Elbenau

Elbenau
Elbenau
Koordinaten: 52° 3′ N, 11° 46′ O52.04611.76546Koordinaten: 52° 2′ 46″ N, 11° 45′ 54″ O
Höhe: 46–49 m
Fläche: 7,7 km²
Einwohner: 640 (2007)
Eingemeindung: 1. Apr. 1913
Postleitzahl: 39218
Vorwahl: 03928

Elbenau ist ein Ortsteil der Stadt Schönebeck (Elbe) im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Dorf liegt drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und auf der östlichen Elbseite, in Ostelbien gelegen. Elbenau befindet sich auf dem Elbenauer Werder, einer großen Elbinsel zwischen heutiger Stromelbe und Alter Elbe. Elbenau ist landwirtschaftlich geprägt, besitzt jedoch umliegend auch große Waldgebiete.

Geschichte

als Ortswerbung verwendetes Signet in Form eines Wappens

Elbenau wurde 1269 erstmals in einer Urkunde des Bistums Magdeburg urkundlich erwähnt. Nachgewiesene Variationen des Ortsnamen sind Elvenow (1311), Elvenowe (14./15. Jh.), Elluenowe (1343), Elbenawe (1419), Elvenow (1478), Elbenaw (1529), Elbenau (1725, 1753, 1758). Der Ortsname geht zurück auf die Lage in der Elbaue [1].

Bis 1806 gehört Elbenau zum Kurkreis, in dem ein Amt Elbenau bestand. Von der Burg Elbenau waren bis etwa 1800 noch Reste zu sehen. Die Steine der Burg wurden später abgetragen und für andere Bauten wiederverwendet, der sogenannte Burghügel ist inzwischen vollständig überpflügt. Während der französischen Besatzung wurde Elbenau dem Königreich Westphalen angegliedert. Von 1816 bis zum 31. März 1913 gehörte Elbenau zum Landkreis Jerichow I, danach erfolgte ein Kreiswechsel in den Landkreis Calbe a./S. und der Ort wurde zusammen mit Grünewalde am 1. April 1913 nach Schönebeck eingemeindet, als Voraussetzung für die Genehmigung zum Bau der Elbbrücke. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Dorf ca. 550 Einwohner.

1745 wird die evangelische Kirche St. Pankratius als Ersatz für einen an gleicher Stelle befindlichen Vorgängerbau fertiggestellt.

1875 werden das Pretziener Wehr und der dazugehörige Umflutkanal fertiggestellt. Damit fließt die Alte Elbe nicht mehr an Elbenau vorbei. Bis dahin floss durch die bei Pretzien abzweigende, zum Teil schiffbare Alte Elbe noch ein Teil des Elbwassers.

Ab etwa der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Einsetzen der Industrialisierung, entwickelt sich eine Ausflugskultur der Arbeiter. Wegen der Waldgebiete auf der ostelbischen Seite und der guten Erreichbarkeit, zunächst über die Fährverbindung, später über die Elbbrücke, wird Elbenau ein beliebter Ausflugsort der Schönebecker Bevölkerung. Mehrere Ausflugslokale in Elbenau und Umgebung laden zu Ausflügen ein, z. B. die Gasthöfe Goldene Blume und Zur Stadt Schönebeck. Von Elbenau aus erreicht man zu Fuß, später auch mit dem Fahrrad weitere Ziele in der Umgebung (z. B. Calenberge, Pechau, Gommern, Alte Fähre). Diese Tradition hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.

1998 wurde Elbenau ins Dorferneuerungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen. Zahlreiche Straßen und Gebäude wurden dabei erneuert.

Die Bevölkerungsdichte des Ortes beträgt 83 Einwohner je Quadratkilometer. 0,48 Quadratkilometer der Ortsfläche sind bebaut.

Sehenswürdigkeiten

St. Pankratius, Elbenau
  • Die Evangelische Kirche St. Pankratius entstand 1743 in Fachwerkbauweise.
  • Alte Deichanlagen (ca. 16. Jh.), im Gebiet der Alten Elbe, in der sogenannten Elbenauer Schweiz.
  • Ehemalige Molkerei in der Elbenauer Straße, jetzt Wohnhaus.
  • Alte, ehemalige Bauernhöfe, die zum Schutz vor Hochwasser auf höhergelegenen Plätzen angelegt wurden.

Literatur

  • Justus Christian Thorschmidt: Antiquitates Plocenses et adiunctarum Prezzin et Elbenau. Leipzig, 1725
  • in deutscher Übersetzung und mit Anmerkungen versehen: Martin Jordan: Altertümer von Plötzky, Prezzien und Elbenau. Burg: August Hopfer Verlag, 1939
  • Geffert, Hans-Joachim; Kreismuseum Schönebeck (Hrsg.): Baudenkmale im Kreis Schönebeck. Schönebeck, 1988
  • Dreyer, Dieter: Gommern und Umgebung zu Großvaters Zeiten. Someren-Eind (NL): Verlag Europäische Bibliothek, 1997. ISBN 978-9028864771
  • Geffert, Hans-Joachim; Kreissparkasse Schönebeck (Hrsg.): Spurensuche: Von der Völkerwanderung zum heutigen Landkreis Schönebeck. Calbe: Grafisches Centrum Cuno, 1999, ISBN 3-9806327-1-7
  • Geffert, Hans-Joachim: Die Salzstadt Schönebeck (Elbe) und das Soleheilbad Bad Salzelmen. Calbe: Grafisches Centrum Cuno, 2004
  • Freyer, Joachim; Kirchgemeinden des Landkreises Schönebeck (Hrsg.): Kirchen des Landkreises Schönebeck. Calbe: Grafisches Centrum Cuno, 2004

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bily, Inge: Ortsnamenbuch des Mittelelbegebietes. Berlin : Akademie Verlag, 1996. S. 160

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