Eigenwasserversorgungsanlage

Eigenwasserversorgungsanlage

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Bei Gebäuden, die nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen sind, werden automatisierte Eigenwasserversorgungsanlagen (EVA) eingesetzt, um die Bewohner bzw. Nutzer mit Wasser zu versorgen. Außerdem werden damit Haushalte und Gewerbeeinrichtungen mit Brauchwasser versorgt.

Bauteile und Funktion

Reservoir

Bei einer EVA wird Wasser aus einem Reservoir in ein Leitungsnetz gepumpt. Dieses Reservoir kann ein Brunnen oder eine Regenwasserzisterne bei Brauchwasseranlagen sein; bei Trinkwasseranlagen handelt es sich häufig um einen externen Tank.

Pumpen

Zur Förderung werden je nach Druckanforderungen ein- oder mehrstufige Kreiselpumpen verwendet. Meist werden Unterflur- bzw. Tauchpumpen verwendet, da sie sich durch geringere Betriebskosten, höheren Wirkungsgrad und geringere Lärmbelastung auszeichnen. Gegen Trockenlauf sind sie durch in das Reservoir gehängte Elektroden, die den Wasserstand kontrollieren und bei zu niedrigem Wasserstand die Pumpe ausschalten, gesichert. Damit bei ausgeschalteter Pumpe kein Wasser aus der Druckleitung in das Reservoir zurück fließt, sind die Pumpen mit einem Rückflussverhinderer ausgestattet. Überflurpumpen sind zwar meist in der Anschaffung günstiger, aber ihr hoher Wartungsaufwand erhöht die Betriebskosten so stark, dass sie sich nicht so sehr rentieren wie Unterflur- bzw. Tauchpumpen. Des Weiteren sind sie nur bei einer Fördertiefe von maximal 7 Metern einsetzbar, da sonst die maximal erreichbare Saughöhe überschritten wird.

Druckbehälter

Wesentlicher Bestandteil großer und auch vieler kleiner Eigenwasserversorgungsanlagen ist ein Druckbehälter, meist in Form eines Membrandruckbehälters. Bei diesem Bauteil befindet sich ein mit Stickstoff gefüllter Ballon in dem Druckbehälter. Das einströmende Wasser komprimiert den Ballon, bis es zu einem Druckgleichgewicht zwischen Wasser und Gas kommt. Zu diesem Zeitpunkt kann die Pumpe ausgeschaltet werden. Sollte nun an einer Zapfstelle Wasser entnommen werden, dehnt sich das Gas aus und hält den Wasserdruck auf hohem Niveau. Erst wenn sich das Gas völlig entspannt hat, muss die Pumpe wieder in Betrieb genommen werden. Diese Schaltaufgaben werden von einem Druckwächter übernommen, der die Pumpe bei Unterschreiten des Minimaldruckes einschaltet und bei Erreichen des Maximaldruckes ausschaltet. So wird die Anlage vor Druckstößen und die Pumpe vor häufigen Anfahranforderungen geschützt. Kleinanlagen müssen nicht zwingend mit einem Druckbehälter ausgestattet werden. Sie können auch nur mit einem Druck- und Strömungswächter betrieben werden.

Manometer

Unabhängig von der Größe der Anlage werden häufig Manometer zur Druckkontrolle eingebaut.

Sicherheitsventil

Ein Sicherheitsventil ist für Anlagen vorgeschrieben, wenn der Förderdruck den zulässigen Betriebsdruck des Druckbehälters um mehr als 10% übersteigt.

Richtlinien

Wenn das Wasser als Trinkwasser verwendet werden soll, gelten dafür die gleichen Anforderungen wie für das Trinkwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Auch für Brauchwasserinstallationen gelten die entsprechenden DIN-Normen und Verordnungen. Man unterscheidet Anlagen nach großen und kleinen Anlagen, wobei die Grenze bei 10m³/h Fördervolumen gezogen wird. Eine EVA muss trocken und kühl, aber frostsicher aufgestellt werden. Die Sicherheitsbestimmungen für Druckleitungen müssen beachtet werden. Nach der Fertigstellung muss die EVA durch einen Sachverständigen vom TÜV überprüft werden, wenn nicht folgende Punkte erfüllt werden:

  • Der Druckbehälter ist serienmäßig baumustergeprüft.
  • Das Luftpolster im Druckkessel wird nur von der Wasserpumpe ergänzt und nicht aus einer Pressluftflasche oder einem Kompressor.
  • Die Anlage fördert ein so geringes Volumen bei einem so niedrigen Druck, dass das mathematische Produkt aus beiden Größen nicht 6000 l*bar überschreitet.

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