Eisenschmitt

Eisenschmitt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Eisenschmitt
Eisenschmitt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Eisenschmitt hervorgehoben
50.0433333333336.7216666666667320
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Manderscheid
Höhe: 320 m ü. NN
Fläche: 10,84 km²
Einwohner:

275 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54533
Vorwahl: 06567
Kfz-Kennzeichen: WIL
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 026
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 15
54531 Manderscheid
Webpräsenz: www.eisenschmitt.de
Ortsbürgermeister: Georg Fritzsche
Lage der Ortsgemeinde Eisenschmitt im Landkreis Bernkastel-Wittlich
Meerfeld Manderscheid Bettenfeld Eisenschmitt Schwarzenborn (Eifel) Karl (Eifel) Großlittgen Eckfeld Pantenburg Wallscheid Dierfeld Laufeld Oberöfflingen Schladt Gipperath Niederöfflingen Hasborn (Eifel) Oberscheidweiler Niederscheidweiler Wittlich Morbach Willwerscheid Diefenbach (bei Wittlich) Hontheim Flußbach Bausendorf Bengel (Mosel) Kinderbeuern Reil Kröv Kinheim Burg (Mosel) Enkirch Lötzbeuren Starkenburg (Mosel) Traben-Trarbach Irmenach Hochscheid Kleinich Kommen Longkamp Graach an der Mosel Gornhausen Veldenz Monzelfeld Bernkastel-Kues Burgen (Hunsrück) Mülheim (Mosel) Lieser (Gemeinde) Brauneberg Wintrich Kesten Maring-Noviand Lösnich Erden Ürzig Zeltingen-Rachtig Malborn Hilscheid Dhronecken Burtscheid (Hunsrück) Neunkirchen (Hunsrück) Deuselbach Lückenburg Schönberg (bei Thalfang) Talling Breit Büdlich Thalfang Rorodt Immert Gielert Etgert Merschbach Horath Gräfendhron Berglicht Heidenburg Trittenheim Neumagen-Dhron Piesport Minheim Landscheid Musweiler Plein Greimerath (Eifel) Minderlittgen Hupperath Bergweiler Bruch (Eifel) Binsfeld Arenrath Niersbach Heidweiler Gladbach (Eifel) Dreis Altrich Platten (bei Wittlich) Osann-Monzel Klausen (Eifel) Dodenburg Dierscheid Heckenmünster Salmtal Sehlem (Eifel) Esch (bei Wittlich) Hetzerath (Eifel) Rivenich Landkreis Vulkaneifel Landkreis Cochem-Zell Rhein-Hunsrück-Kreis Landkreis Birkenfeld Eifelkreis Bitburg-Prüm Trier Landkreis Trier-SaarburgKarte
Über dieses Bild
Jagdschloss Eisenschmitt
Ortskern von Eisenschmitt
Takenplatte, Eichelhütte 1702 Innenhof von Burg Efferen

Eisenschmitt an der Salm ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Manderscheid an.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegliederung

Zu Eisenschmitt gehört der salmabwärts gelegene Ortsteil Eichelhütte; noch weiter unterhalb liegt die zu Großlittgen gehörige Abtei Himmerod.

Geschichte

Eisenschmitt wird im Jahre 1372 als „Yssensmyt uff der Salmen“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Ergiebigkeit der Eisenerzvorkommen, die Gewinnung von Holzkohle in den umgebenden Wälder zum Betrieb der Öfen und die Möglichkeit der Verhüttung durch die Wasserkraft der Salm waren groß genug, um langfristig Eisenhütten zu betreiben. Dies wiederum bedingte die Ansiedlung von Hüttenarbeitern und damit die Gründung und Vergrößerung eines Dorfes.

Ab 1794 stand Eisenschmitt unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Im Jahre 1835 hatte Eisenschmitt annähernd 1.350 Einwohner, die größte Anzahl seiner Geschichte. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts kam das Ende der Eisenindustrie im Salmtal, bedingt durch neue Produktionsverfahren und produktivere sowie größere Werke in den Industriegebieten an Niederrhein und Ruhr, die zudem mit der preisgünstigeren Steinkohle statt mit Holzkohle arbeiten konnten.

Seit 1946 ist Eisenschmitt Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Der Name Eisenschmitt

Der Name „Eisenschmitt“ kommt von der heute aufgegebenen eisenverarbeitenden Industrie, die ihre Ursprünge im 14. Jahrhundert hat. In lateinischen Quellen erscheint der Ort verschiedentlich als „Ferrifodina“ und in französischen als „La Schmitt“. Die dialektale Bezeichnung ist bis heute „de Schmett“. Die Eisenhütte Eichelhütte wurde 1701 gegründet.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Eisenschmitt besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „Gespalten von Gold durch eine eingebogene rote Spitze, darin ein silbernes Gemerke der verschlungenen Buchstaben I und S, vorne ein roter Zickzackbalken, hinten schräggekreuzt ein schwarzer Hammer und eine schwarze Zange“.

Das Gemerke mit den verschlungenen Buchstaben „I“ und „S“ steht für Isen-Schmitt, die alte Eisenschmitter Hüttenmarke aus dem 16. Jahrhundert. Die Farben Rot und Silber sind die Malberger Farben, zu deren Herrschaft Eisenschmitt bis zum Ende des18. Jahrhunderts gehörte. Der Sparrenbalken im ersten Feld entstammt dem Wappen der Edlen Herren von Manderscheid („In Gold ein roter Zickzackbalken (Sparrenbalken)“) und deutet auf die Zugehörigkeit zu der ehemaligen Grafschaft Manderscheid hin. Im zweiten Feld stehen Hammer und Zange. Sie sind Symbole für die jahrhundertelang bestehende Eisenindustrie, von der der Ort auch seinen Namen erhielt.

„Das Weiberdorf“

Der Ort Eisenschmitt diente der Schriftstellerin Clara Viebig (1860-1952) als Vorlage für ihren Roman Das Weiberdorf, der das Leben in dem kleinen Ort Eifelschmitt beschreibt. Hintergrund des Romans ist eine Besonderheit der Dorfgemeinschaft: Aufgrund des zur Neige gehenden Rohstoffes Eisenerz in der Umgebung von Eisenschmitt wurden die arbeitsfähigen Männer gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu Gastarbeitern im Ruhrgebiet. Sie verdienten den Unterhalt für sich und ihre Familien in den aufstrebenden Stahlwerken. Zurück blieben die Frauen, die während der langen Abwesenheit ihrer Männer alle Arbeiten in Haus und Feld alleine erledigen mussten – daher der Name des Romans Das Weiberdorf. Die Beschreibung dieser Zustände wurde von vielen Zeitgenossen als skandalös empfunden, nahmen doch die Frauen eine Rolle ein, die damals nicht allgemein üblich war.

Szenen aus dem Roman sind auf dem Dorfbrunnen vor der Kirche dargestellt.

Seit Juni 2005 erinnert das Clara-Viebig-Zentrum in Eisenschmitt an die Schriftstellerin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Eisenschmitter Brunnen
  • Clara-Viebig-Zentrum

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Eisenschmitt

Literatur

  • Erich Gerten: Eisenschmitt -- von der mittelalterlichen Eisenhütte zum Eifeler Wohn- und Erholungsort, Herausgeber: Ortsgemeinde Eisenschmitt in Verbindung mit dem Förderkreis Kultur und Geschichte e.V., 2006
  • Claus Rech: Zurückbleiben im "Weiberdorf". Frauen von Arbeitsmigranten und ihre Lebensverhältnisse in Eisenschmitt/Eifel 1830-1900. In: Andreas Gestrich, Marita Krauss: Zurückbleiben. Der vernachlässigte Teil der Migrationsgeschichte. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007, S. 125-153 ISBN 978-3-515-08940-1.

Weblinks

 Commons: Eisenschmitt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

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