Elend (Zustand)

Elend (Zustand)

Der Begriff Elend stammt aus dem mittelhochdeutschen Ellende, was für Wüstenei oder herrenlose Wildnis steht. Elend beschreibt einen Zustand von Armut oder Hilflosigkeit, ursprünglich gekoppelt mit der Zusatzbedeutung Vereinsamung oder Ausgestoßenheit. Elend wird sowohl als Adverb und Adjektiv, wie auch als Substantiv genutzt und beschreibt in allen Formen den schlechtest denkbaren Zustand.

Im Rahmen psychischer Erkrankungen stellt Elend ein „tiefes Unwohlsein mit einer Art genereller, schwer beschreibbarer Übelkeit¨ [1] dar, der Patient fühlt sich wie zerschlagen, oft schwer depressiv und antriebslos, krank.

Im Bereich der körperlichen Krankheitsbilder beschreibt Elend keine präzise Diagnose, sondern zuerst ein subjektives Gefühl. Der Patient fühlt sich elend, zum Beispiel nach einer Fischvergiftung, nach Durchnässung mit Fieberschüben, nach mehrfachem Erbrechen, dauerhaftem Durchfall oder in Folge einer andauernden Migräne. Dieses Gefühl wird auch beschrieben als niedergedrückt, gefühllos, passiv und unruhig, pessimistisch, interesselos und zu schwach, um sich aufzuraffen und Entscheidungen zu treffen.

Im sozialen Bereich beschreibt der Begriff Elend schlechte Lebens- und Wohnverhältnisse, Obdachlosigkeit, dramatische Armut[2], Hunger und begleitende Krankheit. Elend bedeutet einerseits Mangel an Ressourcen, Fremdhilfe und Selbstfürsorge, andererseits aber auch das Vorhandensein widriger Umstände, wie Krieg, Korruption, Unterdrückung, Verwahrlosung, Ungeziefer oder Bedrohung durch Seuchen.

Schließlich kann auch das Wetter elend sein, sei es in Form von Kälte und Nässe, aber auch von extremer Hitze.

Einzelnachweise

  1. http://www.medizinfo.de/kopfundseele/depression/deprerkenn.htm
  2. http://lexikon.calsky.com/de/txt/a/ar/armut.php

Siehe auch


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  • elend — Adj. (Oberstufe) in einem Zustand, der Mitleid verdient Synonyme: ärmlich, armselig, bedauernswert, beklagenswert, erbärmlich, erbarmungswürdig, hilfsbedürftig, jämmerlich, kläglich, kümmerlich Beispiel: Sie hatte keinen Job und lebte mit ihren… …   Extremes Deutsch

  • Elend — Leid; Notlage; Bedrängnis; Not; Qual; Plage; Leiden * * * elend [ e:lɛnt] <Adj.>: a) von großem Leid bestimmt, großes Leid mit sich bringend: ein elendes Leben fristen; eine elende Plackerei; er ist elend krepiert. Syn …   Universal-Lexikon

  • elend — hundsmiserabel (umgangssprachlich); mulmig (umgangssprachlich); speiübel (umgangssprachlich); kotzübel (derb); übel; unwohl * * * elend [ e:lɛnt] <Adj.>: a) von großem Leid bestimmt, großes Leid m …   Universal-Lexikon

  • Elend — aus althochdeutsch ali lanti, eli lenti, bedeutete ursprünglich: anderes Land, Fremde. Auf diese Grundbedeutung des Wortes geht die früher häufig gebrauchte Redensart das Elend bauen (mittelhochdeutsch ›daz ellende bûwen‹) zurück; ihr Sinn ist:… …   Das Wörterbuch der Idiome

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  • Elend — lend, er, este. adj. et adv. welches zu dem vorigen Hauptworte gehöret, aber doch in einigen Bedeutungen gebraucht wird, in welchen jenes nicht mehr üblich ist. 1) In einem hohen Grade schlecht, seiner Bestimmung und der Vollkommenheit in einem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • elend — e̲·lend Adj; 1 in sehr schlechtem Zustand ≈ ärmlich <eine Baracke, eine Behausung, eine Hütte> 2 durch Armut, Not oder Krankheit geprägt <ein Dasein, ein Leben> 3 nur adv; auf schreckliche Art und Weise ≈ jämmerlich <elend zugrunde …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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