentation

Im Gegensatz zur heutigen weltweiten Vermarktung von pfälzischem und deutschem Wein fanden in der Mitte des 20. Jahrhunderts verkaufsfördernde Maßnahmen in viel bescheidenerem Maße und meist nur auf regionaler Ebene statt. So war eine Reise in das damals von den Vier Mächten besetzte Berlin die einzige große Unternehmung während der einjährigen Amtszeit der Weinkönigin. Dort wurde sie vom Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter empfangen und löste nach zeitgenössischen Presseberichten stürmische Tumulte aus, als sie zur Eröffnung der Ersten Deutschen Weinwoche im Mai 1950 mit ihren Weinprinzessinnen 1000 Liter „Freiwein“ an die Berliner Bevölkerung ausschenkte. Mehr als 20.000 Berliner waren aus diesem Anlass auf den Platz vor dem Schöneberger Rathaus geströmt.

Heute tritt Elisabeth Gies noch regelmäßig als Ehrengast bei den Wahlen der Pfälzischen und Deutschen Weinkönigin auf, die alljährlich im Herbst meist in Neustadt anlässlich des Deutschen Weinlesefestes stattfinden.

Literatur

  • Wolfgang Junglas und Norbert Heine: Wein & Krone – 50 Jahre Deutsche Weinkönigin, Ingelheim 1998

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Deutsche Weinkönigin
1949/1950
Marie-Elisabeth Pütz

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