Egon Hilbert

Egon Hilbert

Egon Hilbert (* 19. Mai 1899 in Wien; † 18. Januar 1968 ebenda) war ein österreichischer Theater- und Opernintendant. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Berufung Otto Schenks (* 1930) als Oberspielleiter und Rudolf Nurejews (1938–1993) als Startänzer des Balletts sowie das Staatsoperndebüt Leonard Bernsteins (1918–1990).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hilbert studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Wien, wurde 1924 zum Dr. jur. promoviert und trat als Polizeijurist in den Staatsdienst ein. Daneben absolvierte er das Studium der Musikwissenschaft, übernahm 1926 das Kulturreferat beim Bundespressedienst und wurde 1935 Presseattaché der österreichischen Botschaft in Prag, wo er vor allem mit kulturpolitischen Aufgaben betraut war.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und (mit dem sogenannten Prominententransport) in das Konzentrationslager Dachau verbracht.

1945 war Hilbert provisorischer Direktor des Salzburger Landestheaters und als solcher um die Reorganisation der Salzburger Festspiele bemüht, 1946–1953 Leiter des Österreichischen Bundestheaterverwaltung, 1953–1959 Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Rom. Seit 1959 war er Generalintendant der Wiener Festwochen und von 1963 an Direktor der Wiener Staatsoper.

Nach monatelangen Intrigen wollte er am 18. Januar 1968 seine erzwungene Demission bekannt geben. Auf dem Weg zur Pressekonferenz in der Oper erlitt er einen Herzschlag.[1]

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 46, Nr. 25 C) in Wien.

Der Roman „Der Opernnarr“ des österreichischen Schriftstellers und Kabarettisten Carl Merz ist eine - kurioserweise durch Pseudonyme getarnte - Biographie Egon Hilberts.[2] Dieser trägt in Merz´ Roman den Namen „Edmund Pleinher“, aus Karl Böhm wird „Karl Schön“ und Herbert von Karajan tritt als „de Zarunian“ auf.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Josef Krips: Ohne Liebe kann man keine Musik machen. Erinnerungen. Hrsg. von Harrietta Krips. Böhlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98158-8, S. 362.
  2. Deutsche Nationalbibliothek: Anmerkung zum Roman „Der Opernnarr“ von Carl Merz Abgerufen am 16. Juni 2011.
  3. Goldene Ehrenmedaille für Hilbert

Weblinks


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