Elephas

Elephas
Elephas
Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus)

Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus)

Zeitraum
Pliozän bis Holozän
4,5 bis Gegenwart Mio. Jahre
Systematik
Säugetiere (Mammalia)
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Afrotheria
Rüsseltiere (Proboscidea)
Elefanten (Elephantidae)
Elephas
Wissenschaftlicher Name
Elephas
Linnaeus, 1758

Elephas ist eine Gattung der Elefanten, zu der als letzte überlebende Art der Asiatische Elefant gehört. Einige ausgestorbene Vertreter, wie etwa der Europäische Waldelefant und davon abgeleitete Arten, werden zum Teil als eigene Gattung Palaeoloxodon geführt. Zwischenzeitlich wurden diese Formen in die Gattung Elephas eingegliedert, was neuerdings aber wieder in Frage gestellt ist[1].

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Molaren von Elephas in der Mitte und verschiedenen Mammuts: oben das Wollhaarmammut, unten der Südelefant.

Die Gattung Elephas ist eine der jüngsten in der sehr erfolgreichen Ordnung der Rüsseltiere. Sie entwickelte sich parallel zu der rein afrikanischen Gattung Loxodonta und den Mammuts. Kennzeichnend sind bei allen drei Gattungen die Reduktion der unteren Stoßzähne, die bei ihren Vorfahren wie Primelephas noch vorhanden waren. Im Gegensatz zu den Mammuts verlaufen hier die oberen, teilweise sehr langen, Stoßzähne relativ gerade. Die Entwicklung der hochkronigen und gefalteten Backenzähne gilt als Anpassung an die Hauptnahrungsquelle Gras. Der Schädel ist kurz und hat eine hohe Stirn. Wie andere Elefanten sind Elephas-Arten eher kurz und hochbeinig gebaut. Die Größe der fossilen Arten schwankte zwischen Zwergformen, die nicht größer wurden als einen Meter, und einigen sehr großen Vertretern wie Elephas recki in Afrika und dem Europäischen Waldelefanten in Europa, – diese Arten übertrafen sogar die rezenten Elefanten.

Stammesgeschichte

Nach aktuellem Wissensstand ist die Gattung Elephas das Schwestertaxon der Mammuts. Die beiden Gattungen trennten sich im Pliozän in Afrika voneinander. Hier ist in Ostafrika mit Elephas ekorensis die älteste Art vor 4,5 Millionen Jahren nachweisbar. Weitere afrikanische Vertreter sind Elephas recki und Elephas iolensis, die Linie starb dann im späteren Pleistozän aus.

Im mittleren Pliozän wanderte die Gattung nach Eurasien ein. Dabei entwickelte sich neben einigen Seitenzweigen über Elephas hysudricus der Asiatische Elefant (Elephas maximus) und aus einer Nebenlinie die Zwergform Elephas celebensis. Weitere asiatische Arten sind Elephas hysudrindicus und Elephas platycephalus. Elephas namadicus, der sich vom indischen Subkontinent bis nach Japan ausbreitete, ähnelt sehr einem kleineren Europäischen Waldelefanten, so dass spekuliert wird, dass er von diesem abstammen könnte.

In Europa und dem Mittelmeerraum war in den Warmzeiten der Europäische Waldelefant (Elephas (Palaeoloxodon) antiquus) weit verbreitet. Verschiedene inselbewohnende Zwergelefanten wie der Sizilianische (Elephas falconeri), Zypern- (Elephas cypriotes) oder Maltesische Zwergelefant (Elephas melitensis) gelten als isolierte und durch den begrenzten Lebensraum „verzwergte“ Abkömmlinge des Waldelefanten. Einige dieser Arten starben erst in den letzten 10.000 Jahren aus, möglicherweise durch das Zutun des Menschen. Diese Gruppe wird teilweise in der Untergattung Palaeoloxodon zusammengefasst, eine Bezeichnung, die 1924 von Hikoshichiro Matsumoto eingeführt wurde[2] und die damals teilweise vertretene Meinung widerspiegelt, diese Rüsseltiere wären näher mit Loxodonta verwandt. Spätere Untersuchungen wiederlegeten aber diese Auffassung.[3]

Quellen

  1. Diana Pushkina : The Pleistocene easternmost distribution in Eurasia of the species associated with the Eemian Palaeoloxodon antiquus assemblage. Mammal Rev. 2007, Volume 37, No. 3, 224–245.
  2. Hikoshichiro Matsumoto: Preliminary notes on fossil elephants in Japan. Journal of the Geological Society Tokyo 31 (371), 1924, S. 255-272
  3. Karlheinz Fischer: Die Waldelefanten von Neumark-Nord und Gröbern. In: Dietrich Mania u. a. (Hrsg.): Neumark-Nord - Ein interglaziales Ökosystem des mittelpaläolithischen Menschen. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle 62, Halle/Saale, 2010, S. 361-374

Weblinks


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