Eifelium

Eifelium
System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
höher höher höher jünger
Devon Oberdevon Famennium 374,5–359,2
Frasnium 385,3–374,5
Mitteldevon Givetium 391,8–385,3
Eifelium 397,5–391,8
Unterdevon Emsium 407–397,5
Pragium 411,2–407
Lochkovium 416–411,2
tiefer tiefer tiefer älter

Das Eifelium ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Devons. Es bildet die unterste Stufe des Mitteldevons. Das Eifelium repräsentiert geochronologisch ein vor etwa 397,5 Millionen Jahren beginnendes und bis 391,8 Millionen Jahre dauerndes Zeitintervall. Es wird vom Emsium unter- und vom Givetium überlagert.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung und Geschichte

Die Stufe ist benannt nach der Eifel, einem linksrheinischen Teil des Rheinischen Schiefergebirges). Das Eifelium als stratigraphische Einheit geht direkt auf den von Heinrich Ernst Beyrich 1837 [1] zwischen der "Rheinischen Grauwacke" und dem "Stringocephalen-Kalk" ausgegliederten "Eifeler Kalkstein" zurück. Der Begriff "Eifel-Stufe" konkurrierte lange Zeit mit dem ardennischen Couvinien (Couvin-Stufe) als Name und inhaltliche Definition des unteren Teils eines zweigeteilten Mitteldevons. Während der zweiten Düsseldorfer "Internationalen Richtschnitt-Konferenz" im Mai 1937 die Anlage eines Richtschnitt genannten Schurfs im Umfeld des jetzigen Stratotyps beschlossen, um weitere litho- und biostratigraphische Daten zur Grenze Unter-/Mitteldevon zu sammeln [2]. Die internationale "Subkommission für Devonstratigraphie" empfahl 1982 die Übernahme der inzwischen mit dem Auftreten des Conodonten Polygnathus patulus partitus parallelisierten Untergrenze der Eifel-Stufe als Beginn des Mitteldevons [3]. Damit hatte sich die ursprüngliche Grenzziehung im Sinne von Ernst Beyrich gegenüber der etwas tiefer liegenden, durch das Einsetzen der markanten orbignyanus-cultrijugatus-alatiformis-Faunengesellschaft ausgezeichneten Couvin-Stufe durchgesetzt [4]. Während des Geologen-Kongresses in Moskau wurde 1984 diese Grenzziehung durch die endgültige Wahl des jetzigen Stratotyps per Beschluss der Internationalen Union der Geowissenschaften (IUGS) ratifiziert.

Definition und GSSP

Als GSSP (globaler Eichpunkt für Stratotypen) wurde der 1982 wieder geöffnete Wetteldorfer Richtschnitt ca. 650 m SE der Ortsmitte von Schönecken-Wetteldorf in der Prümer Mulde (Eifel ausgewählt. Der Grenzpunkt selbst an der Schurf-Position 21,25 m[5] liegt knapp 2 m unterhalb der Basis der Lauch-Formation im höchsten Teil der Heisdorf-Formation und wird durch das 1990 errichtete Ludwig-Happel-Haus geschützt [6]. Am GSSP tritt an der Liegendgrenze des Eifeliums der Conodont Polygnathus costatus partitus erstmals auf. Der Fossilbericht des Conodonten Icriodus corniger retrodepressus setzt knapp oberhalb dieser Grenze ein. Das Ende der Stufe wird durch das erste Auftreten des Conodonten Polygnathus hemiansatus angezeigt.

Untergliederung

Das Eifelium wird in fünf Conodonten-Biozonen untergliedert:

  • Polygnatus xylus ensensis-Zone
  • Tortodus kockelianus-Zone
  • Tortodus australis-Zone
  • Polygnathus costatus-Zone
  • Polygnathus partitus-Zone

Einzelnachweise

  1. Beyrich 1837
  2. Richter 1942: 360)
  3. Werner & Ziegler 1982
  4. Struve 1982: 405-406
  5. Ziegler & Klapper 1985: 105
  6. Werner 1990: 160

Literatur

  • Ernst Beyrich (1837): Beiträge zur Kenntniss der Versteinerungen des rheinischen Übergangsgebirges. 44 S., Berlin (F. Dümmler).
  • Rudolf Richter (1942): Geschichte und Aufgabe des Wetteldorfer Richtschnittes. In: Senckenbergiana. Bd. 25 (4/6): 357-361; Frankfurt am Main.
  • DSK [Deutsche Stratigraphische Kommission] [Hrsg.] (2002): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam (Zentrum für Geoforschung). [= STD 2002]
  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg und Alan G. Smith: A Geologic Time Scale 2004. Cambridge University Press, 2004 ISBN 9780521786737
  • Wolfgang Struve (1982): The Eifelian within the Devonian frame, history, boundaries, definitions. -- In: W. Ziegler & R. Werner [Hrsg.]: On Devonian Stratigraphy and Palaeontology of the Ardenno-Rhenish Mountains and related Devonian Matters. Courier Forschungsinstitut Senckenberg, Bd. 55: 401-432, 6 Abb.; Frankfurt am Main.
  • R. Werner (1990): Schutzhütte über dem Grenzstratotypus Unter-/Mitteldevon in Schönecken-Wetteldorf/Eifel. In: Natur und Museum. Bd. 120 (5): 160-163, 3 Abb.; Frankfurt am Main.
  • R. Werner & Willi Ziegler (1982): Proposal of a Boundary Stratotype for the Lower/Middle Devonian Boundary (partitus-Boundary). In: W. Ziegler & R. Werner [Hrsg.]: On Devonian Stratigraphy and Palaeontology of the Ardenno-Rhenish Mountains and related Devonian Matters. In: Courier Forschungsinstitut Senckenberg. Bd. 55: 13-84, 17 Abb., 2 Taf.; Frankfurt am Main.
  • Willi Ziegler und G. Klapper (1985): Stages of the Devonian System. IN: Episodes. Bd. 8 (2): 104-109, 9 Abb.; Ottawa.

Weblinks


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