Elbmarschen

Elbmarschen

Als Elbmarsch wird das ausgedehnte Marschland an der Unter- und zum Teil auch an der Mittelelbe bezeichnet. Ursprünglich war der flache Landstrich entlang der Elbe insgesamt tidebeeinflusst. Mit dem Bau der Staustufe bei Geesthacht ist die Elbe oberhalb Geesthachts nicht mehr tideabhängig. Im Zuge der Hollerkolonisation wurden große Teile der vorher überflutungsgefährdeten Elbmarsch eingedeicht und urbar gemacht.

Überschwemmtes Vordeichgelände in der Lüneburger Elbmarsch

Die Elbmarsch ist sehr fruchtbar und insbesondere von großen Grünlandanteilen geprägt. Neben der Viehhaltung, insbesondere der Milchkuhhaltung, werden sie auch für den Ackerbau genutzt. So ist Dithmarschen vor allem für den Kohl bekannt, das Alte Land ist eines der größten Obstbaugebiete Mitteleuropas, die Vierlande und Marschlande bei Hamburg gehören zu den bedeutendsten Anbaugebieten für Gemüse und Blumen. Das Kehdinger Land sowie die Lüneburger Elbmarsch sind besonders durch eine blühende Pferdezucht geprägt. Seit über 200 Jahren werden hier erfolgreich Hannoveraner gezüchtet.

In den 1990er Jahren wurde überregional aus den Elbmarschen berichtet, nachdem im Umkreis des Forschungszentrums GKSS und des Kernkraftwerks Krümmel eine erhöhte Anzahl von Leukämieerkrankungen nachgewiesen wurde. Ein direkter Zusammenhang zwischen den Erkrankungsfällen und den Nuklearanlangen konnte jedoch nicht erwiesen werden.

Inhaltsverzeichnis

Holsteinische Elbmarschen

Landschaften in Schleswig-Holstein mit den Holsteinischen Elbmarschen

Die Holsteinischen Elbmarschen liegen im südlichen Schleswig-Holstein an der Unterelbe. Hier wird intensive Landwirtschaft betrieben. Es leben dort auch viele in Hamburg arbeitende Pendler. Das Land ist flach und liegt kaum einen Meter über dem Meeresspiegel, in der Nähe von Neuendorf bei Wilster befindet sich die tiefste Landstelle Deutschlands, deshalb ist das Land durch Sturmfluten auch gefährdet und durch Deiche an der Elbe geschützt.

Die Elbmarschen gliedern sich (von Norden nach Süden) in die Wilstermarsch zwischen Nord-Ostsee-Kanal und Stör, die Kremper Marsch zwischen Stör und Krückau, die Seestermüher Marsch zwischen Krückau und Pinnau und die Haseldorfer Marsch zwischen Pinnau und dem Geestrand bei Wedel.

Niedersächsische Elbmarschen

Die Niedersächsischen Elbmarschen beginnen mit dem bis zur Oste reichenden Land Hadeln. Östlich des Flusses schließt sich bis an Stade und die Schwinge im Südosten das Land Kehdingen an. Südöstlich davon dehnt sich das Alte Land bis zur Stadtgrenze von Hamburg in Cranz aus. Elbaufwärts von Hamburg folgen schließlich die Winsener und die Lüneburger Elbmarsch.

Literatur

  • Hans-Eckhard Dannenberg, Norbert Fischer und Franklin Kopitzsch (Hrsg.): Land am Fluss. Beiträge zur Regionalgeschichte der Niederelbe. Stade 2003, ISBN 3-931879-20-8
  • Michael Ehrhardt: Ein guldten Bandt des Landes. Zur Geschichte der Deiche im Alten Land. Stade 2003, ISBN 3-931879-11-9
  • Norbert Fischer: Wassersnot und Marschengesellschaft - Zur Geschichte der Deiche in Kehdingen. Stade 2003, ISBN 3-931879-12-7
  • Norbert Fischer: Im Antlitz der Nordsee - Zur Geschichte der Deiche in Hadeln. Stade 2007, ISBN 978-3-931879-34-1

Weblinks


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